Mit einem klaren „NEIN!“ antwortet die SPD-Kreistagsfraktion auf die geplante Erhöhung der
Kreisumlage um vier auf 41 Prozent im Haushaltsentwurf 2022. „Einen Sprung in dieser Höhe
ist schwer zu rechtfertigen“, so die Meinung von Fraktionssprecher Stefan Wolfshörndl, der,
wie auch der Rest der Fraktion, im Rahmen einer Klausurtagung einen genauen Blick auf die
Zahlen des Landkreises geworfen hat.
Wie die Analyse der Sozialdemokraten im Rahmen der eintägigen Klausurtagung im
Berufsförderungswerk Würzburg gGmbh ergab, steht der Landkreis Würzburg prächtig da. Die
Umlagekraft der 52 Gemeinden stieg in den letzten Jahren um über zwei Prozent und soll auch
in den kommenden Jahren um durchschnittlich über zwei Prozent steigen. „Ein Haushaltsplus
von über 11 Millionen Euro im Jahr 2020 ist schon äußert beachtlich“, sagt die stellvertretende
Landrätin Christine Haupt-Kreutzer und erwartet ein ähnliches Ergebnis für das vergangene
Haushaltsjahr, da „nicht alle geplanten Investitionen und auch eine eingeplante
Darlehensaufnahme nicht umgesetzt wurde.“, ergänzt Haupt-Kreutzer.
„Von gestiegenen Personalkosten bis Ergänzungsbau Landratsamt – wir haben große
finanzielle Aufgaben vor der Brust. Aber wir sind uns sicher, dass die geplante
Darlehensaufnahme von 14 Mio. Euro deutlich reduziert werden kann, wenn man sich den
Trend der letzten Haushaltsjahre ansieht.“, ist sich Kreisrat Joachim Eck sicher. Deshalb kann
und will die SPD-Fraktion den Weg der Verwaltung nicht mitgehen. „Ich komme selbst aus
einer Gemeinde, für die 4% plus eine unglaubliche Mehrbelastung bedeuten würde. Und das,
während wir gleichzeitig unseren Pflichtaufgaben wie KiTa- und Schulneubau nachkommen
müssen. Das ist definitiv nicht machbar.“, ist sich Kreisrat Tobi Grimm sicher. „Wir müssen den
Gemeinden und damit auch die Bürgerinnen und Bürger finanziell Luft zum Atmen geben. Wir
empfehlen deshalb eine Erhöhung der Kreisumlage um einen auf 38 Prozentpunkte.“, erklärt
Volkmar Halbleib abschließend. „Alleine dadurch könnte der Landkreis auf geschätzt vier
Millionen Euro zusätzlich zurückgreifen.“