WÜRZBURG - Im Rahmen des Klimaschutzprogramms 2030 hat die Bundesregierung die Stärkung des Personennahverkehrs (ÖPNV) als zentrales Handlungsfeld definiert. Im Zuge dessen wird die Ausgestaltung eines nachhaltigen und zukunftsfähigen ÖPNV mit dem Förderprogramm „Modellprojekte zur Stärkung des ÖPNV“ unterstützt, um geeignete Maßnahmen zu erproben und hinsichtlich ihrer Wirkung zu evaluieren. In einem zweistufigen Bewerbungsverfahren können zehn Modellprojekte in Städten und Regionen ausgewählt und gefördert werden.
Ziel des Förderprogramms ist die Erhöhung der Attraktivität des ÖPNV, um durch höhere Nutzung CO2 einzusparen. Gefördert werden innovative Maßnahmen, die so noch nicht existieren, überörtlich zum Einsatz kommen und über ein Gesamtkonzept miteinander verwoben sind. Eine reine Taktverdichtung oder Tarifabsenkung ist nicht förderfähig.
Die Förderquote des Bundes soll bis zu 80 % betragen, eine Kumulierung mit Landesfördermitteln auf bis zu 95 % der projektbezogenen Ausgaben soll zulässig sein.
Zeitlicher Ablauf
- Einreichung einer Förderskizze bis 29.03.2021(bereits erfolgt)
- Bei erfolgreicher Skizze, Rückmeldung und Aufforderung zur formalen Förderantragstellung vss. im Q2/2021
- Antragsbewilligung und Projektstart geplant im Jahr 2021
- Geförderte Modellprojekte sind bis zum 31.12.2024 umzusetzen
Die Stadt Würzburg bewarb sich als zentraler Akteur der Nahverkehr Mainfranken GmbH gemeinsam mit den Landkreisen Würzburg, Main-Spessart, Kitzingen, Schweinfurt, Bad Kissingen, Haßberge, Rhön-Grabfeld und der Stadt Schweinfurt mit einem gemeinsamen Projekt.
Zentrales Thema der gemeinsamen Bewerbung ist die Stärkung der Pendlermobilität im ÖPNV. Teilmaßnahmen hierfür sind eine Neuaufsetzung und Ausbau des vorhandenen Jobtickets zu einem Großkundentarif, sowie die Überbrückung der letzten Meile zwischen Bushaltestelle und Unternehmen durch die Pilotierung von Sharing-Angeboten (Fahrrad oder Roller), die an Testhaltestellen für die jeweiligen Mitarbeiter bereit stehen sollen. Im Zuge dessen sollen auch die Firmen – als Zielorte der Pendler – wesentlich stärker in die Kundenbetreuung mit einbezogen werden, als das derzeit der Fall ist.
Angebotsseitig soll eine ausführliche Potenzialanalyse neue Erkenntnisse bringen, wo durch neue Linien zusätzliche Nachfrage gehoben werden kann. Die Linien mit dem größten Potenzial sollen hier umgesetzt werden. Schnellbuslinien, Busspuren und P&R sind Teil dieser Prüfung. Auch die zweite Phase des BUSNETZ+ könnte Teil des Projekts sein, da hier maßgeblich Gewerbegebiete mit überarbeiteten und verdichteten Linien erschlossen werden. Bei der Gestaltung der zweiten Phase sollen maßgeblich auch Gewerbetreibende in den Beteiligungsprozess mit einbezogen werden.
Oberbürgermeister Christian Schuchardt:„Klimaschutz ist Lebensqualität für die Stadt und über diese hinaus. Darum haben wir uns für eine Bewerbung eingesetzt und brennen darauf, mit der Umsetzung zu beginnen, sobald wir ein positives Signal aus dem Bewerbungsprozess vernommen haben.“
Klimabürgermeister Martin Heilig: „Wir setzen darauf beim Bewerbungsprozess be-rücksichtigt zu werden. Würzburg soll ein Leuchtturm für die bestmögliche Kopplung von ÖPNV und Klimaschutz sein. Aus diesem Grund haben wir gemeinsam mit der Region viel Energie in die Projektskizze gesteckt.“