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Gewalt an Frauen darf kein Randthema bleiben

SPD will das Tabu brechen und Frauenhäuser stärken

„Die Situation von Frauenhäusern in Bayern ist äußerst prekär. Jede zweite von Gewalt bedrohte Frau, die auf der Suche nach Schutz ist, muss von den Frauenhäusern abgewiesen werden“, warnt der SPD-Landtagsabgeordnete Georg Rosenthal am Rande eines Gesprächs mit dem Frauenhaus des Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Würzburg (SKF). „Wir müssen diese Debatte endlich auch gesellschaftlich führen. Aktuell werden die Frauenhäuser alleine gelassen. Leider wird dieses Thema von vielen an den Rand geschoben und das Problem wird nicht erkannt“, so Rosenthal weiter.

 

In den Einrichtungen fehle es seit Jahren an Personal und Kapazitäten. „Frauen, die in Würzburg keinen Platz mehr haben, müssen oft lange Umzüge in Kauf nehmen und werden aus ihrem sozialen Umfeld gerissen. Doch die Alternative wäre, weiterhin von Gewalt bedroht zu bleiben“, so eine Vertreterin des SKF. Die SPD-Landtagsfraktion startete deshalb eine „Resolution zum Schutz vor Gewalt an Frauen“ mit dem Ziel, die Situation der Frauenhäuser zu verbessern. Darin heißt es: „Die bayerische Staatsregierung lässt sowohl Frauen wie betroffene Kinder, die oftmals jahrelang unvorstellbares Leid erfahren haben, einfach im Stich“. Jedes Jahr werden in Bayern 140.000 Frauen Opfer von sexueller und körperlicher Gewalt. Der Gang ins Frauenhaus ist für Betroffene und deren Kinder oft der letzte Ausweg. „Es kann nicht sein, dass Frauen auf der Suche nach Schutz und Unterstützung abgewiesen werden müssen“, kritisiert Rosenthal.

 

Die SPD fordert mehr Personal und finanzielle Mittel für Frauenhäuser und will somit deutlich mehr Plätze für schutzsuchende Frauen schaffen. „Darüber hinaus müssen wir bezahlbaren Wohnraum für bedrohte Frauen nach dem Aufenthalt im Frauenhaus schaffen“, ergänzt Rosenthal. Es sei sehr schwierig nach der Zeit im Frauenhaus wieder auf dem Wohnungsmarkt Fuß zu fassen, gerade auch in Würzburg. Deshalb brauche es Unterstützung aus der Politik. „Wir müssen einen besseren Zugang zum sozialen Wohnungsmarkt schaffen und den Wiedereinstieg ins berufliche und gesellschaftliche Leben erleichtern“, so Rosenthal.