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Gemeinde freut sich über Stiftung in Höhe von fast 4.000.000 Euro

Kultur, Bildung und die Förderung junger Menschen als Auftrag

Vor ziemlich genau 25 Jahren haben die Dres. Robert und Lore Hofmann in Reichmannshausen ihre gleichnamige Stiftung ins Leben gerufen. Die gemeinnützige, öffentliche Einrichtung bürgerlichen Rechts kommt allen Bürgern der Gemeinde Schonungen zugute. Die inzwischen verstorbenen Stifter, die in ihrer „Johanneskapelle“ in Reichmannshausen beigesetzt sind, überließen in Ihrem Testament zuletzt ihr gesamtes Vermögen für den Stiftungszweck, der darin besteht, junge und begabte Menschen zu fördern und in ihrer Ausbildung zu unterstützen. Daneben ist die Erhaltung und die Pflege kulturell wertvoller Einrichtungen sowie die Förderung der zu den Gemeindeaufgaben zählenden kommunalen Kulturarbeit in der Gemeinde Schonungen das Hauptanliegen.

 

Unverhofft kam die Großgemeinde mit dem Nachlass des Ärzteehepaars über Nacht quasi zu einer Millionenerbschaft in Form einer Stiftung, freut sich Bürgermeister Stefan Rottmann. Das Stiftungsvermögen, das im Grundstock nun mit beachtlichen 4 Mio. Euro ausgestattet ist, wird seit 1995 von Geschäftsführer Robert Mantel verwaltet, der jetzt nach 25 Jahren diese ehrenamtliche Tätigkeit „an das Rathaus Schonungen zurücküberträgt“. Nach der Stiftungssatzung ist nämlich der 1. Bürgermeister Kraft seines Amtes im Stiftungsvorstand und zuständig für die Geschäftsabwicklung. Er kann diese Tätigkeit inklusive Abstimmungsmandat auf eine Person seines Vertrauens übertragen. Diese Regelungen haben die Stifter, mit langfristiger Perspektive und mit formaler Zustimmung des Gemeinderates, im Jahr 2008 verfügt.

 

Bürgermeister Rottmann wie auch sein Amtsvorgänger Kilian Hartmann sehen in dieser Privat-Stiftung im Hinblick auf die Gemeinnützigkeit und die besonderen Stiftungszwecke zum Wohle von Einrichtungen und Jugendlichen in der Gemeinde Schonungen einen großen Glücksfall. „Wir sind unheimlich stolz, über eine solche Stiftung verfügen zu dürfen. Bezogen auf das beachtliche Stiftungsvermögen, dürfte diese ziemlich einmalig in der Region sein.“, sagt Rottmann.

 

Die Organe der Stiftung werden durch Satzung bestimmt, das kommunale Wirtschaftsrecht ist, auch wenn die Stiftung durch den Bürgermeister verwaltet wird, nicht anzuwenden. Eine weitere Besonderheit: Es ist darauf zu achten, dass immer zwei Mitglieder des dreiköpfigen Stiftungsvorstandes im Gemeindeteil Reichmannshausen wohnhaft sind bzw. dort den Mittelpunkt ihrer Lebensbeziehungen haben und einer davon idealerweise Mitglied der Kirchenverwaltung Reichmannshausen sein sollte. So gehören dem Gremium derzeit die Reichmanshäuser Dieter Stühler (als Vorsitzender) sowie, seit nunmehr ebenfalls 25 Jahren, Roland Schmitt an.

 

„Für Dr. Robert Hofmann war ich in den letzten Jahrzehnten immer erster Ansprechpartner vor Ort wenn es um Belange seiner fränkischen Heimat ging“, so Roland Schmitt rückblickend. Der gebürtige Reichmannshäuser Dr. Hofmann, jahrzehntelang Chefarzt der Gynäkologie am Leopoldina Krankenhaus Schweinfurt, verbrachte seinen Ruhestand zusammen mit seiner Frau, der Zahnärztin Dr. Lore Hofmann, in Hopfen am See bei Füssen. Das kinderlose Ehepaar entschied sich frühzeitig, nach ihrem Ableben ihr gesamtes Vermögen „dem geliebten Frankenland“ zu hinterlassen: Den Bürgerinnen und Bürgern von Reichmannshausen, in der Folge dann der gesamten Großgemeinde Schonungen, sollte „zurückgegeben werden“, was Robert Hofmann Zeit seines Lebens als besondere Förderung und Auszeichnung für sich angesehen hat, nämlich die Möglichkeit den Arztberuf zu ergreifen und damit vielen Menschen, besonders Frauen, medizinisch beizustehen und sie ärztlich zu begleiten.

 

Der scheidende Geschäftsführer Robert Mantel blickt einerseits wehmütig zurück aber gleichzeitig auch sorgenvoll in die Zukunft der Stiftungsfinanzen. „In Zeiten von Corona-Krise und Nullzinspolitik haben auch Stiftungen heute einen schweren Stand“, so Mantel. Erfreulich sei jedenfalls, dass die Dres. Hofmann Stiftung schon über 120.000 Euro für die vorgenannten Stiftungszwecke ausgeschüttet habe und eine zusätzliche „Verwendungsrücklage“ von 150.000 Euro bereitstehe. Durch die nicht unerhebliche Aufstockung des Stiftungsvermögens aus dem Nachlass der Dres. Hofmann stehe der Gemeinde künftig eine nicht unbedeutende zusätzliche „Geldquelle“ für diverse kulturelle Bedürfnisse zur Verfügung. Ob und wie sich die Erträge der Stiftung entwickeln werden und welche Geldsummen tatsächlich ausgeschüttet werden können, bleibt aufgrund der wirtschaftlich unsicheren Zeiten abzuwarten, sagt Robert Hofmann.

 

„Wir sind sehr dankbar für die Großzügigkeit der Dres. Robert und Lore Hofmann: Die Gründung der Stiftung ist für die Gemeindeentwicklung sehr wertvoll und ein großer Akt der Solidarität!“, resümiert Bürgermeister Stefan Rottmann, Anerkennung gelte aber auch dem Engagement des scheidenden Geschäftsführers . "Robert Mantel hat unheimlich viel Herzblut in die Stiftung investiert und hatte gemeinsam mit seiner Frau Edeltraud bis zuletzt innigen Kontakt zum Ärzteehepaar gepflegt. Ohne deren persönliche Beziehungen und Kontakt, aber auch Vertrauen, wäre die Gründung einer solchen Stiftung fraglich gewesen." Auch die beiden Reichmannshäuser Stiftungsräte Roland Schmitt und Dieter Stühler lobten die Verlässlichkeit und Kompetenz des ehemaligen Kämmerers Robert Mantel: „Gemeinsam konnte viel Gutes bewirkt werden, außerdem habe sich die Stiftung hervorragend entwickelt.“

Das Foto1 zeigt von links die Stiftungsräte Roland Schmitt und Dieter Stühler, Geschäftsführer Robert Mantel mit Frau Edeltraud und Bürgermeister Stefan Rottmann vor der Johanneskapelle in Reichmannhausen, in der das Stifterehepaar Dres. Robert und Lore Hofmann zuletzt würdig bestattet wurden. XXX Das Foto2 zeigt bei der Übergabe der Stiftungsunterlagen im Rathaus von links Geschäftsführer Robert Mantel, Bürgermeister Stefan Rottmann und dahinter die Stiftungsräte Dieter Stühler (Vorsitzender) und Roland Schmitt. (Fotos Kurt Mantel)