Landrat Eberhard Nuß liegt die ärztliche Versorgung im Landkreis besonders in Zeiten der Corona-Krise sehr am Herzen. Deshalb appelliert er gemeinsam mit Dr. Christian Pfeiffer, Hausarzt aus Giebelstadt und Bezirksvorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbandes für Unterfranken, an die Vernunft und Rücksicht der Landkreisbevölkerung.
Derzeit ist die größte Gefahr für jede Arztpraxis, dass dort ein Patient behandelt wird, der sich im Nachhinein als Corona-Infizierter herausstellt. Denn dann muss die gesamte Praxis für mindestens 14 Tage geschlossen werden. „Das bedeutet ein großes Problem für die ärztliche Versorgung und damit die Menschen vor Ort“, betont Dr. Christian Pfeiffer. Alle nicht notwendigen Arztbesuche oder Routinekontrollen sollten momentan verschoben werden. Wer unsicher ist, ob ein persönlicher Kontakt doch notwendig ist, soll sich auf jeden Fall zunächst telefonisch in der Praxis melden, erklärt Dr. Pfeiffer.
Für Krankschreibungen von Arbeitnehmer*innen gilt neu, dass man sich bei leichten Atemwegserkrankungen nun bis zu zwei Wochen am Telefon krankschreiben lassen kann. Die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung kann dem Patienten dann per Post zugeschickt werden. „Voraussetzung ist immer, dass es sich um leichte Beschwerden der oberen Atemwege handelt.” Die Möglichkeit zur Zwei-Wochen-Krankschreibung ist zunächst bis zum 23. Juni befristet.
Wenn ein Coronavirus-Test gemacht werden soll, sagt der Hausarzt dem Patienten, wo dieser sich testen lassen kann und wie dieses abläuft. Falls es dem Patienten schlechter geht, soll dieser sich sofort wieder bei seinem Arzt melden, um mit ihm das weitere Vorgehen zu klären.