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Grüne: „Alle brauchen gute Startchancen, damit Integration gelingen kann“

Grünen-MdL Celina, Demirel und Friedl beeindruckt von der guten und erfolgreichen Integrationsarbeit in Würzburg

Würzburg

Auf Einladung der Grünen-Landtagsabgeordneten Kerstin Celina und Patrick Friedl kam Gülseren Demirel, Sprecherin für Integration, Asyl und Flucht der Grünen-Landtagsfraktion im Rahmen ihrer Integrationstour durch die sieben Bayerischen Regierungsbezirke nach Würzburg. Gemeinsam trafen Celina, Demirel und Friedl Menschen zum Gespräch, die sich in der beruflichen und gesellschaftlichen Integration von Menschen mit Migrationshintergrund engagieren.

Zunächst besuchten die Abgeordneten die Flüchtlingsunterkunft im Reuterhaus in Heidingsfeld, in der zurzeit 113 Bewohner*innen untergebracht sind. Natali Soldo-Bilac führte als städtische Betreuerin von Asylbewerberinnen und Asylbewerbern in den dezentralen Unterkünften die Gäste zusammen mit Leiterin des Fachbereichs Integration, Inklusion und Senioren im Sozialreferat der Stadt Würzburg Manuela Blaß durch die Einrichtung. So bekamen die Landtagsabgeorndeten einen realistischen Einblick in die Arbeit der Mitarbeiter*innen und den Lebensalltag der Bewohner*innen. „Das Reuterhaus in Würzburg ist ein leider seltenes Beispiel für erfolgreiche Integrationsarbeit in Bayern. Hier gibt es Platz für sozialpädagogische Angebote, großartige Freizeitangebote für Familien aus der ganzen Stadt und Vieles mehr“, war Gülseren Demirel nach dem Besuch voll des Lobes. Auch Patrick Friedl zeigte sich beeindruckt von der „guten und wertschätzenden Atmosphäre“ im Haus.

Ein weiteres Beispiel für gelungene Integrationsarbeit erlebten die drei Grünen-Abgeordneten beim Perspektive Aleq e.V am Heuchelhof. Vereinsgründer Alexander Himmrich präsentierte die Ziele und die aktuelle Situation des Vereins, der eine Schreinerei und eine Fahrradwerkstatt betreibt. „Wir engagieren uns vor allem, um Jugendlichen mit Migrationshintergrund bei der Berufswahl und um ihnen bessere Startbedingungen in Ausbildung und Beruf zu verschaffen“, berichtete Werkstattleiter Himmrich. Patrick Friedl sieht in der Perspektive Aleq „ein sehr gelungenes Beispiel, wie es gelingen kann, junge Menschen aus benachteiligten Familien zu stärken und zu motivieren, sich in die Arbeitswelt zu integrieren.“ Der Verein habe seinen Namen wahrlich verdient, da er den Jugendlichen echte Perspektive biete.

Dritte und letzte Station des Besuchsprogramms war der Treffpunkt Altes Schwimmbad am Heuchelhof. Nach einer tollen Vorführung des Tanztheaters „Fly“ unter der Leitung von Kristina Shaible gaben Quartiersmanagerin Hermine Seelmann und Ina Jordan vom Familienstützpunkt Heuchelhof zusammen mit Manuela Blaß einen Einblick in ihre tägliche Arbeit vor Ort. „Jugendarbeit und Sport, den sich alle leisten können, ist extrem wichtig, gerade nach Corona“, resümierte Kerstin Celina. Es wäre wichtig, auch private Sponsoren zu gewinnen, die zum Beispiel auch die zusätzlichen Kosten für Fahrten zu Wettbewerben oder für ein Freizeitereignis finanzieren könnten, so Celina.

Den abendlichen Abschluss bildete eine Diskussionsrunde der Politiker*innen mit Vertreter*innen des Ausländer- und Integrationsbeirats der Stadt Würzburg , des Ombudsrates, des Würzburger Flüchtlingsrates, des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Bayern sowie der KWM-Missioklinik. Die Gesprächsrunde zeigte einmal mehr, wie wichtig der Einsatz von engagierten Menschen ist und wie viel noch zu tun ist, gerade im Hinblick darauf, dass die CSU-Regierung aktuell immer noch motivierte, junge Menschen in Bayern gnadenlos abschiebt, obwohl ihre Arbeitgeber und ihr soziales Umfeld sie behalten wollen und ihre Integrationsbemühungen bestätigen. „Es kann nicht sein, dass in unserer Situation,  wo überall freie Lehrstellen sind, fleißige junge Menschen in Bayern keine Chance bekommen, nur weil sie zum Beispiel über ein anderes Land nach Europa gereist sind. Wir bleiben dran in München und in Berlin, um das zu ändern“ versprach Kerstin Celina.

„Ich bin begeistert von dem Engagement vor Ort in Würzburg. Die Akteur*innen können sich darauf verlassen, dass wir sie unterstützen werden. Die gelungene Vielfalt ist ein Gewinn für Bayern“, nahm Gülseren Demirel als Fazit mit nach München. „Die Bemühungen und das Engagement der Menschen hier vor Ort und der Stadt Würzburg sind vorbildlich. Die CSU geführte Staatsregierung sollte davon lernen und endlich begreifen, dass alle Menschen die zu uns kommen gute Startchancen brauchen, damit Integration gelingen kann“, ergänzte Patrick Friedl.-

Im Bild von links: Manuela Blaß - Fachbereichsleiterin Integration Stadt Würzburg, Gülseren Demirel - MdL, Kerstin Celina - MdL, Ina Jordan - Familienstützpunkt Heuchelhof, Hermine Seelmann - Quartiersmanagerin am Heuchelhof, und Patrick Friedl - MdL und Stadtrat [Foto: Sofia Abrashchova]