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Holocaust - Gedenken in Würzburg

Würzburg: Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee das Konzentrationslager Auschwitz. Seit 2005 wird an diesem Datum weltweit der Opfer des Holocausts gedacht – so auch am Donnerstagabend in Würzburg. Die UNICEF Hochschulgruppe hatte zu einer so eindringlich wie würdevoll gestalteten Kundgebung am DenkOrt in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof geladen. Dort erinnern in Beton gegossene Gepäckstücke an die vielen jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger, die von hier aus 1941 bis 1944 deportiert wurden. Darunter befanden sich auch 145 Kinder, welche die Nationalsozialisten direkt nach der Ankunft im Lager ermordeten.

Über einhundert Teilnehmende kamen zur Veranstaltung, um ein Zeichen gegen das Vergessen zu setzen. Ein Redebeitrag des Landtagsabgeordneten Patrick Friedl schlug dabei den Bogen zur Gegenwart, indem er die wiederkehrenden Vergleiche durch Impfgegner in den vergangenen Wochen mit jenen grausamen Verbrechen an der Menschlichkeit aufs Schärfste verurteilte. Im Anschluss verlas man die Namen der jungen Opfer – eine Liste von Einzelschicksalen, die durch ihre schiere Länge in allen Anwesenden tiefe Betroffenheit auslösen musste. Diese Wirkung wurde dadurch verstärkt, dass währenddessen Würzburger Kinder je eine Kerze für all jene Heranwachsenden am Denkmal aufstellten, die von hier in den Tod fuhren. Ein trauerndes Lichtermeer, das sagt: Nie wieder!

Viele beteiligten sich nach der Kundgebung daran, die Erinnerung zusätzlich durch die Pflege der in der Innenstadt verlegten Stolpersteine wach zu halten. Auch an diesen Orten wurde den Deportierten durch Kerzen und Blumen Ehre erwiesen – auf dass die Mahnung aus der Vergangenheit auch in Zukunft nicht verblühen möge.

Fotos: by Lionel Bachelart