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Erfolgreicher Generationswechsel beim Medizintechnikdienstleister Strätz FN

Beim mainfränkischen Fachhandels- und Dienstleistungsunternehmen für Medizintechnik Strätz FN GmbH wurden mit dem erfolgreichen Übergang zur nächsten Generation die Weichen für die Zukunft gestellt.

Estenfeld (Lkr. Würzburg).  Das Thema Generationswechsel stellt die deutsche Wirtschaft zunehmend vor Herausforderungen. Laut des volkswirtschaftlichen Kompetenzzentrums der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW-Research) planen bundesweit mehr als eine halbe Million Chefs von kleinen und mittleren Unternehmen derzeit eine Unternehmensnachfolge oder stecken gerade mitten im Übergang.

 

Dazu zählt auch die Strätz FN GmbH mit Sitz in Estenfeld bei Würzburg. Im Gegensatz zu vielen anderen Beispielen haben die beiden Geschäftsführer Thomas und Adrian Neundörfer einen großen Vorteil: Sie sind Vater und Sohn, bereits seit viereinhalb Jahren gleichberechtigte Geschäftsführer und sie haben den schrittweisen Übergang seit geraumer Zeit gut vorbereitet.

 

Grundsätzlich birgt der Generationswechsel reichlich Konfliktstoff, sodass in vielen Fällen Unterstützung von außen nötig ist. Die Gründe dafür liegen auf der Hand, denn mit der Übernahme erfolgt in der Regel ein struktureller Umbau des Betriebs samt Abschaffung langjährig gepflegter Gewohnheiten und Einführung neuer Leitlinien. Zudem fällt es gerade älteren Mitarbeitern, die mit der Firma groß geworden sind, oft schwer, der jüngeren Geschäftsleitung zu folgen.

 

Wertvolle Unterstützung bei der Umstrukturierung durch externen Kulturentwickler

Auch bei Strätz FN gab es im Zuge des Übergabeprozesses technische und strukturelle Umbaumaßnahmen. So wurde nach zwanzig Jahren das ERP-System umgestellt, was durch die Corona-Pandemie zum zeitraubenden Kraftakt wurde. "Zur Hochphase der Pandemie gab es 4-fach so viele nicht lieferbare Artikel (2000 statt 500), die wir mit gleicher Personalstärke zu bewältigen hatten", verdeutlicht Adrian Neundörfer die Ausnahmesituation.

 

Handlungsbedarf ergab sich zudem aus dem Wachstum des Unternehmens mit einer Verdopplung der Belegschaft innerhalb weniger Jahre. Die Geschäftsführung registrierte, dass ein Unternehmen mit 30 Mitarbeitenden komplett anders funktioniert als eines mit 15 Mitarbeitenden. Deshalb sah die Geschäftsführung die Notwendigkeit, eine mittlere Führungsebene zu schaffen, die ihr den Rücken freihalten soll.

 

Als sehr hilfreich bei der Umsetzung dieser Prozesse erwies sich Helmut Martin. "Er hilft uns dabei, das mitzunehmen, was früher gut und wertvoll war und dennoch Neues entstehen zu lassen und dabei die Mitarbeiter mitzunehmen", lobt Adrian Neundörfer den externen Organisations- und Kulturentwickler, seines Zeichens auch Lehrcoach und Inhaber der Würzburger Business Coach Akademie.

 

Die durch die Maßnahmen geschaffenen Freiräume erlauben es Thomas und Adrian Neundörfer, das Unternehmen weiterzuentwickeln - jeder in seinen Kompetenzbereichen. So ist der 29-Jährige nun für die operative Geschäftsführung allein verantwortlich, während sein Vater sich auf spannende Zukunftsprojekte wie das Mietpraxiskonzept Leasymed und weitere Rundum-sorglos-Pakete für Ärzte und medizinische Einrichtungen fokussieren darf, während er sich in den anderen Bereichen auf die Rolle des Ratgebers beschränkt. Daneben kümmert er sich um die Entwicklung des Firmengebäudes, die Standortsuche für ein neues Lager, das Thema delegative Medizin sowie die Erschließung neuer Märkte.

