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Halbstarke Wanderfalken am Uniklinikum Würzburg

Auch in diesem Jahr gab es bei den Wanderfalken des Uniklinikums Würzburg wieder gesunden Nachwuchs. Aktuell kann man auf dem Altgelände des Krankenhauses an der Josef-SchneiderStraße die Jungvögel bei ihren Flugübungen beobachten – oder ihnen von Fall zu Fall auch am Boden begegnen.

 

Der Nistkasten im Kuppeldach des markanten Heizkraftwerkkamins des Uniklinikums Würzburg (UKW) an der Josef-Schneider-Straße ist auch in diesem Jahr ist wieder die Brutstätte für ein Wanderfalkenpärchen. Vor rund sieben Wochen schlüpften zwei männliche und ein weibliches Küken. Mittlerweile sind sie groß genug, um erste Ausflüge zu machen. „Allerdings gelingt es ihnen anfangs manchmal nicht, aus eigener Kraft ins Nest zurückzukehren oder auf einem erhöhten, sicheren Ort zu landen“, sagt Prof. Dr. Ulrike Kämmerer. Die Biologin der Würzburger Universitäts-Frauenklink ist geprüfte Falknerin und eine der Personen, die am Klinikum die Wanderfalken betreuen. Sie fährt fort: „Die halbstarken Vögel landen dann am Boden, von wo aus sie zunächst nicht mehr starten können. Das sind die Momente, in denen man ihnen als Fußgänger begegnen kann.“ So zum Beispiel am 20. Mai dieses Jahres, als die Beschäftigten des Technischen Betriebs des UKW Prof. Kämmerer darüber informierten, dass einer der Greifvögel über ihren Parkplatz hüpfe. Gemeinsam fingen sie das streng geschützte Tier vorsichtig ein und brachten es zurück in den Nistkasten auf dem Abgasschlot. Am selben Tag wurde außerdem die Schwester des männlichen Vogels am Boden gesichtet und gefangen. „Diese haben wir auf dem Dach des UKW-Gebäudes D16 ausgesetzt, auf dem wir schon einige Tage zuvor den zweiten Bruder und einen Gast aus dem Würzburger Stadtgebiet mit etwas Futter platziert haben“, berichtet Prof. Kämmerer. Der Gast ist ein Jungfalke, der nicht mehr in seinen Nistkasten auf der Kirche Stift Haug zurückgebracht werden konnte und von der Greifvogelhilfe Würzburg versorgt wurde. Der Nachwuchs inklusive „Gastkind“ wird auch auf dem „Außenposten“ von den Falkeneltern mit Futter versorgt, bis es mit dem eigenen Fliegen und Jagen zuverlässig klappt.

 

Besser nicht selbst anfassen

Alfred Eberl, Elektriker vom Technischen Dienst des UKW, der sich in seiner Freizeit in der Kreisgruppe Würzburg des Landesbundes für Vogelschutz engagiert, gibt ein paar Tipps zum richtigen Umgang mit Wanderfalken in Bedrängnis: „Wenn Sie braune Greifvögel auf dem Klinikumsgelände am Boden sitzen oder herumhüpfen sehen, rufen Sie bitte in der Elektrowerkstatt des UKW-Heizkraftwerks unter der Telefonnummer 0931/20155550 an. Die Kollegen sind informiert und geben Ihre Nachricht an mich weiter.“ Vom Versuch, die Tiere selbst anzufassen, rät der Greifvogel-Experte dringend ab – zu groß sei die Gefahr, durch die mächtigen Krallen oder den starken, scharfen Schnabel verletzt zu werden.

Bild: Der auf dem Parkplatz des Technischen Dienstes des Uniklinikums Würzburg eingefangene Jungfalke auf dem Weg zurück ins Nest. Bild: Margot Rössler / Uniklinikum Würzburg