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Gemeinsamer Aktionstag der landwirtschaftlichen Verbände am 9. Februar 2021 in Ochsenfurt

Anlässlich der Entscheidung im Kabinett über den Entwurf zum Insektenschutzgesetz von Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) findet am 9. Februar 2021 ein Aktionstag statt.

OCHSENFURT - Gemeinsam mit dem Verband fränkischer Zuckerrübenanbauer und dem Bayrischen Bauernverband hält Landwirtschaft verbindet Bayern e.V. (LSV) im Rübenhof der Ochsenfurter Zuckerfabrik eine Kundgebung ab.

 

Beginn der Kundgebung im Rübenhof um 10:00 Uhr

 

Im Anschluss an die Kundgebung fahren die Landwirte in zwei Schlepperkolonnen zu den Bezirksgeschäftsstellen der Parteien.

 

Kolonne 1 fährt von Ochsenfurt nach Volkach (Grüne) und dann weiter nach Schweinfurt (CSU)

 

Kolonne 2 fährt von Ochsenfurt nach Würzburg (SPD)

 

Bei den Bezirksgeschäftsstellen übergeben die Landwirte Ihre Forderungen an die Parteien

 

Zur Verabschiedung des Insektenschutzpaketes im Bundeskabinett

Das BMU stellt mit dem Entwurf zum Insektenschutzpaket die deutsche Ernährungssicherung in Frage!

Am Mittwoch, dem 10.2.2021, soll im Bundeskabinett das sogenannte Aktionsprogramm Insektenschutz beschlossen werden. Hierbei geht es um Änderungen im Bundesnaturschutzgesetz und in der Pflanzenschutzmittel Anwendungsverordnung.

Das Aktionsprogramm „Insektenschutz“ war 2019 einer der Hauptgründe, warum die Landwirtinnen und Landwirte in ganz Deutschland auf die Straße gegangen sind. Jeder, der sich mit dem Thema Insektensterben auseinandersetzt, weiß, dass die Rückgänge der Insektenpopulation auf sehr viele Faktoren zurückzuführen sind. Neben der Landwirtschaft haben die Einflussfaktoren Lichtverschmutzung, Flächenversiegelung, Klimaveränderungen oder auch Strahlungen aus unterschiedlichen Quellen (z. B. Handystrahlung) erheblichen Einfluss auf die Population der Insekten.

In diesen Gesetzesänderungen entstehen jedoch Flächenentwertungen und starke Einschnitte nur auf Seiten der Landwirtschaft; wirkliche Konsequenzen ergeben sich bei den weiteren Verursachern für Insektenrückgänge nicht. Für die Landwirtschaft sind gewaltige Einschnitte geplant. Durch Verbote von Insektiziden und Herbiziden in FFHGebieten, durch Abstände zu Gewässern, welche aus keiner wissenschaftlichen Grundlage heraus begründet sind, durch Unterschutzstellung von bestimmten, sogar gewerblich genutzten Obstbaumbeständen und Grünlandbeständen, sollen mindestens 1.320.000 ha (8%!) wertvolle Nutzfläche in Deutschland zur Nutzung und zur Ernährungssicherung verloren gehen - ohne irgendeinen finanziellen Ausgleich, den Schaden trägt der Landwirt wieder allein!

 

Man darf nicht vergessen, dass die deutsche Landwirtschaft bereits 10 Prozent der Nutzfläche für den Natur- und Artenschutz zur Verfügung stellt, in Form von Agrarumweltmaßnahmen, Vertragsnaturschutz und ökologischer Vorrangfläche! Vorzeigebeispiele für ein erfolgreiches Miteinander!

 

Dagegen werden alle Gespräche, welche von Seiten der Landwirtschaft mit der Politik geführt wurden, durch diese Änderungen in Frage gestellt. Man muss damit die ganze Landwirtschaft und die Nahrungsmittelversorgung in Deutschland in Frage stellen, sollte das Paket so verabschiedet werden.

 

Wir lehnen das Aktionsprogramm „Insektenschutz“ ab und fordern einen Maßnahmenkatalog im Konsens mit der Landwirtschaft. Dass dieses funktioniert, hat zum Beispiel das Land Niedersachsen mit dem „Niedersächsischen Weg“ gezeigt. Diese Lösung wird mit den geplanten Änderungen im Übrigen vollkommen untergraben.

In den letzten Monaten haben wir den Verantwortlichen sehr viele konstruktive Vorschläge vorgelegt und damit signalisiert, dass wir nicht gegen Insektenschutz sind.

Auch Bayern bietet eine hervorragende Lösung durch Kulap und Vertragsnaturschutzprogrammen für den Insektenschutz. Jährlich nutzen tausende Bauern so diese Möglichkeiten, individuell Maßnahmen zu ergreifen, die zu ihrem Betrieb und somit auch zu ihrem regionalen Umfeld passen!

 

Insektenschutz kann nur zusammen mit der Landwirtschaft funktionieren, mit fairen Anreizen und nicht durch unsachliche Verbote! Wir hoffen dass das Insektenschutzgesetz in der jetzigen Form abgelehnt wird, um dann mit uns Landwirten ein Gesetz gemeinsam weiterentwickeln zu können. Denn eines ist sicher, Insektenschutz geht uns alle an und wir Landwirte müssen auch von unserer Arbeit leben können.

 

Rainer Seidl 1.Vorstand

Claus Hochrein 2.Vorstand

Michael Muhr 3.Vorstand

Tizian Klein 4.Vorstand