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Dieser Zug endet hier. Nicht.

SPD Fraktion wünscht sich Gesamtentwicklungsplan Nahverkehr.

LANDKREIS WÜRZBURG - Der Öffentlichen Personennahverkehrs war das bestimmende Thema der letzten Kommunalwahl und die Entwicklung des ÖPNV steht auch zurecht im Zentrum der öffentlichen Debatte. Zwar hat die Corona-Pandemie im Moment den Individualverkehr steigen lassen, aber zur nachhaltigen Entwicklung der Verkehrsströme in den kommenden Jahren sind auch wir der Meinung, dass hier gehandelt werden muss.

 

Deshalb begrüßen wir ausdrücklich die Überlegungen zur Straßenbahnlinie 7 Richtung Versbach, würden uns aber freuen, wenn man hier auch weiterdenkt. Wenn schon der fünf Kilometer vom Stadtzentrum entfernte Stadtteil Versbach per Straba erschlossen werden soll, kann man auch über die Stadtgrenze hinaus denken! So käme neben Rimpar ebenfalls Estenfeld, mit einer Haltestelle IKEA, als Endhaltestelle in Frage. Die erste Idee einer „Stadt Umland Bahn“ wären geboren.

 

Würzburg hat seit Mai nun einen „Klimabürgermeister“, der in unseren Augen nun auch liefern muss. „Jeden Monat nur eine neue Idee zu formulieren ist nicht genug“, so Stefan Wolfshörndl, Fraktionssprecher der Kreistagsfraktion Würzburg-Land. Vor allem die zügige Umsetzung der Straßenbahn zum ZIM/ZOM wäre ein wichtiger erster Schritt. „Hier gibt es bereits einen Planfeststellungsbeschluss“, erklärt Wolfshörndl. Weitere Ideen zur Anbindung der Stadt/Umland-Gemeinden sind wünschenswert – auch wenn dies ein mittel- oder langfristiges Projekt darstellt. Damit stünden dann nicht nur Höchberg und Gerbrunn, sondern auch Zell als mögliche Straba-Strecken zur Debatte.

 

„Statt punktueller Kleinlösungen, braucht es einen Gesamtentwicklungsplan für den ÖPNV in Stadt und Umland.“, so Wolfshörndl. Wir fordern deshalb von der Stadt Würzburg, in einem 360-Grad-Blick rund um Würzburg, die Ermittlung passender Knoten- und Umstiegspunkte und Standorte für attraktive P&R-Möglichkeiten.

 

„Wir brauchen eine deutliche Verbesserung der Park-and-Ride-Situation im Landkreis, aber wenn die Innenstadt stärker vom Individualverkehr befreit werden soll, muss auch die Bereitschaft da sein, über ein Parkhaus am Stadtrand nachzudenken.“, sagt Landtagsabgeordneter und Kreisrat Volkmar Halbleib. Die SPD-Kreistagsfraktion wünsche sich deshalb mit allen Beteiligten eine substantielle Debatte, die Stadt- wie Landbevölkerung mit einbezieht.

 

„Allerdings sollte man auch nicht den Fehler begehen und voreilig Parkflächen in der Stadt zu reduzieren, nur um den Individualverkehr unattraktiv zu machen.“, mahnt Tobi Grimm, ebenfalls Mitglied der Fraktion. „Bis der ÖPNV in Stadt und Landkreis naht- uns reibungslos ineinandergreift, wird es nach wie vor eine große Anzahl an Landkreisbewohner geben, die auf das Auto als Fortbewegungsmittel angewiesen sind. Dies würde zudem die sowieso schon schwierige Lage des Einzelhandels in der Innenstadt nicht noch unnötig verschärfen.“, so Grimm weiter, der ergänzt: „Ziel muss es sicherlich sein mittel- und langfristig das konventionell betriebene Fahrzeug aus der Stadt zu verbannen, aber erst dann, wenn der Umstieg auf den ÖPNV zu Hause, oder eben spätestens an der Stadtgrenze bequem und unkompliziert möglich ist.“