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„Farben sind meine Welt“:

Lebenshilfe-Kunst in der Bank Schilling

Gelungene Vernissage mit Künstlern der Werkstatt Sennfeld

Seit etwa fünf Jahren freuen sich Kunden der Schweinfurter Bank-Schilling-Filiale über wechselnde Ausstellungen. Jedes Jahr zieren dabei Werke eines anderen Künstlers die Räumlichkeiten in der Rückertstraße 25. Am Mittwoch hat Filialdirektor Klaus Zens nun die nächste Runde mit einer Vernissage für rund 40 geladene Gäste eingeläutet. „Farben sind meine Welt“ lautet der Titel der neuen Ausstellung, die aus 47 Gemälden und fünf Skulpturen von 15 verschiedenen Künstlern besteht. Das, so Zens, sei neu. Bislang habe man sich pro Ausstellung auf einen Künstler beschränkt. Was im Vergleich zu den Vorjahren unverändert geblieben ist: „Wir achten darauf, dass es Künstler aus der Region sind.“

 

 

 

Die Künstler, das sind in diesem Fall Mitarbeiter der zur Lebenshilfe Schweinfurt gehörenden Werkstatt für behinderte Menschen Sennfeld. Ihre Werke haben sie in der Tagesgruppe der Werkstatt geschaffen. Hier nehmen Mitarbeiter mit Behinderung an mehrwöchigen „Auszeiten“ teil. Anstelle von zum Beispiel Lohnarbeiten für industrielle Auftraggeber stehen dann kreative und lebenspraktische Tätigkeiten auf dem Programm.

 

Das Ergebnis davon gefiel den Besuchern der Vernissage sichtlich. Auf Interesse stieß unter anderem eine von Tagesgruppen-Leiter Josef Weinbeer entwickelte Maltechnik für Menschen mit starken motorischen Einschränkungen: Die malende Person hält dabei einen groben Staubwedel mit Plastikborsten oder trägt einen Schuh, auf dessen Spitze ein Stab mit Pinsel montiert ist. Staubwedel oder Pinsel werden in Farbe getaucht und dann auf eine Leinwand gehalten, die von einem Motor angetrieben wird und sich dreht. Das Ergebnis sind ausdrucksstarke, abstrakte Kreis-Bilder.

 

Buntstifte, Acrylfarben, Ölpastellkreide, Ton: Weinbeer stellte den Vernissage-Besuchern darüber hinaus eine gelungene Auswahl an Werken vor, die mit ganz unterschiedlichen Maltechniken entstanden sind. Fünf Künstler begleiteten ihn dabei. Elisa Elfinger, so Weinbeer, sei eine Meisterin des Abstrakten, Waldemar Kosnar wie der von ihm gemalte Luchs – ruhig, aber mit hellwachen Augen. Franz Metz überzeuge mit der Wildheit seiner Bilder, Karl-Heinz Tartler als begeisterter Skulpteur und Siegbert Helm mit dem hohen künstlerischen Anspruch an sich selbst. „Mit der Ausstellung zeigen wir, welche Fähigkeiten und Kreativität Menschen mit Behinderung entwickeln können“, erläuterte Weinbeer.

 

„Farben sind meine Welt“ ist ab sofort für Besucher der Schweinfurter Bank-Schilling-Filiale geöffnet. Wem die ausgestellten Werke gefallen, der kann sie auch kaufen. Die Preise sind moderat und können vor Ort erfragt werden. Martin Groove, der Geschäftsführer der Lebenshilfe Schweinfurt, ermutigte alle potenziellen Käufer: „Mit einem Bild oder einer Skulptur aus dieser Ausstellung erwirbt man nicht nur ein Kunstwerk, man unterstützt auch Menschen mit Behinderung.“