WÜRZBURG - Quartierwechsel für den Würzburger Verein HERMINE e.V.. Die Lagerhalle in der Randersackerer Straße 62 ist das neue Domizil der Initiative zur Hilfe Geflüchteter in Notsituationen.
HERMINE e.V. ist eine Hilfsorganisation, die europaweit Missständen und Versäumnissen im Bereich der Versorgung von Geflüchteten entgegenwirkt. Elementar für diese Arbeit: Eine Lagerhalle. Nachdem der anstehende Abriss der alten Lagerhalle in der Rotkreuzstraße bekannt wurde, suchte der Verein in den vergangenen Monaten unter Hochdruck nach einem neuen Standort – mit Erfolg: In der Randersackerer Straße 62 (Sanderau) hat HERMINE nun ein neues Zuhause gefunden.
Dank der Lagerhalle und eingespielter Strukturen kann HERMINE seine Hilfslieferungen und -Fahrten innerhalb kürzester Zeit auf den Weg bringen - wertvolle Hilfe für Menschen, denen es am absolut Notwendigsten fehlt. Die gesammelten Spenden müssen gesichtet, sortiert und verpackt werden. Erst dann kann sich ein Team oder Spediteur auf den Weg machen, um die Hilfsgüter und Spenden dorthin zu bringen, wo sie so dringend gebraucht werden. Ziel ist es, die Vorbereitungszeit weiter zu minimieren um schnell, effizient und möglichst viele Menschen in Notsituationen zu unterstützen. Allein 2020 konnten durch HERMINE trotz der angespannten Situation infolge der Covid-19-Pandemie 29 Hilfslieferungen mit rund 37t Kleidung und Hygieneartikeln unter anderem nach Lesbos, Samos, Elliniko, Thessaloniki,Malta und Bihać gebracht werden. Das Besondere: Mit eigenem Transporter, Teams und dank der Unterstützung zahlreicher Spender:innen stemmt HERMINE die Versorgung aus eigener Kraft ohne Streuungsverluste.
Ab Sonntag, den 7. Februar, liegt die Basis von HERMINE dann offiziell in der Randersackerer Str. 62. Durch den Umzug in die neue Lagerhalle können zurzeit noch keine Spenden angenommen werden. Wann es wieder eine Spendenannahme geben wird, hängt von der Entwicklung um Covid-19 ab. Wichtigstes Kriterium ist die Gewährleistung einer für alle Beteiligten sicheren Spendenannahme. Sobald es einen neuen Termin gibt, wird dieser über HERMINEs Facebookauftritt www.facebook.com/hermine.global/ bekanntgegeben.
Mit der neuen Lagerhalle eröffnet die integrative Fahrradwerkstatt "Man oto" ihre Türen. Das neue Integrationsprojekt von Hermine möchte Menschen die Möglichkeit bieten, unter Anleitung zu erlernen, wie sie ihr Fahrrad selbst reparieren können. Daneben möchte Man oto auch künftig gebrauchte Fahrräder aufbereiten und an Organisationen im Bereich der Entwicklungshilfe entsenden, um Mobilitätseinschränkungen zu verringern und so neue Perspektiven zu schaffen. Hierfür können gebrauchte Fahrräder gespendet werden. Alle Informationen zum neuen Projekt werden am 14. Februar auf der offiziellen Webseite von Hermine veröffentlicht.
Über HERMINE e.V.
HERMINE e.V. hat seine Wurzeln in der “Mobilen Flüchtlingshilfe”, einer im Zuge der Fluchtbewegung im Oktober 2015 gegründeten Initiative. 2016 folgte die Eintragung als gemeinnütziger Verein, mit dem Hauptziel, Geflüchtete in verschiedenen europäischen Ländern zu unterstützen; innerhalb von zwei Jahren wurden mehr als zwanzig Hilfsfahrten und -projekte durchgeführt. 2018 wurden die Vereinsaktivitäten ausgeweitet und das Projekt HERMINE - eine Lagerhalle und regelmäßige Versendungen von Hilfsgütern - ins Leben gerufen. Daraus entwickelte sich ein umfangreiches Vereinsleben in Würzburg, welches 2020 in der Umbenennung in HERMINE e.V. mündete.
Wir haben es uns zum Ziel gemacht, auf allen Gebieten der Flucht Hilfe zu leisten. Zum einen sollen bereits durch die Unterstützung der Menschen in ihren Heimatländern Fluchtursachen bekämpft werden.
Zum anderen sollen Menschen während ihrer Flucht vor menschenunwürdigen und lebensgefährlichen Situationen geschützt werden. Haben die Geflohenen ein sicheres Ziel erreicht, wollen wir sie weiterhin dabei unterstützen, sich ein neues Leben aufzubauen und wieder in die Normalität zu finden. Darüber hinaus halten wir Aufklärung und politische Bildung für außerordentlich wichtig, um zukünftig die meist dramatischen Situationen von Geflüchteten zu verbessern. Durch die Förderung eines toleranten, humanitären und solidarischen Weltbildes, wollen wir Menschen auf ihre moralische Verpflichtung gegenüber allen Menschen aufmerksam machen und sie dabei unterstützen, humanitäre Hilfe an Brennpunkten auf der ganzen Welt zu leisten.
Wir arbeiten freiwillig, bedarfsorientiert und unterstützen Menschen in Notsituationen. Die Aufgabenfelder, die wir übernehmen, sind unterschiedlich. Sei es die Lebensmittelversorgung von Geflüchteten, Ausgabe von Textil- und Hygieneartikeln oder der Aufbau langfristiger Projekte. Oder eben auch mal Aufgaben wie z.B. Müll aufzusammeln. Ganz allgemein wollen wir das tun, was getan werden muss, um das Leid von Menschen mit und ohne Fluchthintergrund zu lindern. Und zwar da, wo Hilfe am Nötigsten ist.