MdB Markus Hümpfer Pressestatement zum Weiterbetrieb des St. Josefs Krankenhauses in Schweinfurt
Schweinfurt Mit großer Erleichterung haben wir die Nachricht aufgenommen, dass das Krankenhaus St. Josef in Schweinfurt über den ursprünglich vorgesehenen Schließungstermin am 31. Dezember 2024 hinaus weitergeführt wird. Diese Entscheidung bedeutet nicht nur einen Hoffnungsschimmer für die 650 Mitarbeitenden, deren Arbeitsplätze gefährdet waren, sondern ist auch ein entscheidender Schritt für die medizinische Versorgung in Schweinfurt und der Region.
Die vergangenen Wochen und Monate waren für alle Beteiligten eine Zeit der Unsicherheit. Viele Mitarbeitende sahen sich mit der Aussicht auf einen existenzbedrohenden Arbeitsplatzverlust konfrontiert, und auch die Menschen in der Region waren in Sorge um die Gesundheitsversorgung. Diese Kehrtwende ist also nicht nur eine Entlastung für die Betroffenen, sondern ein notwendiger Schritt zur Stabilisierung der Gesundheitsinfrastruktur vor Ort.
In den letzten Wochen hat sich durch zahlreiche Initiativen in der Bevölkerung gezeigt, wie bedeutend der Erhalt dieses Krankenhauses für die Region ist. Zahlreiche Stimmen haben die Wichtigkeit des St. Josef-Krankenhauses für unsere Region unterstrichen.
Ich möchte meinen ausdrücklichen Dank an die Verantwortlichen des Leopoldina-Krankenhauses und der Geomed Kreisklinik aussprechen, die in kürzester Zeit reagiert und zahlreiche Maßnahmen ergriffen haben, um die Versorgungssicherheit weiterhin sicherzustellen. In einer Zeit, in der das Gesundheitssystem vielerorts stark gefordert ist, ist es besonders beeindruckend zu erleben, wie zügig zusätzliche Kapazitäten geschaffen werden. Diese schnelle Anpassungsfähigkeit wird auch in Zukunft von großer Bedeutung sein.
Allerdings zeigt der Verlauf der Ereignisse auch gravierende Mängel in der Kommunikation und der finanziellen Planung auf Seiten der Geschäftsführung des St. Josef Krankenhauses. Es ist äußerst problematisch, dass erst sehr spät erkannt wurde, dass die Abwicklung des Krankenhauses Kosten in Höhe von 300 Millionen Euro verursachen würde. Die Ankündigung der Schließung war damit eine Überreaktion der Geschäftsführung und hat das Vertrauen in die Kongregation der Schwestern des Erlösers und die Geschäftsführung des Josefs Krankenhaus und erheblich erschüttert. Eine derart katastrophale Kommunikationsstruktur darf sich nicht wiederholen, wenn wir das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Gesundheitsversorgung stärken wollen.
Trotz dieser erfreulichen Entwicklung dürfen wir nicht stehen bleiben. Die Herausforderungen, vor denen das Gesundheitssystem - sowohl lokal als auch bundesweit - steht, sind immens. Diese Wende darf kein kurzer Moment der Erleichterung sein, sondern muss als Auftakt für notwendige und nachhaltige Reformen genutzt werden. Eine nachhaltige Lösung für die langfristige Sicherung des Krankenhausstandorts St. Josef erfordert umfassende Strukturreformen im Gesundheitswesen. Wir müssen den Druck aufrechterhalten, damit die Krankenhausreform jetzt mit Nachdruck vorangetrieben wird. In Schweinfurt müssen wir aufbauend auf dem Konzept des "Schweinfurter Modells" weitere Maßnahmen zur Sicherung der Gesundheitsversorgung erarbeiten. Es liegt nun an uns, dafür zu sorgen, dass nicht nur St. Josef, sondern alle Krankenhäuser der Region gestärkt aus dieser Zeit hervorgehen.
Ich werde mich weiterhin mit ganzer Kraft dafür einsetzen, dass die notwendigen politischen Schritte schnell und entschlossen angegangen werden.