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Große Hilfs- und Spendenbereitschaft

Sammelaktion #10.000 Schuhe übertrifft Erwartungen

WÜRZBURG - Angesichts katastrophaler Zustände in Geflüchtetencamps hatte der Würzburger Verein HERMINE im März gemeinsam mit weiteren gemeinnützigen Organisationen die Sammelaktion #10.000 Schuhe ausgerufen. Ziel war es, in einer konzentrierten Aktion genügend Schuhe zu sammeln, um den dringenden Bedarf nach festem Schuhwerk an den EU-Außengrenzen zu decken. Nun steht das Spendenergebnis fest.

 

Eingestürzte Zelte, überflutete Wege und Menschen, die täglich teils barfuß durch Schnee und Schlamm waten müssen. Die Tatsache, dass tausende Menschen in Lagern an den Außengrenzen der EU über kein festes Schuhwerk verfügen, wollte der Verbund aus gemeinnützigen Organisationen nicht länger akzeptieren und rief im März zur Aktion #10.000 Schuhe auf. Ziel war es, durch das organisationsübergreifende Sammeln einer entsprechend großen Menge an Schuhen den Bedarf an den Außengrenzen Europas unverzüglich zu decken. Mit Erfolg: Unzählige Unterstützer:innen kamen dem Aufruf nach, brachten bzw. schickten ihre Schuhe. oder unterstützten das Vorhaben durch Geldspenden. Die Spendenbereitschaft war so enorm, dass die Schuhe bei HERMINE nur mit Hilfe einer Zusatzschicht in Form einer 24-Stunden-Sortieraktion über ein gesamtes Wochenende sortiert werden konnten.

 

„Wir sind überwältigt von der Hilfsbereitschaft und danken allen Spender:innen für die großzügigen Schuh- und Geldspenden. Statt der 10.000 Paar Schuhe, die der Organisationsverbund insgesamt hatte sammeln wollen, erhielt allein HERMINE 15.000 Paar Schuhe“, freut sich Vera Hoxha vom HERMINE-Vorstand. Die Schuhe sind bereits unterwegs dorthin, wo sie am dringendsten gebraucht werden: Nachdem ein Großteil der Gesamtspenden bereits in Griechenland eingetroffen ist, finden die Schuhe von HERMINE nun ihren Weg nach Calais und Bosnien.

 

Die Tatsache, dass die momentan als nahezu aussichtslos zu bezeichnende Situation der Geflüchteten viele Menschen bewegt, äußert sich auch am wachsenden Interesse potenzieller Helfer:innen, die sich im Verein HERMINE engagieren. Kürzlich konnte das 100. Vereinsmitglied begrüßt werden. Außerdem wurden mit Johannes Dörr, Tim Eipert und Norbert Odendahl drei neue Vorstandsmitglieder gewählt; gemeinsam mit Vera Hoxha und Jasmin Petrowski bilden sie den jetzt fünfköpfigen Vorstand.

 

Über HERMINE e.V.

HERMINE e.V. hat seine Wurzeln in der “Mobilen Flüchtlingshilfe”, einer im Zuge der Fluchtbewegung im Oktober 2015 gegründeten Initiative mit dem Hauptziel, Geflüchtete in verschiedenen europäischen Ländern zu unterstützen; innerhalb von zwei Jahren wurden mehr als zwanzig Hilfsfahrten und -projekte durchgeführt. 2018 wurden die Vereinsaktivitäten ausgeweitet und das Projekt HERMINE - eine Lagerhalle und regelmäßige Versendungen von Hilfsgütern - ins Leben gerufen. 2019 wurde dem Verein der 25. Würzburger Friedenspreis verliehen. Aus dem Projekt HERMINE entwickelte sich ein umfangreiches Vereinsleben in Würzburg, welches 2020 in der Umbenennung der Mobilen Flüchtlingshilfe in HERMINE e.V. mündete.

 

Ziel von HERMINE ist, auf allen Gebieten der Flucht Hilfe zu leisten. Zum einen sollen bereits durch die Unterstützung der Menschen in ihren Heimatländern Fluchtursachen bekämpft werden. Zum anderen sollen Menschen während ihrer Flucht vor menschenunwürdigen und lebensgefährlichen Situationen geschützt werden. Haben die Geflohenen ein sicheres Ziel erreicht, wollen wir sie dabei unterstützen, sich ein neues Leben aufzubauen und wieder in die Normalität zu finden. Darüber hinaus halten wir Aufklärung und politische Bildung für außerordentlich wichtig, um zukünftig die meist dramatischen Situationen von Geflüchteten zu verbessern. Durch die Förderung eines toleranten, humanitären und solidarischen Weltbildes, wollen wir Menschen auf ihre moralische Verpflichtung gegenüber allen Menschen aufmerksam machen und sie dabei unterstützen, humanitäre Hilfe an Brennpunkten auf der ganzen Welt zu leisten.

 

Spendenmöglichkeiten:

Fotos: HERMINE