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Illegaler Welpenhandel in Würzburg aufgedeckt

WÜRZBURG - Dank der Arbeit einer Tierschutzorganisation aus München ist in Würzburg ein Fall illegalen Welpenhandels aufgedeckt worden. Mitarbeiter der Operativen Ergänzungsdienste der Würzburger Polizei und des städtischen Fachbereichs Verbraucherschutz, Veterinärwesen, Lebensmittelüberwachung konnten am Samstag, 17. April 2021 gegen 13 Uhr auf der Talavera die illegalen Verkäufer aus Mainz abfangen und drei Chihuahua-Welpen sicherstellen. Die Tierschützerin hatte zuvor im Internet nach unseriösen Verkaufsangeboten gesucht und war auf einen Scheinkauf der Chihuahuas für jeweils 1.800 Euro eingegangen.

 

Bei der Begutachtung der Welpen und der mitgeführten EU-Heimtierausweise bestätigte sich der Verdacht, dass die Welpen ohne Kennzeichnung mittels Mikrochip und ohne gültige Tollwutimpfung aus Bulgarien nach Deutschland gebracht worden waren. Zudem waren zwei der drei Welpen laut Eintrag im Ausweis erst acht Wochen alt und somit deutlich zu jung für einen Transport aus dem Ausland. „Hinweise auf ein gestörtes Allgemeinbefinden der Tiere wurden bei der Erstuntersuchung nicht festgestellt“, so Dr. Lieven Pool, Leiter des Fachbereichs Verbraucherschutz, Veterinärwesen, Lebensmittelüberwachung. „Da aber keine Information über eine Tollwutimpfung der Welpen vorliegt und eine Einschleppung dieser tödlichen Zoonose in das seit 2008 tollwutfreie Deutschland zwingend verhindert werden muss, mussten die Welpen sichergestellt und Quarantäne angeordnet werden.“ Die Welpen werden bis zum Vorliegen eines gültigen Impfschutzes im Tierheim Würzburg in Quarantäne bleiben müssen, dies kann mehrere Wochen dauern.

 

Gegen die Verkäufer wird ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. Die Kosten für die Unterbringung im Tierheim wie auch für das Bußgeldverfahren gehen zulasten der Verkäufer. Die Höhe des Bußgeldes ist noch zu klären, da laut Pool „erst alle erforderlichen Sachverhalte einbezogen werden müssen, damit eine sachgerechte Ermessensausübung durchgeführt werden kann.“

 

Leider handelt es sich bei dem illegalen Welpenhandel nicht um einen Einzelfall, sondern um ein lukratives Geschäft, das aus Sicht des Fachbereichs VVL nur sehr schwer zu überprüfen und einzudämmen ist. In diesem Fall können sich die drei Welpen über die reibungslose Zusammenarbeit der beteiligten Tierschutzorganisationen mit der Polizei und dem zuständigen Veterinäramt freuen.