WÜRZBURG - Die aktuelle Verlegung von Stolpersteinen am 19.3.2021 wird einen ganz besonderen Charakter haben: Die Öffentlichkeit kann coronabedingt leider nicht anwesend sein. In einem großen Mosaik werden die Steine zum Gedenken an die Menschen der ehemaligen jüdischen Einrichtungen, also des Jüdischen Krankenhauses und der beiden Altersheime, in den Boden eingelassen. Das wird an der Ecke Dürerstraße / Konradstraße geschehen. Am Ende des Tages werden insgesamt 625 Steine in Würzburg liegen, so viel wie in keiner anderen bayerischen Stadt.

Die Verlegung wird diesmal von tv-Mainfranken gefilmt und am Samstag, den 20.2. um 11 / 14 / 19 Uhr gesendet werden, sowie am Sonntag, den 21.3. um 14 Uhr. In der Mediathek von tvMainfranken ist sie weiter zugänglich. Neben kurzen Reden der Bürgermeisterin Judith Jörg und des Vorsitzenden des Zentralrats der Juden Dr. Josef Schuster werden Schülerinnen der MariaWard-Schule die Lebensgeschichten der Ermordeten wachrufen. Alle 41 vorwiegend älteren Menschen waren freiwillig in diese jüdischen Einrichtungen gezogen, bevor diese zu „Judenhäusern“ umfunktioniert wurden, und wurden gnadenlos in die Deportationen hineingezwungen.

Bereits am Donnerstag, den 18.3. gibt es eine informierende Abendveranstaltung, die vom Bayerischen Fernsehen aus dem Keller Z87 gestreamt wird (br.de/unterfranken und auf Facebook). Dabei wird Dr. Roland Flade zum Thema: „Heilen, Pflegen, Hoffnung geben- Das jüdische Krankenhaus und die Altersheime“ sprechen. Eine Antwort auf die Frage, warum fast ausnahmslos Frauen bei den Opfern sind, versucht Maja Andert zu geben: „Die Unsichtbaren-Alleinstehende jüdische Frauen und ihre Schicksale“.

Die BRMediathek macht auch diese Sendung weiterhin zugänglich. Beide Ereignisse werden musikalisch gestaltet vom Duo AMuse, Michiru Soeda (Violine) und Arseniy Strokovskiy (Akkordeon), von der Würzburger Hochschule für Musik.