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Immer auf der Suche nach Pflegefamilien

Sommerfest für die Pflegefamilien aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld an der Birkighütte / Hauptattraktion Vorführung der BRK-Rettungshundestaffel / Jugendamt sucht weitere engagierte Familien

Mit einem bunten Sommerfest an der Birkighütte bei Oberstreu bedankt sich das Jugendamt des Landkreises Rhön-Grabfeld jedes Jahr bei seinen Pflegeeltern für ihr außerordentliches Engagement. Programmhöhepunkt bildete in diesem Jahr erstmals die Vorführung der Rettungshundestaffel Rhön-Grabfeld.

 

Einen Tag lang konnten 35 Pflegekinder nach Herzenslust auf dem großzügigen Gelände bei herrlichem Sonnenschein spielen und toben. Hauptattraktion in diesem Jahr war die BRK-Rettungshundestaffel des Landkreises Rhön-Grabfeld.

 

Staffelleiter Thomas Klett zeigte mit Hundeführern und Helfern sowie mit sieben Hunden einen Ausschnitt aus dem aufwändigen Ausbildungs- und Trainingsprogramm für die Vierbeiner. Besonders aufregend war die gestellte Suche nach Vermissten. Deren Rollen übernahmen mit Begeisterung einige der Pflegekinder. Sie versteckten sich im Wald und waren sehr beeindruckt, wie schnell sie aufgestöbert wurden. Für die vierbeinigen Hauptdarsteller Emil, Anton, Joker und Canjy gab es großen Applaus und viele, viele Streicheleinheiten.

 

Begeistert waren die Kleinen auch von den Traktorfahrten durch das Wildgehege. Gut gefüllt war das Buffet, so dass an diesem Tag die Küche in den Pflegefamilien kalt bleiben konnte.

 

20 Pflegeelternpaare nutzten bei der perfekt organisierten Veranstaltung an der Birkighütte die Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch und zur Erholung. „Wir können uns gar nicht oft genug bei den Pflegeeltern für ihre außerordentlich wertvolle Arbeit bedanken“, betont Laura Keller vom Amt für Jugend und Familie.

 

Gemeinsam mit Kollegin Soz.-Päd. B.A. (FH) Lea Klöhr ist sie Ansprechpartnerin für rund 55 Pflegefamilien im Landkreis Rhön-Grabfeld. Hier haben ca. 70 bis 80 Kinder vom Baby bis zum jungen Volljährigen ein Zuhause auf Zeit oder für immer gefunden, weil dies bei den leiblichen Eltern nicht möglich ist.

 

Die Erziehungsarbeit in der Familie bildet die tragende Säule für die künftige Entwicklung des Kindes. „Wir sind nach wie vor auf der Suche nach weiteren Pflegefamilien“, unterstreicht Laura Keller. Für alle Altersstufen sucht das Jugendamt Bürgerinnen und Bürger, die entweder eine Bereitschaftspflege für einige Tage oder Wochen übernehmen oder eine längerdauernde Pflegschaft.

 

„Wir haben viel mehr Pflegekinder als Adoptivkinder“, weiß Laura Keller. Momentan können alle Pflegekinder untergebracht werden, erzählt sie. Doch sobald sie Neuzugänge bekommen, wird es schwierig. „Es wird nicht weniger“, sagt sie aus Erfahrung. Nach wie vor gibt es Kinder, die vorläufig oder auf Zeit aus der eigenen Familie herausgenommen werden müssen, um die gesunde Entwicklung zu gewährleisten.

 

„Ich bin sehr dankbar für die gute Unterstützung des Jugendamtes“, berichtet Michael Kirchner aus Ostheim v. d. Rhön. Dank der engagierten Hilfe des erfahrenen Teams hat sein Pflegesohn Noel ein sicheres Zuhause gefunden. „Ich kann jederzeit anrufen, wenn ich Fragen habe. Wichtig ist mir auch der Austausch mit anderen Pflegeeltern“, erzählt der Pflegevater beim Fest an der Birkighütte.

 

„Wir stehen allen Pflegeeltern und natürlich allen Interessenten mit Rat und Tat zur Seite“, unterstreicht Laura Keller. Anfragen sind unverbindlich und nach Terminvereinbarung unter Tel. 09771 94 -463 oder -464 möglich. Weitere Informationen zum Thema Pflegeeltern gibt es auch unter www.rhoen-grabfeld.de.

 

 

Hintergrund Pflegeelternschaft

Wie wird man Eltern auf Zeit? „Zum Schutz des Kindes müssen Interessenten ihr Leben offen legen“, erläutert Laura Keller. Dafür gibt es im ersten Schritt ein Eignungsverfahren mit Fragebogen und persönlichen Gesprächen. Hier werden die Einstellung zu Kindern, die Kooperationsbereitschaft, die Erziehungsvorstellungen und die persönliche Planung besprochen. „Wichtig ist, dass man liebevoll, flexibel, tolerant, offen, belastbar und geduldig ist“, führt Lea Klöhr aus. Wichtig ist die Bereitschaft auch schwierige Situationen mit dem Pflegekind zu meistern. Formale Voraussetzungen wie polizeiliches Führungszeugnis, Gesundheitszeugnis und Gehaltsnachweis sind selbstverständlich.

 

Wie werden Pflegeeltern unterstützt?

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Jugendamtes in Bad Neustadt stehen in jeder Phase unterstützend und beratend zur Verfügung. Es werden Fortbildungen und Supervisionen angeboten und es gibt Treffen von Pflegeeltern zum Erfahrungsaustausch. Pflegeeltern erhalten für den Unterhalt des Kindes sowie als Anerkennung für das Engagement ein Pflegegeld, für den ein Beitrag zur Rentenversicherung gezahlt wird.

 

Wie verläuft eine Pflegschaft?

Pflegeeltern versorgen das Pflegekind wie eigene Kinder. Darüber hinaus begleiten sie den Schützling beim Umgang mit den leiblichen Eltern, helfen dabei, die eigenen Wurzeln zu finden und Erlebtes aufzuarbeiten. In aller Regel verlaufen die Pflegeverhältnisse harmonisch. Die meisten Pflegekinder halten ihr Leben lang Kontakt zu ihren Pflegeeltern.

 

Neben einem dauerhaften Pflegeverhältnis besteht auch die Möglichkeit sich als Bereitschaftspflegefamilie zu engagieren. Hiermit ist gemeint, dass die Kinder aus einer Notsituation heraus außerhäuslich in einer Familie untergebracht werden. Die Kinder befinden sich dann bis die weitere Perspektive geklärt ist in einer Bereitschaftspflegefamilie.

 

INFO Tel. 09771 94-464, lea.kloehr@rhoen-grabfeld.de, www.rhoen-grabfeld.de.