Soziale Netzwerke

  

Anzeige

GEW: Maskenpflicht ist ein Ablenkungsmanöver

Zum neuen Schuljahr sieht die Bildungsgewerkschaft Lehrkräftemangel

Der komm. unterfränkische GEW-Bezirksvorsitzende Jörg Nellen sieht in der Maskenpflicht, die heute vom Kultusministerium verkündet wurde, eine Forderung der GEW nach Arbeitsschutz und einheitlichen Regelungen erfüllt. Dennoch besteht die Gefahr eines Ablenkungsmanövers. „Keine Betriebsärzte für Schulen, unsinnige Strafen und das Piazolo-Paket mit ungelöstem Lehrkräftemangel, das sind die waren Probleme.“

 

Diese lägen woanders. „Schulen haben keinen Betriebsärzte.“, so Nellen. Obwohl seit 1999 vorgeschrieben, dass alle staatlichen Betriebe einen Betriebsarzt haben müssten, verschleppe die Staatsregierung deren Einführung für Schulen konsequent. Das führe zu absurden Situationen: Schulleiter*innen müssten entscheiden, ob sie sich bei Krankheitssymptomen in der Schule an das Gesundheitsamt wendeten oder es laufen ließen. Die Masernimpfpflicht für ab 1970 geborene Lehrkräfte müssten Schulleitungen überprüfen, dokumentieren und gegebenenfalls sanktionieren, sonst drohten 2500 EUR Bußgeld. „Das ist nicht der Job von Schulleitungen“, sagt Nellen.

 

Lehrkräftemangel: Lehrkräfte in Grund- und Mittelschulen arbeiten seit sieben Jahren an der Belastungsgrenze. „Das ist dem Lehrkräftemangel geschuldet.“ Das Kultusministerium habe im Benehmen mit dem Finanzministerium jetzt die Daumenschrauben angezogen: verlängerte Lebensarbeitszeit, eine Wochenschulstunde mehr und eine hohe Mindest-Teilzeit (25 statt 21 Wochenstunden, das trifft vor allem Frauen hart, die Kranke oder Alte versorgen) hätten viele Lebenspläne massiv gestört. Die Anwerbung von sunqualiizierten Team-Lehrkräften, die Kolleg*innen mit Attest vertreten sollen, „ist ein Witz“. Studierende, Qualifikanten ohne Staatsexamen und Lehrkräfte, die anderswo keinen Job bekommen haben, könnten die Lücken nicht füllen. „So geht man mit Kolleg*innen nicht um, das Piazolo-Paket muss zurückgenommen werden.“

 

Die Bildungsgewerkschaft setzt sich nachhaltig für Verbesserungen bei den Arbeitsbedingungen - und in der laufenden Tarifrunde - für Gehaltsanpassungen ein.