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Krebsforschung, die Hoffnung macht

EU unterstützt Würzburger Biologen und Chemiker bei der Entwicklung von Krebsmedikamenten

Im Gewirr der Gänge an der Universität Würzburg am Hubland wächst die Hoffnung für viele Krebspatienten. Professor Martin Eilers und sein Team erforschen in ihren Laboren Eiweißstrukturen, die helfen sollen, Tumorzellen zu bekämpfen. Seine vielversprechenden Projekte werden von der EU finanziell gefördert. Die SPD-Politiker Georg Rosenthal, MdL und Kerstin Westphal, MdEP, haben sich vor Ort angesehen, was ein ganz neues Feld in der Krebsforschung besetzen könnte.

 

Nach einem Informationsgespräch zum Stand der Proteinforschung im Institut von Prof. Martin Eilers konnten die SPD-Politiker einen Blick in eines der Labore werfen, in denen auch an menschlichen Tumorzellen geforscht wird. Dabei gibt es an der Würzburger Universität eine Besonderheit, die Eilers Mitarbeiter Dr. Markus Diefenbacher herausstellte: Während sich Krebspatienten von einer OP erholen, werden zeitgleich im Labor entsprechende Tumorzellen untersucht. Der Patient kann so sehr zeitnah eine für ihn speziell entwickelte Therapie und entsprechende Medikamente erhalten. Im Detail: Störungen des sogenannten Ubiquitinsystems in menschlichen Zellen sind Eilers Forschungen zufolge oft Ursache von Tumoren. Genau hier setzen die Würzburger Wissenschaftler an.

 

„Unsere Forschung in Würzburg ist auch ein Wettbewerb um die besten Köpfe“, stellte der Leiter des Instituts, Prof. Martin Eilers klar. Viele talentierte Wissenschaftler wägen genau ab, wo sie ihre Karriere vorantreiben können. Dazu zählten heute vor allem nachhaltige Jobsicherheit aber auch soziale Argumente, wie ein Arbeitsplatz für die EhepartnerInnen oder Betreuungsangebot für die gemeinsamen Kinder. „Die Konkurrenz sitzt vor allem in den USA, Forschungsgelder sitzen dort oft lockerer als etwa in Deutschland. Doch durch die Politik Trumps und auch durch den Brexit sind auch deutsche Unis für internationale Wissenschaftler zunehmend attraktiv“, berichtete Eilers.

 

Über die rund 2,5 Mio. Euro EU-Zuwendung aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) ist man an Eilers Institut sehr froh. „Hier ist der EU-Zuschuss gut investiert und kommt Krebspatienten direkt zugute“, zeigte sich Westphal beeindruckt. Sie sitzt im zuständigen EU-Ausschuss des Europaparlaments.

 

„Interdisziplinäre Spitzenforscher am Standort Würzburg haben sich mit ihren innovativen Ideen und ihrer Grundlagenforschung an die Spitze der weltweiten Krebsforschung setzen können. Das ist gut für den Forschungsplatz Würzburg. Damit das so bleibt, bedarf es weiterer öffentlicher finanzieller Absicherung, die über die Projektunterstützung hinausgehen muss. Ansonsten werden wir den Wettlauf um die besten Köpfe nicht gewinnen können“, betonte Georg Rosenthal.

 


Insgesamt erhielten zuletzt vier Würzburger Forschungsprojekte mehr als sieben Millionen Euro Unterstützung aus europäischen Strukturfonds.