Soziale Netzwerke

  

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Gemeinsam Zukunft gerecht gestalten ver.di Schweinfurt wählt neuen Vorstand

Melanie Wascher folgt Rainer Reichert

Gemeinsam haben wir in den vergangenen vier Jahren viel erreicht“, freute sich die Vorsitzende von ver.di Schweinfurt Doris Berz. Die Mitgliederentwicklung sei positiv, der Frauenanteil sei gestiegen und vor allem konnten zahlreiche und eindeutige Tarifverbesserungen gemeinsam erkämpft werden. Doris Berz hatte bei ihrer Begrüßung zu den turnusgemäßen Neuwahlen aber auch Wünsche. „Wir wollen bei den Azubis und jüngeren Kolleginnen und Kollegen noch stärker werden!“

 

Die gute ehrenamtliche und hauptamtliche Arbeit im ver.di Bezirk Schweinfurt lobte auch der stellvertretende Landesbezirksleiter von ver.di Bayern Norbert Flach: „In Schweinfurt läuft es richtig gut! Wir diskutieren gerade insgesamt in ver.di, wie wir unsere Arbeit neu aufstellen können, um besser zu werden. Eure Erfahrungen sind für alle wichtig, damit wir insgesamt stärker werden!“ Norbert Flach ging in seinem Grundsatzreferat aber nicht nur auf organisatorische Fragen innerhalb ver.dis ein. Vielmehr erinnerte er an die Gründungsidee der Gewerkschaften: „wir schließen uns zusammen, um gemeinsam mehr für jede und jeden zu erreichen. Jeder für sich kann weder bessere Löhne, bessere Arbeitsbedingungen noch bessere Ausbildungsbedingungen erzielen. In der starken Gemeinschaft ist dagegen viel erreicht worden.“ Flach erinnerte an zusätzliche Urlaubstage, die Verkürzung der Arbeitszeit, Kündigungsschutz und beispielsweise den letzten Abschluss im Öffentlichen Dienst mit 7,5 Prozent Lohnsteigerung.

 

Gleichzeitig mahnte Flach: der Blick nach Österreich macht deutlich, dass nichts für immer Bestand hat. Dort wurde dieses Jahr die Höchstarbeitszeit pro Tag wieder auf 12 Stunden erhöht, der Kündigungsschutz gelockert und der gesetzliche Urlaubsanspruch zusammengestrichen. „Wir ver.dianerinnen und ver.dianer wollen das komplette Gegenteil. Uns geht es um Entlastung für die Beschäftigten.“

 

In diesem Zusammenhang warb Flach auch für ein soziales Europa. „Die Europawahlen nächstes Jahr haben höchsten Einfluss auf unsere Lebens- und Arbeitsbedingungen. Deshalb brauchen wir Abgeordnete, die für eine starke soziale Sicherung, die Daseinsvorsorge und für Arbeitnehmerrechte eintreten. Wir brauchen keine, die für Nationalismus und für ausufernden freien Markt stehen.“

 

Auf das Ergebnis der Landtags- und Bezirkswahl ging der DGB-Regionsgeschäftsführer Frank Firsching in seinem Grußwort ein. Er betonte, dass die DGB Gewerkschaften zwar überparteilich aber politisch sind. „Wir brauchen Parteien, die unsere Forderungen unterstützen. Wir brauchen keine, die ein komplett anderes Welt- und Menschenbild haben und ver.di sogar als Verbrecherorganisation bezeichnen“, so Firsching, der sich damit gegen die AfD wandte. Frank Firsching dankte ver.di Schweinfurt für die gute Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren. Als Beispiele fügte er die Demos gegen TTIP und Ceta, das Volksbegehren gegen den Pflegenotstand und die gemeinsame Kampagne für eine faire Rente an.

 

Geschäftsführer Sinan Öztürk freute sich, dass er in seinem Rechenschaftsbericht auf die Spitzenposition des Bezirks innerhalb ver.dis verweisen konnte. „Wir haben vor Ort seit ver.di Gründung zehn Prozent mehr Mitglieder gewonnen. Damit haben wir auch mehr Durchsetzungsfähigkeit für unsere Forderungen gewonnen!“ freute sich Öztürk. Höhepunkt der Konferenz war die Neuwahl des Vorstands. Bei einer Enthaltung wurde die bisherige Vorsitzende Doris Berz in ihrem Amt bestätigt. Neu an ihrer Seite Melanie Wascher. Die 24-jährige Mechatronikerin wurde einstimmig als Nachfolgerin von Reiner Reichert, der nicht mehr zur Wahl angetreten war, gewählt.