In der Woche vom Montag, 10., bis Donnerstag, 13. Dezember, findet an der Hochschule Würzburg-Schweinfurt die fünfte Menschenrechtswoche statt, veranstaltet von der Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften.
Vor siebzig Jahren, am 10. Dezember 1948, verabschiedeten die Vereinten Nationen in Folge der Ereignisse des 2. Weltkrieges die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. Mit ihr wurde eine Charta geschaffen, in der grundlegende Rechte, die für jeden Menschen gelten, festgelegt wurden. Sie legitimieren daraus ihren Auftrag, eine Welt zu gestalten, in der Menschen, frei von Furcht und Not, Rede- und Glaubensfreiheit zuteil wird. Damit verbunden ist der Einsatz für Justizgrundrechte, für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte, sowie für politische und geistige Freiheitsrechte. Ziel der Menschenrechtswoche der FHWS ist es, Verständnis und Offenheit für Menschenrechtsfragen und Anliegen sozialer Gerechtigkeit zu wecken. Es gilt, ein Verständnis für Soziale Arbeit als Menschenrechtsprofession zu entwickeln und aus verschiedenen Perspektiven zu verdeutlichen, dass Menschenrechte keine abstrakten Phänomene, sondern für das Handeln in der Sozialen Arbeit von zentraler Wichtigkeit sind.
In diesem Jahr werden an vier Tagen 14 Vorträge in deutscher und englischer Sprache angeboten, es wird zu einer Podiumsdiskussion eingeladen, ein Buch wird vorgestellt, zwei Fotoausstellungen laden Interessierte ein in den Räumlichkeiten der Münzstraße 12.
Zum Programm:
Montag, 10. Dezember:
11:45 - 13:15 Uhr Eröffnungsworte der Dekanin und Grußworte der Fachschaft „Menschenrechte (k)eine Selbstverständlichkeit“, Dr. Claudia Mahler, Deutsches Institut für Menschenrechte
13.30 – 15 Uhr „Menschenrechte haben (k)ein Geschlecht“, Professorin Dr. Susanne Maurer, Uni Marburg
15.15 – 16.45 Uhr Podiumsdiskussion: „Menschenrechte und Würzburg“ mit Sybille Suryana (Kinderschutzbund Würzburg), Björn Söldner (Schwul-lesbisches WUF-Zentrum), Brita Richl (Frauenhaus AWO), Stefan Lutz-Simon (Bündnis Zivilcourage, Jubi Ufr.), Professor Dr. Ernst Engelke (Palliativakademie Juliusspital)
Dienstag, 11. Dezember | Tag der Psychiatrie
8.15 – 9.45 Uhr Begrüßung und Einführung, Professorin Dr. Tanja Henking, FHWS „Wie `offen` sollte die Psychiatrie sein? Chancen und Grenzen der Türöffnung in der Akutpsychiatrie“, Dr. med. Jakov Gather, M.A., Uni Bochum
10 – 11.30 Uhr „Zum Nutzen der Zwangstherapie: Die Unterbringung in der Entziehungsanstalt (§ 64 StGB)“, Dr. rer.nat. Dipl-Psych. Norbert Schalast, Uni Duisburg-Essen
11.45 – 13.15 Uhr „Stigmatisierung von psychisch erkrankten Menschen im medizinischen Kontext“, Vasilija Rolfes, M.A., Uni Düsseldorf
13.30 – 15 Uhr „Früherkennung von psychischen Erkrankungen – Soul Space: für junge Menschen in Krisen“, Dr. med. Karolina Leopold, Vivantes Klinikum Berlin
Mittwoch, 12. Dezember 10 – 11.30 Uhr „Social work in Refugee Camps: Experience from the field“, Muhammed Alschwamra, IRD Zaateri Camp Jordanien
11.45 – 13.15 Uhr „Coming out – und dann…?! Coming-outVerläufe und Diskriminierungserfahrungen von lesbischen, schwulen, bisexuellen trans* und queeren Jugendlichen und jungen Erwachsenen”, Dr. Claudia Krell, Deutsches Jugendinstitut München
15.15 – 16.45 Uhr „Sexuelle Gewalt bei (geflüchteten) Frauen“, Elisabeth Kirchner, Wildwasser Würzburg
17 – 18.30 Uhr „How children can change their own communities: The power of creative arts to fight child trafficking in Uganda“, Mpaata Roger Williams, Foursum Uganda
19 – 20.30 Uhr Buchvorstellung „Schwarzbuch Migration”: Wie sich Deutschland die Flüchtlinge vom Leibe hält, Professor Dr. Karl Heinz Meier Braun, Uni Tübingen
Donnerstag, 13. Dezember
13.30 – 15 Uhr „Transformative Friedenspädagogik: Ansätze und Erfahrungen aus der Arbeit bei der Berghof Foundation“, Professor Uli Jäger, Berghof Foundation
15.15 – 16.45 Uhr „Soziale Arbeit im Nationalsozialismus – und was daraus zu lernen ist“, Professor Dr. Sven Steinacker, HAW Niederrhein
17 – 18.30 Uhr „International Social Work with Refugees an Migrants in Jordan, Nigeria, Greece and Italy“, Professorin Dr. Vathsala Aithal, FHWS
18.45 – 20.15 Uhr „Alt und gepflegt werden – ein Menschenrecht“, Professor Dr. Ernst Engelke, FHWS (bis 2007)
Fotoausstellungen während der 5. Menschenrechtswoche in der FHWS, Münzstraße 12
• Nürnberger Menschenrechtszentrum: „Menschenrechte. Meine Rechte. Deine Rechte. Ausgelöst!“
• AWO Bezirksverband Unterfranken: „AWO sagt NEIN zu Gewalt an Frauen“
Medienvertreter und Interessierte sind herzlich willkommen. Die 5. Menschenrechtswoche findet statt in der FHWS, Münzstraße 12, der Eintritt ist frei.