Soziale Netzwerke

  

Anzeige

Innovative Baumgruben für das Stadtgrün der Zukunft

Letzter Baustein der „Grünen Mitte Zellerau“ – Querung Weißenburgstraße

– fertiggestellt!

WÜRZBURG - Die Grünanlage „Grüne Mitte Zellerau“, die sich vom Jugendzentrum an der Weißenburgstraße, entlang des Moscheewegs und der Klostermauer „Himmelspforten“ bis zum Main erstreckt, ist nunmehr komplett fertiggestellt. Als letzter Baustein wurde die Querung an der Weißenburgstraße hinzugefügt. In diesem Zusammenhang konnte auch der lang geäußerte Wunsch, die Platzfläche an der Grünen Mitte durch Baumpflanzungen zu ergänzen, erfüllt werden: Am Rande der zum Boule-Spielen genutzten Fläche konnten ungeachtet noch vorhandener Fundamente im Untergrund immerhin drei neue Bäume gepflanzt werden – eine Erle, eine Walnuss sowie ein Maulbeerbaum. Im Laufe der Zeit werden diese Bäume den Nutzerinnen und Nutzern der Platzfläche Schatten spenden.

 

Zudem gelang es im Straßenraum, ungeachtet einer Vielzahl an Leitungs- und Kanaltrassen im Untergrund, fünf Baumstandorte zu etablieren. „Um die Verkehrsflächen durch Straßenbäume zu gliedern, haben wir Bäume ausgewählt, die sich im Laufe der Jahre zu stattlichen Exemplaren entwickeln können“, erläutert Gartenamtsleiter Dr. Helge Bert Grob. Im südlichen Bereich wurden drei Stadt-Ulmen und im nördlichen Bereich zwei Eichen gepflanzt – allesamt „Klimabäume“, die sich aufgrund ihrer Hitze- und Trockenheitsresistenz besonders gut für den Einsatz im Straßenraum eignen.

 

Auch die Baumgruben selbst begegnen dem Klimawandel. Sie wurden nicht wie bisher üblich mit standardisiertem Baumsubstrat verfüllt. Stattdessen wurde hier der Versuch unternommen ein Pflanzgrubensystem zu etablieren, dass Niederschlagswasser der angrenzenden Gehwegflächen aufnimmt und speichert. Hierzu wurde eine Mischung aus Grobschotter, Sand und Pflanzenkohle eingebaut. Die Pflanzenkohle fungiert in den ersten Jahren als Nährstofflieferant und dauerhaft als Wasserspeichermedium. Vorbild für derartige Systeme, die gerne auch als Baumrigolen bezeichnet werden, ist die Stadt Stockholm. In der schwedischen Hauptstadt werden schon seit 2004 Pflanzgruben nach dem als „Stockholm Solution“ bezeichneten System hergestellt. Bürgermeister Heilig freut sich, dass mit den Baumgruben in der Weißenburgstraße ein erster Versuch unternommen wurde, einen zukunftsweisenden Standard für Baumstandorte unter Nutzung/ Speicherung von Regenwasser zu etablieren. Die Zusammenarbeit zwischen dem Fachbereich Tiefbau und Verkehrswesen, der die Pflanzgruben im Zuge der Straßenbauarbeiten hergestellt hat, und dem Gartenamt hat sich bei diesem Bauvorhaben hervorragend bewährt. Martin Heilig ist begeistert, dass mit den neuen Baumgruben bereits eine erste Maßnahme der kürzlich vom Stadtrat beschlossenen „Konzeptstudie – Masterplan Freiraum“ in Angriff genommen wurde. „Ich bin sehr gespannt, wie sich die Jungbäume in den neuartigen Baumgruben entwickeln. Es wäre großartig, wenn wir bei anstehenden Straßenplanungen den „Baumgruben der Zukunft“ eine größere Niederschlagsmenge, z. B. aus dem Straßenraum oder von Dachflächen, zur Verfügung stellen könnten.“ Um jedoch im großen Stil Niederschläge aus dem Straßenraum den Bäumen zuleiten zu können, müssen Salzeinträge in die Baumgruben durch das winterliche Salzen unterbunden werden.

BU: Bürgermeister Martin Heilig und Gartenamtsleiter Dr. Helge Bert Grob begutachten die neuen Baumpflanzungen an der Querung Weißenburgstraße Foto: Gartenamt/ Regina Höger