Soziale Netzwerke

  

Anzeige

Diskussionen zwischen Parteien ohne Fortschritt

Versammlungsgeschehen in Würzburg

Würzburg: Am Mittwoch, den 19. Januar fanden in Würzburg mehrere Versammlungen, organisiert von der Grünen Jugend und den Jusos, gegen Verschwörungsideologien und Antisemitismus statt.

Hochschulpfarrer Burkhard Hose sprach am unteren Markt über die Diskutierbarkeit von Maßnahmen, Tatsachen dürften aber nicht geleugnet werden. Weiter bedauere er, dass wichtige Probleme der Pandemie, wie die steigende Armut oder der globale Zugang zur Gesundheitsversorgung, vernachlässigt werden. Gegen eine Diskursverschiebung, in der die Belastungen der Pandemie mit dem industriellen Massenmord verglichen werden, müsse die Gesellschaft aufstehen.

Außerhalb der Versammlungsfläche sammelte sich eine Gruppe aus der „Querdenken-Szene“ und machte sich mit Zwischenrufen bemerkbar. Von der Polizei wurde die Anordnung zum Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung auf die umliegende Fläche erweitert, was in den Telegram-Gruppen der Querdenker:innen zu Spekulationen führte, die Polizei sei von den Grünen bezahlt und Vergleiche mit Hexenverbrennung und Judenverfolgung hergestellt wurden.

Die Gruppe „Eltern Stehen Auf“, sagte ihre regelmäßige Versammlung für diesen offiziell Mittwoch ab, da laut eigenen Angaben kein Platz für sie in der Stadt war. Stattdessen hielt die Partei dieBasis mit einigen wenigen Angehörigen der Querdenken-Bewegung eine Demonstration in der Fußgängerzone ab.

Im Verlauf entstand vor Ort ein Gegenprotest, aus dem eine Person vom Versammlungsleiter der Basis eingeladen wurde seine Positionen vorzutragen. Jener wurde jedoch nach kurzer Zeit unter lauter Ablehnung unterbrochen, nachdem er auf den Antisemitismus in der Bewegung zu sprechen kam.

Eine Rednerin der Basis sprach daraufhin über die Kundgebung der Grünen Jugend: „dort stehen Menschen, die schreien einfach nur sinnlos und drehen Musik auf!“ – Tatsächlich wurde auf der Kundgebung zuvor weder geschrien noch Musik gespielt. Die Rednerin bemängelte des Weiteren, dass die Argumente des Gegenprotest auch in den Zeitungen erscheinen, und bezeichnete sie als „Horde Idioten“.

Von der Partei dieBasis wurde die Versammlung und das zu Wort kommen lassen des Gegenprotest als Erfolg verbucht. Ein tatsächlicher Dialog sowie eine glaubhafte Distanzierung von antisemitischen Inhalten fanden jedoch nicht statt.