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#GemeinsameSache für eine solidarische Altenpflege

„Wir, die Gewerkschaft ver.di, wollen eine solidarische Altenpflege. In ganz Deutschland gibt es Aktionen unter dem Motto „#GemeinsameSache“, so die stellv. Geschäftsführerin von ver.di Schweinfurt Marietta Eder. Unsere Forderungen sind: bessere Arbeitsbedingungen mit genügend Personal, eine gute Bezahlung und eine solidarische Finanzierung der Pflege. „Wir brauchen tiefgreifende Reformen“, so Katrin Jordan, Personalratsvorsitzende der Carl von Heß’schen Sozialstiftung. „Nötig ist eine Pflegevollversicherung, in die alle Bürgerinnen und Bürger einzahlen: die solidarische Pflegegarantie.“ Den Beschäftigten sei laut Marietta Eder die Finanzierung der Pflege sehr wichtig: wir wollen nicht, dass unsere Forderung nach besseren Arbeitsbedingungen, damit nach mehr Personal und höheren Löhnen, gegen den Wunsch nach bezahlbaren Pflegesätzen ausgespielt werden. Daher braucht es die Begrenzung der Eigenanteile für die pflegebedingten Kosten in stationären Einrichtungen.

 

„Die Corona-Krise hat noch einmal wie unter einem Brennglas gezeigt, dass in der Altenpflege vieles im Argen liegt, und sie hat unsere Kritik an Kürzungen und an der Kommerzialisierung der Altenpflege bestätigt. Damit muss Schluss sein“, fordert Marietta Eder. „Überall werden gute und engagierte Beschäftigte für die Altenpflege gesucht. Erfolgreich kann dies nur sein, wenn es eine bedarfsgerechte Personalausstattung und gute Arbeitsbedingungen für die Kolleginnen und Kollegen gibt“, sagt Katrin Jordan. Viele Beschäftigte in der Altenpflege haben sich über die Prämien gefreut. „Im Moment sei noch einiges zu klären“, so die Gewerkschafterinnen. Auf Initiative von ver.di seinen Tarifverhandlungen über eine Prämie in der Altenpflege aufgrund der Corona-Pandemie ins Rollen gekommen. „Die Bundesregierung, Bundestag und Bundesrat haben dies aufgegriffen und nun 1.500 Euro Prämie beschlossen“, sagt Marietta Eder. Alle Beschäftigten in den Einrichtungen werden davon profitieren, die Höhe hänge von der jeweiligen Tätigkeit ab. „Das ist ein wichtiges Zwischenergebnis. Inwieweit diese Zahlung mit der Prämie des Freistaats Bayern zusammenhängt, werde derzeit noch geklärt“.

 

Insbesondere bei kommerziellen Anbietern seien faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen nicht gewährleistet, da viele keine Tarifverträge mit der Gewerkschaft ver.di abschließen. „Derzeit verhandeln wir mit der Bundesvereinigung der Arbeitgeber in der Pflegebranche (BVAP) einen Tarifvertrag, der allgemeinverbindlich werden und damit für die gesamte Altenpflege gelten soll,“ schildert Marietta Eder. Ziel ist es, damit das Lohnniveau nach unten abzusichern, denn bestehende bessere Tarifverträge bleiben weiterhin bestehen.