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Im Extremfall gut vorbereitet: Die Jüngsten und Ältesten vor Hitze und Starkregen schützen!

Handlungsempfehlungen für Kitas und Pflegeeinrichtungen veröffentlicht

Würzburg - In den letzten Jahren traten in vielen Städten in Deutschland extreme Wetterereignisse wie Hitze und Starkregen häufiger auf und haben in ihrer Intensität viele überrascht. Wenn wir uns auf solche Wetterlagen in der Zukunft nicht vorbereiten, kann das spürbare Folgen haben. Um insbesondere die Jüngsten und Ältesten unserer Gesellschaft effektiv zu schützen, wurden innerhalb des Forschungsprojektes „ExTrass“, in das auch die Stadt Würzburg sowie die Johanniter-Unfall-Hilfe eingebunden sind, Handlungsempfehlungen für Kitas und Pflegeeinrichtungen zur Vorsorge gegen Hitze und Starkregen erarbeitet, die nun öffentlich bereitgestellt werden.

 

„Aufgrund des fortschreitenden Klimawandels werden Extremwetterereignisse wie lange Hitzeperioden oder Starkregen zunehmen. Mit den Handlungsempfehlungen erhalten die Einrichtungen einen wissenschaftlich fundierten, übersichtlichen und prägnanten ‚Starkregen- und Hitzeaktionsplan‘, der dazu beitragen kann, mit diesen Ereignissen zielgerichtet umgehen zu können. Ich bedanke mich bei allen Beteiligten sehr herzlich, die zur Erarbeitung beigetragen haben. Für uns ist das ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Erarbeitung eines stadtweiten Hitzeaktionsplans.“, erläutert Klimabürgermeister Martin Heilig.

 

Während einige Menschen den sommerlichen Temperaturen entgegenfiebern, leiden andere unter Hitzebelastungen. Und diese sind nicht zu unterschätzen: so können sie insbesondere für die Jüngsten und Ältesten unserer Gesellschaft oder andere Risikogruppen sogar lebensgefährlich warden. Jedes Jahr führen die Hitzewellen daher zu zusätzlichen Todesfällen. Gerade für Menschen über 75 Jahre erhöhen sich durch das dann oft weniger belastbare und anpassungsfähige Herz-Kreislauf-System die gesundheitlichen Risiken, während einer Hitzewelle erheblich. Außerdem sinkt im Alter das Durstempfinden und auch bestimmte Medikamente können den Wasser- und Elektrolythaushalt des Körpers beeinflussen und so zu einer erhöhten Anfälligkeit gegenüber den schädlichen Folgen von Hitze beitragen.

 

Auch Kleinkinder sind bei Hitzewellen aufgrund der noch nicht ausgeprägten Selbstregulation (Flüssigkeitszufuhr, Sonnenschutz oder an Hitze angepasste Kleidung) gefährdet und für die Auswirkungen noch nicht ausreichend sensibilisiert.

 

Deshalb obliegt sozialen Einrichtungen, die unsere Kinder und Senior*innen betreuen, bei Hitze eine besondere Verantwortung. Doch auch für Angehörige, die betreuungs- oder pflegebedürftige Personen zu Hause versorgen, ist eine Sensibilisierung für die mit Hitzewellen einhergehenden Gesundheitsrisiken sowie das Wissen um den richtigen Umgang damit sehr wichtig.

 

Neben den hohen Temperaturen sind auch Starkregenereignisse nicht zu unterschätzen, können sie doch recht plötzlich zu Schäden an Gebäuden und wertvollen Gegenständen führen, bei falschem Verhalten auch zu schwerwiegenden Personenschäden. Eine gute, effektive Vorsorge sowie eingeübtes, sicheres Handlungswissen für den akuten Eintrittsfall sind daher essenziell, um diese Herausforderungen zu bewältigen.

 

Seit 2018 beschäftigt sich das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Forschungsprojekt „ExTrass – Urbane Resilienz gegenüber extremen Wetterereignissen“ mit Anpassungsmöglichkeiten an Hitze und Starkregen. Im Fokus stehen hierbei aufgrund der Betreuung vulnerabler Bevölkerungsgruppen auch soziale Einrichtungen. In Befragungen der Leitungsebene von Kindertagesstätten und Senioreneinrichtungen zeigte sich, dass die meisten sozialen Einrichtungen bisher über kein konkretes Konzept zum Umgang mit Hitzewellen und Starkregen verfügen. Bislang praktizierte, aber nicht festgeschriebene Handlungsabläufe und Vorsorgemaßnahmen wurden erfasst und um weitere Maßnahmen, Hinweise und Informationen ergänzt. Die daraus entstandenen konkreten Handlungsempfehlungen zum Umgang mit Hitzewellen und Starkregen wurden nun an alle Kitas und Pflegeeinrichtungen in Würzburg verschickt. Damit auch Einrichtungen außerhalb von Würzburg und private Angehörige Pflegebedürftiger von den Handlungsempfehlungen profitieren können, stehen diese ab sofort zum kostenfreien Download auf der Projektwebseite

www.extrass.de/in-der-oeffentlichkeit/veroeffentlichungen sowie unter www.wuerzburg.de/klima zur Verfügung.