Schweinfurt. In der ersten Verbandsversammlung in dieser Wahlperiode haben sich die zwölf Verbandsräte des Zweckverbands Interkommunaler Gewerbepark Conn Barracks aus den Gemeinden Niederwerrn und Geldersheim sowie aus Stadt und Landkreis Schweinfurt über die Fortschritte im größten Konversionsprojekt der Region Schweinfurt informiert. Die Kommunalwahl hat zu einigen Veränderungen in der Zusammensetzung der Verbandsversammlung geführt: Drei neue Verbandsräte nahmen unter Vorsitz von Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé erstmals an einer Verbandsversammlung teil. Drei bisher bereits im Gremium vertretene Verbandsräte gehören dem Gremium in anderer Rolle weiterhin an. Nicht nur für die neu entsandten Verbandsräte sondern auch für die bereits länger mit der Thematik vertrauten Vertreter der Verbandsmitglieder war dieser direkte Austausch wichtig, nachdem in den letzten Monaten in den kommunalen Verwaltungen und Gremien die Arbeit von den Auswirkungen der Corona-Pandemie bestimmt wurde.
Kommunaler Erwerb und Entwicklung der Gesamtfläche als gemeinsames Ziel
Die kurz vor dem Lockdown von den vier Verbandsmitgliedern und der Verbandsversammlung beschlossene Satzungsänderung wurde von der Regierung von Unterfranken inzwischen genehmigt und veröffentlicht. Somit liegen für den Zweckverband seit Ende Mai 2020 die rechtlichen Voraussetzungen für den Liegenschaftserwerb der Conn Barracks vor.
Indessen wurde die Machbarkeitsstudie schrittweise zu einem Nutzungskonzept weiterentwickelt, das dem Zweckverband den Einstieg in erste Gespräche zur Wertermittlung mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) ermöglicht hat. Flankierend werden die erforderlichen Planungen und Untersuchungen zum Erschließungskonzept, Infrastruktur und Gebäuderückbau fortgesetzt. So lässt der Zweckverband aktuell u.a. die Nachnutzungseignung von neun Gebäuden bewerten. Die Gemeinde Geldersheim schafft mit der 4. Änderung des Flächennutzungsplans die bauleitplanerische Grundlage für das interkommunale Zukunftsprojekt, das zu über 80 % in ihrer Gemarkung liegt. Die von der BImA beauftragte detaillierte Altlastenuntersuchung konnte auf Grund einer Verzögerung jedoch noch nicht abgeschlossen werden. Hier wurde zu Jahresbeginn noch die Vorlage des Ergebnisses im Laufe des 1. Halbjahrs 2020 erwartet.
Klare Positionierung der Staatsregierung zur AnKER-Einrichtung notwendig
Für die Verbandsmitglieder bleiben die Ermöglichung der Zufahrt von der B 303 trotz des Betriebs der bayerischen AnKER-Einrichtung in den Conn Barracks sowie eine verbindliche Zeitplanung für den Erwerb der von der AnKER-Einrichtung belegten Fläche zentrale Voraussetzungen für die Entwicklung eines Gewerbeparks. Die politischen Gespräche mit der Staatsregierung sind seit März lagebedingt ausgesetzt. Hier drängt der Zweckverband Interkommunaler Gewerbepark Conn Barracks zwischenzeitlich auf die Wiederaufnahme dieser Gespräche mit dem Ziel einer konkreten und verbindlichen Planung für die vollständige Flächenfreigabe des Freistaats Bayern für das gesamte Areal der Conn Barracks.
Konversionsfläche bietet einmaliges und hochwertiges Entwicklungspotential
Aktuell führt die Geschäftsstelle des Zweckverbands mit der Städtebauförderung Gespräche über die Einbeziehung der Conn Barracks in ein Modellvorhaben des Städtebaus. Ziel der Planungen soll eine hochwertige Gestaltung des Areals und die Vernetzung mit den umliegenden Gemeinden sowie für die Entwicklung wichtigen Einrichtungen in der Stadt Schweinfurt sein.
Trotz der massiven wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie verfolgt der Zweckverband Interkommunaler Gewerbepark Conn Barracks weiterhin uneingeschränkt die Entwicklung des Gewerbeparks. Das über die Region hinausgehende Potential des Areals bietet mittelfristig die Chance die vorhandenen industriellen Stärken im Transfer mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen mit den Techniken des 21. Jahrhunderts zu verbinden. Im Herbst werden sich die Mitglieder der Verbandsversammlung direkt vor Ort auf dem Gelände der Conn Barracks treffen um weitere Weichenstellungen im Konversionsprozess vorzunehmen.
Ergänzende Information:
Der Zweckverband Interkommunaler Gewerbepark Conn Barracks hat sich das Ziel gesetzt eine gemeinsame und interkommunale Planung, Erschließung und Vermarktung der Liegenschaft Conn Barracks zu ermöglichen. Ziel ist es auf dem rund 203 Hektar Fläche umfassenden Areal einen Gewerbe- und Industriepark mit mindestens 100 Hektar Gewerbefläche zu schaffen.
Mitglieder des Zweckverbandes sind die Gemeinden Geldersheim und Niederwerrn, die kreisfreie Stadt Schweinfurt sowie der Landkreis Schweinfurt. Jeder der Verbandsmitglieder stellt drei Verbandsräte für die Verbandsversammlung.
Aktuell wird der Bereich der Hauptzufahrt vom Freistaat Bayern für eine AnKER-Einrichtung genutzt, in der Plätze für bis zu 1.500 Asylbewerber und Flüchtlinge bereitgestellt werden. Der Bereich der Conn Barracks nördlich der B 303 konnte dagegen zwischenzeitlich vom Verbandsmitglied Niederwerrn erworben werden und wird auch bereits gewerblich genutzt.