 

"Vornehmlich bin ich deswegen dabei, weil es mir wahnsinnig viel Spaß macht, die Zukunft weiterhin mitzugestalten."

Nach wie vor ist Thomas Neundörfer Geschäftsführer bei Strätz NoveTec, dessen Kerngeschäft aus der Wartung, Prüfung und Reparatur von medizintechnischen Geräten besteht und das diesen Dienst bundesweit Ärzten und Krankenhäusern anbietet.

 

Strätz FN ist jetzt so aufgestellt, dass sich der 64-Jährige, der das Fachhandelsunternehmen im Jahr 1993 gegründet hatte, auch komplett zurückziehen könnte, doch damit will er sich noch Zeit lassen. "Vornehmlich bin ich deswegen dabei, weil es mir wahnsinnig viel Spaß macht, die Zukunft weiterhin mitzugestalten", sagt er. Gleichwohl kann er im vollen Vertrauen auf die Fähigkeiten seines Sohnes die Verantwortung für Betrieb und Mitarbeiter loslassen. Im kommenden Jahr plant er als nächsten Schritt in den Ruhestand die Dreitagewoche.

 

So behutsam wie mit dem "Senior" versucht die Familie, auch die Mitarbeiter in die geänderten Verhältnisse mitzunehmen. "Erfreulicherweise konnten wir beinahe alle langjährigen Mitarbeiter für die Zukunft begeistern", sagt Adrian Neundörfer und gab zu, dass es dennoch ein paar schmerzhafte Trennungen gab, die er sehr bedauert: "Ich durfte lernen, dass das aber auch zu einem Generationenübergang dazugehört", resümiert er.

 

Näher an den Kunden, um deren individuelle Vorstellungen einer optimalen Betreuung umzusetzen

Für das aktuelle Team von 35 Mitarbeitern gilt das gemeinsam entwickelte Sinnstatement "Wir erleichtern Medizin. Gemeinsam", das das unternehmerische Handeln in den kommenden Jahren leiten soll. "In diesem Statement steckt der große Mehrwert, den wir unseren Kunden bieten können", betont Adrian Neundörfer und weiter: "Vor allem aber soll es uns alle stets daran erinnern, dass wir das nur als Team erreichen können."

 

Angeleitet durch die mittlere Führungsebene soll dieses Team eine proaktive Haltung verinnerlichen. Dies bedeutet, dass es zum Grundsatz wird, nicht in Problemen, sondern in Lösungen zu denken und mit dieser Orientierung von sich aus zu handeln, "um noch persönlicher, zuverlässiger, verbindlicher und proaktiver für unsere Kunden mitdenken", formuliert Adrian Neundörfer die Zielrichtung. Mit dieser Prämisse will das Strätz-Team noch näher an seine Kunden rücken, um deren individuelle Vorstellungen einer optimalen Betreuung umzusetzen.

 

Im Ergebnis wird diese Strategie zu einer neuen Wahrnehmung des Unternehmens bei den Kunden führen und neben diesen auch jedem einzelnen Mitarbeiter Vorteile und Mehrwerte bringen, ist der Geschäftsführer überzeugt. Bestandteile des Updates der Unternehmenskultur sind auch die Art und Weise des Miteinanders im Betrieb, eine moderne Arbeitszeitenregelung, die Einführung jährlicher Mitarbeiterentwicklungsgespräche sowie Arbeitgeberleistungen wie beispielsweise eine Gesundheitskarte für zusätzliche privatärztliche Leistungen und betriebliche Altersvorsorgemodelle.

 

Mit dem eingeschlagenen Weg herrscht nun Klarheit über die Struktur des Estenfelder Unternehmens, die zu einer weiteren dynamischen Entwicklung führen soll.

Bildunterzeile: Freuen sich gemeinsam über die erfolgreich vollzogenen Umstrukturierungen im Zuge des Generationswechsels bei Strätz FN: v.l.: Adrian Neundörfer, Helmut Martin und Thomas Neundörfer. Foto: Strätz FN GmbH