Die am Mittwoch beschlossene Coronamaßnahmen, Schulen und KiTas geschlossen zu halten, Notbetreuung und finanzielle Erleichterungen anzubieten werden von den Mitgliedern der Bildungsgewerkschaft GEW in Unterfranken begrüßt. "Damit werden GEW-Forderungen nach Arbeitsschutz ernsthaft erfüllt," sagt der kommissarische GEW-Bezirksvorsitzende Jörg Nellen.
Distanzunterricht beruhe auf funktionierenden Kommunikationswegen. "Diese sind im ländlichen Unterfranken nicht gegeben," so Nellen. Kolleginnen hätten ihm mitgeteilt, dass sie von Briefen über E-Mails bis zu kommerziellen Lernplattformen alles nutzen. "Doch dass von der Nutzung der staatlichen Lernplattform Mebis abgeraten wird, ist so als wenn Ihnen mit Ihren Steuermitteln eine Schnellstraße gebaut worden wäre, mit der Bitte, lieber über Feldwege zu fahren."
Bei der digitalen Nachrüstung der Schulen, der Schüler:innen und Lehrkräfte bestehen aus Sicht der GEW weiterhin so hohe Hürden, dass die Umsetzung stockt. Unterfränkische Lehrkräfte hätten in den letzten zehn Monaten etwa 15.000 digitale Fortbildungstage geleistet. "Nun müssen der Kultusminister zusammen mit dem CSU-Finanzminister und den Kommunen endlich auch ihre Hausaufgaben machen."
Die Streichung der Frühlingsferien versteht Nellen nicht. Alle hätten im Lockdown-Fernunterricht gearbeitet - im Gegensatz zum Kultusministerium, wie es scheint. Die Abschlussprüfungen fielen im langjährigen Mittel aus, also "Wo ist da Nachholbedarf in den Ferien?" fragt der Gewerkschaftler.