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Grünes Radgesetz wichtig für Würzburg

- klimafreundlich, sicher und attraktiv

WÜRZBURG

Grünes Radgesetz am 23. November im Plenum des Bayerischen Landtags

MdL Friedl: Wollen Fahrrad in Bayern zum beliebtesten Verkehrsmittel machen

 

„Wir Grüne wollen das Fahrrad in Stadt und Land zum beliebtesten Verkehrsmittel machen und wir wollen, dass Radeln in Bayern klimafreundlich, sicher und attraktiv ist. Das Grüne Radgesetz wäre hierbei auch wichtig für Würzburg“, erklärt der der Würzburger Grünen-Landtagsabgeordnete Patrick Friedl. Die Landtags-Grünen haben unter Federführung ihres Sprechers für Mobilität, MdL Markus Büchler, ein umfassendes Radgesetz vorgelegt, das als „Gesetzentwurf zur Stärkung der Fahrradmobilität in Bayern für mehr Klimaschutz und Verkehrssicherheit (Einführung eines Bayerischen Radgesetzes – BayRadG – sowie Änderung weiterer Rechtsvorschriften)“ am Dienstag, 23. November 2021, in der Plenarsitzung des Bayerischen Landtags diskutiert wird. Ein grünes Fachgespräch zum Radgesetz und die Sachverständigenanhörung zum Radverkehr im Verkehrsausschuss des Bayerischen Landtags im Februar 2021 hatten zuvor die Notwendigkeit eines Radgesetzes für Bayern unterstrichen.

 

Die wichtigsten Punkte des Radgesetzes sind:

•             Radschnellwege für wichtige Pendelstrecken sollen künftig durch den Freistaat geplant und gebaut werden.

•             Freistaat und Kommunen sollen für ausreichende Fahrradabstellmöglichkeiten und eine bessere ÖPNV-Mitnahme sorgen.

•             Radwege sollen gleichberechtigt mit Straßen geplant werden: Nur wenn das Radwegenetz durchweg sicher, komfortabel und unterbrechungsfrei ist, wird das Fahrrad zu einer echten Alternative zum Auto.

•             „Vision Zero“: Abbiegeassistenten für Fahrzeuge des Freistaats sollen Verkehrstote und Schwerverletzte verhindern.

•             Beispiel Baden-Württemberg: Auch Bayern soll Landesagentur für Mobilität einrichten, die die Kommunen bei Umsetzung und Kommunikation der Maßnahmen berät und unterstützt.

 

Fahrrad ideales Verkehrsmittel

Markus Büchler: „Derzeit werden nur 11 Prozent der zurückgelegten Wege in Bayern mit dem Fahrrad bewältigt. Die Staatsregierung verfolgt den Anteil von 20 Prozent der Wege – hier sind wir noch kein Stück weitergekommen.“ Ziel des grünen Radgesetzes: Deutlich mehr Menschen als bisher sollen das Fahrrad als Verkehrsmittel ihrer Wahl in ganz Bayern nutzen – und dafür schafft das grüne Radgesetz die Grundlagen. Denn das Fahrrad ist das günstigste, in Städten meist auch das schnellste und zudem das klimafreundlichste Verkehrsmittel. Aber: Oftmals wird das Radfahren als zu gefährlich erachtet, die Radinfrastruktur reicht nicht aus.

 

Würzburg auf dem Weg zur Fahrradstadt

Patrick Friedl: In Würzburg sind wir auf dem Weg, den Radverkehr und die Radinfrastruktur deutlich und schneller auszubauen. Wir sind auch dank grünem Engagement seit zehn Jahren mit Nachdruck auf dem Weg zur Fahrradstadt.“ Würzburg ist ganz besonders von der Klimaerhitzung betroffen und durch die Kessellage sammeln sich in der Luft gesundheitsschädliche Stoffe wie Feinstaub und Stickoxide, die vom Autoverkehr stammen. Hier ist der wachsende Radverkehr Teil der Lösung. Seit Frühjahr 2016 hat Würzburg ein Radverkehrskonzept in Umsetzung und im Herbst 2019 hat der Stadtrat den Radentscheid übernommen, so Friedl. „Dies hat dem Radverkehr in Würzburg nochmals einen Schub gegeben. Doch immer wieder wird der Umsetzungsprozess politisch blockiert. Dies wollen wir nun mit dem Bündnis für einen Verkehrskonsens im Würzburger Stadtrat mit unserem Konzept „Besser leben im Bischofshut“ verbessern und beschleunigen. Die Beschlüsse zum Haushalt 2022 werden dies zeigen.“

 

Kopenhagen als Vorbild

Patrick Friedl: Das Fahrrad ist in der Stadt das ideale Verkehrsmittel. Die meist kurzen Wege sind ideal mit Fahrrad, E-Bike oder Pedelec zu bewältigen. Damit das Fahrrad sein enormes Potenzial für die Menschen in der Stadt entwickeln kann, brauchen wir in Würzburg durchweg sichere Radwege und in der ganzen Stadt in Laufweite gute Abstellmöglichkeiten.“ Vorbilder im In- und Ausland zeigen, was in wenigen Jahren möglich wird, wenn die Infrastruktur ausgebaut wird. In Kopenhagen beispielsweise pendeln mehr als die Hälfte der Menschen mit dem Fahrrad zur Arbeit. Friedl: „Jeder Weg, der mit dem Fahrrad zurückgelegt werden kann, spart Stau, Kosten und Zeit – und fördert die Gesundheit.“

Foto: Petty Varasano