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Die Suche nach dem optimalen Maibaum

WÜRZBURG - Die letzten Maibäume für den Marktplatz spendete ein Würzburger Kaufmann. Die Fichten stammten aus seinem Privatwald in Güntersleben. Nun greift das Gartenamt nach langer Zeit wieder auf einen Baum aus dem eigenen Stadtwald zurück: eine Douglasie. Der Zeitpunkt für die Fällung im Winter wurde bewusst gewählt: 2. Februar – Maria Lichtmess. An diesem Tag werden seit Jahrhunderten die für das nächste Jahr benötigten Kerzen geweiht. In vielen Kirchen finden Lichterprozessionen statt. Gleichzeitig werden die Tage länger. Der Frühling rückt in greifbare Nähe. „Der Baum ist jedoch noch in der Winterruhe und außer Saft“, erläutert der Leiter des Forstbetriebes des Gartenamtes, Karl-Georg Schönmüller. Zudem ist der Mond im Abnehmen begriffen.

 

Douglasien (Pseudotsuga menziesii) haben ihr natürliches Verbreitungsgebiet im westen Nordamerikas. Sie nehmen unter anderen an den Hängen der Rocky Mountains weite Flächen ein. Nach Europa gebracht wurde die Douglasie durch den schottischen Botaniker David Douglas im Jahre 1827. Vom berühmten botanischen Garten Kew Gardens bei London aus hat sie ihren Siegeszug durch Mitteleuropa angetreten. Seitdem wird die Douglasie in bedeutendem Umfang im Forst, aber auch in Gärten und Parks angepflanzt.

 

In Würzburg steht eine besonders imposante Douglasie im Bereich der Frankenwarte. Dieses etwa 130 Jahre alte Exemplar überragt alle umgebenden Bäume und ist für den geübten Beobachter neben dem Turm der Frankenwarte schon von weitem zu entdecken.

 

Die für den Marktplatz im Stadtwald ausgewählte Douglasie ist dagegen „lediglich“ etwa 70 Jahre alt. Das amerikanische Saatgut für diesen Baum war naturaler Bestandteil des Marschallplanes. Zuvor hat die ausgewählte Douglasie eine intensive Begutachtung über sich ergehen lassen. Nur ein tadelloser Baum kam als Maibaum in Frage.

 

Nach der Fällung wurde der Baum in die Schreinerei des Gartenamtes transportiert. Dort wurde die Douglasie geschält und der Stamm auf die passende Stärke gehobelt. Im Anschluss erfolgte der Feinschliff und das Lasieren. Aufgestellt wird der neue Maibaum am 22. April – rechtzeitig vor dem 1. Mai - gegen 9 Uhr. Weitere aus Douglasienholz neu gefertigte Maibäume stellt das Gartenamt bereits am 21. April im Heuchelhof und in Versbach auf.

 

Der Maibaum für den Markt hat eine stattliche Länge von ca. 22 m und einen Stammdurchmesser von ca. 30 (oben) bis ca. 45 cm (unten). Die Exemplare für den Heuchelhof und Versbach sind dagegen ca. 11 und ca. 15 m lang.