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Gewerkschaft ver.di bricht Verhandlungen vorerst ab

MILTENBERG-ERLENBACH - Am 3. März 2021 fanden zwischen der HELIOS Klinik Miltenberg-Erlenbach GmbH und der Gewerkschaft ver.di Tarifverhandlungen statt. Gerade eben hat der Konzern Fresenius (übergeordneter Konzern, der über der Sparte HELIOS Kliniken steht) Sparmaßnahmen angekündigt. „Es scheint gerade so, als ob die ersten Einsparungen in Miltenberg-Erlenbach umgesetzt werden sollen.“ so Kathrin Weidenfelder, Verhandlungsführende von ver.di Bayern.

Die HELIOS Klinik Miltenberg-Erlenbach GmbH hat im Jahr 2020 einen satten Gewinn von über 5 Millionen Euro eingefahren. Das Jahr 2020 war für alle ein besonderes und alle standen vor besonderen Herausforderungen. „In der Klinik wurde von den Kolleg*innen großartiges geleistet und sie haben mehr denn je gezeigt, wie hochprofessionell sie auch mit neuen Situationen in der Versorgung der Bevölkerung umgehen.“ so Stefan Kimmel der zuständige Gewerkschaftsvertreter vor Ort in der Region von ver.di.

Die Gewerkschafter*innen im Betrieb fordern neben der Einführung einer neuen Eingruppierungsordnung, die über Jahre verhandelt wurde, eine Lohnerhöhung von insgesamt 6% über zwei Jahre. Auch die Zulagen sollen laut ver.di an die des öffentlichen Dienstes, aber auch an die des Konzerntarifvertrages in HELIOS angepasst werden.

„Das ist für unsere tägliche Leistung an den beiden Standorten nicht zu viel verlangt,“ so Gerhard Kroth aus der ehrenamtlichen Tarifkommission.

 

Laut Gewerkschaft wird die Klinik damit nicht nur vom Einkommensniveau des öffentlichen Dienstes, sondern auch vom Einkommensniveau des eigenen Konzerns immer weiter abgehängt. „Das werden sich die Beschäftigten so nicht gefallen lassen. Der Anschluss an die Lohnstrukturen in der Region muss erreicht werden. Wir sind weit von dem weg, was andere in der Region im Gesundheitsbereich bezahlen,“ so Michael Bernhard, Mitglied der Tarifkommission. Ein Wechsel in ein anderes Haus ist nicht die Lösung, sondern verschärft, nach Aussagen der Gewerkschafter*innen das Problem. „Wir wollen auch weiterhin mit aller Kraft für einen guten und professionellen Job für die Versorgung der Bevölkerung vor Ort machen. Eine ausreichende Bezahlung ist da wohl das Mindeste.“

 

Ver.di sah die Unterbrechung und damit ein bevorstehender Abbruch der Tarifverhandlungen als unausweichlich an. 

Archivbild (ver.di)