MÜNCHEN
„Auch im fünfzehnten Jahr des Artenhilfsprogramms Feldhamster gibt es keinen Durchbruch für den Feldhamsterschutz in Bayern“, so Patrick Friedl, MdL und Sprecher für Naturschutz Grünen- Landtagsfraktion in Bayern. Dies ist das Ergebnis einer Antwort auf eine aktuelle Anfrage von Friedl an die Bayerische Staatsregierung. Danach stagniert die Zahl der Landwirt*innen, die sich am Hilfsprogramm beteiligen bei „dramatisch niedrigen“ um die 80 und die Feldhamster freundlich bewirtschaftete Fläche ging sogar um knapp 10 Hektar zurück von 103 auf 93,5 Hektar. Zugleich ist die Flächenversiegelung im Feldhamsterlebensraum - wie in ganz Bayern - ungebrochen. Friedl: „Der Feldhamster ist bei uns massiv vom Aussterben bedroht. Da ist es nicht akzeptabel, dass die Schutzbemühungen stagnieren, während die Bedrohungslage für den Feldhamster stetig wächst.“
Feldhamster weltweit vom Aussterben bedroht
2020 hat die Internationale Naturschutzunion (IUCN) den Feldhamster als „weltweit vom Aussterben bedroht“ eingestuft. Bereits seit 1992 ist der Feldhamster über die europäische Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie geschützt und steht seit Jahren auf der bayerischen Roten Liste. Eine der größten deutschen Populationen des Feldhamsters lebt in Unterfranken. Klimaüberhitzung, Zerschneidung der Lebensräume, etwa durch Straßen, und die Intensivierung der Landwirtschaft haben fast zum Aussterben der Art geführt. In den anderen Regionen Bayerns, etwa in Schwaben und Oberfranken, ist der Feldhamster bereits ausgestorben.
Bisheriges Schutzprogramm nicht ausreichend
Seit 2006 existiert in Bayern das Artenhilfsprogramm Feldhamster, das vorwiegend auf Freiwilligkeit setzt. Es hat sich bislang als nicht ausreichend für den Schutz des Feldhamsters erwiesen. Ziel des Programms ist unter anderem, dass Getreidestreifen unbeerntet stehen gelassen werden, um dem Feldhamster Nahrung und Deckung zu bieten. Hierfür werden den Landwirt*innen entsprechende Entschädigungen gezahlt. Nach wie vor nehmen in Unterfranken jedoch viel zu wenige Landwirt*innen am Programm teil. Patrick Friedl: „Wir müssen Maßnahmen zum Schutz des Feldhamsters dringend ausweiten und diese zugleich deutlich attraktiver für Landwirtinnen und Landwirte machen. All das möglichst sofort, sonst ist es für den Feldhamster bald zu spät.“