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Klimabürgermeister Martin Heilig und Stadtbaurat Benjamin Schneider ziehen Halbjahresbilanz in Sachen Luftqualität und Verkehr

Würzburg: Eine gute Atemluft ist für die Gesundheit von zentraler Bedeutung, denn es gibt einen eindeutigen Zusammenhang zwischen Luftqualität und gesundheitlichen Risiken. Ein wichtiger Schadstoff, der seit einigen Jahren im Zentrum der Diskussionen steht, ist Stickstoffdioxid. Hauptquelle dieses Schadstoffs ist der Straßenverkehr. Die Konzentrationen von Stickstoffdioxid sind daher entlang von vielbefahrenen Straßen auch deutlich höher, als im Rest der Stadt. An Hauptverkehrsstraßen stehen gut zwei Drittel der Belastung mit dem Verkehr auf der betroffenen Straße und im Rest der Stadt in Verbindung.

 

„Im bisherigen Jahresverlauf sehen wir am Stadtring Süd fast durchgehend deutlich geringere Schadstoffkonzentrationen verglichen mit dem Vorjahr. Die Gründe dafür sind vielschichtig: heftige Winde vor allem im Februar und März sowie ein massiver Rückgang des Autoverkehrs von Ende März bis Anfang Juni. Hinzu kommt die seit einigen Jahren beobachtete Abnahme in der Belastung durch die Umsetzung von Maßnahmen auf den verschiedenen Ebenen. Für die Grombühlstraße – dem Ort mit der höchsten Belastung in Würzburg – liegen uns die Ergebnisse der Passivsammlermessungen erst für die Monate Januar bis März vor. Der Mittelwert dieser Messungen lag mit 42 Mikrogramm Stickstoffdioxid pro Kubikmeter Luft (µg/m³) nur noch geringfügig über dem zulässigen Jahresmittelwert von 40 µg/m³.

 

Auch wenn das windige Wetter und der Corona-bedingte Rückgang im Verkehr die Belastungssituation zusätzlich positiv beeinflussten, sind die Ergebnisse aus zwei Gründen ermutigend: sie belegen eine aktuell sehr gute Luftqualität und unterstreichen unsere Handlungsmöglichkeiten. Damit sind sie ein wichtiger Ansporn die Maßnahmen noch deutlich auszuweiten und konsequent umzusetzen – weniger motorisierter Verkehr und emissionsärmere Fahrzeuge führen zu einer besseren Luftqualität“ erläutert Klimabürgermeister Martin Heilig.

 

Unter der Federführung des Baureferates der Stadt Würzburg wird derzeit zudem ein Umweltorientiertes Verkehrsmanagement eingeführt, das Ende 2020 voll betriebsbereit sein wird. Mit diesem System werden unter anderem zahlreichen automatischen Zählstellen eingerichtet, die das Verkehrsaufkommen auf vielen Hauptverkehrsstraßen erfassen und diese Daten zur Ermittlung der Belastung und zur Verkehrssteuerung nutzen. Mitte März bis Mitte April sank die Anzahl der so gezählten Pkw auf den Straßen deutlich ab. Stadtweit lag die Verkehrsstärke bei 50 bis 60 Prozent der sonst üblichen Werte. Bis Mitte Mai stieg dieser Wert wieder auf rund 80 %. Im Laufe des Junis wurden an vielen Stellen wieder etwa die bisherigen Verkehrsstärken erreicht.

 

„Diese ersten Auswertungen zeigen, dass wir mit dem neuen Erfassungssystem sehr zuverlässig und kurzfristig Daten über die Verkehrssituation erhalten können. Das hilft uns die Veränderung der Luftqualität noch besser zu verstehen – vor allem wird es uns aber in Zukunft erlauben den Verkehr entsprechend zu steuern, die Bürgerinnen und Bürger frühzeitig über kritische Situationen zu informieren und die Wirkung von Maßnahmen für eine saubere Luft umfassend nachverfolgen zu können.“ legt Baureferent Benjamin Schneider dar.