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Kunstkurs als Bewältigungsform für Menschen mit chronischen Schmerzen

Würzburg

Jeden Donnerstag traf sich die Selbsthilfegruppe für Betroffene chronischer Schmerzen auf dem Bürgerbräu-Gelände in der Zellerau, um den Kunstkurs der Würzburger Künstlerinnen Constanze Hochmuth-Simonetti und Birgit Schmidt zu besuchen. Das kreative Angebot der Würzburger Künstlerinnen weckte Freude am künstlerischen Schaffen, steigerte das Wohlbefinden und stellte für die Betroffenen der Selbsthilfegruppe eine effektive und bereichernde Bewältigungsstrategie im Umgang mit ihrer Erkrankung dar.

 

Vor drei Jahren gründete sich die Würzburger Selbsthilfegruppe „Chronischer Schmerz“ für Betroffene des chronischen Schmerzsyndroms. Die Mitglieder der Gruppe erleben, dass sie mit ihren Problemen nicht alleine sind, indem sie sich über den Umgang mit der Erkrankung austauschen und gemeinsame Aktivitäten unternehmen. Maria Bass, Leiterin der Selbsthilfegruppe „Chronischer Schmerz“ für Erkrankte in höherem Lebensalter, wurde auf den Kunstkurs aufmerksam und stellte den Kontakt zu den Würzburger Künstlerinnen her. „Gefördert wird das Projekt durch den Fachbereich Kultur und den Fachbereich Integration, Inklusion und Senioren der Stadt Würzburg“, so Kunstpädagogin Birgit Schmidt.

 

Birgit Schmidt ist als selbstständige Künstlerin und Kunstpädagogin tätig. Sie ist momentan die erste Vorsitzende der Jugendkunstschule „JuKu-karawane“ und bietet in ihrem Atelier auf dem Bürgerbräu-Gelände Kunstkurse für Kinder und Jugendliche an. Der Kunstkurs für die Selbsthilfegruppe „Chronischer Schmerz“ war ein neues Projekt der Künstlerinnen. „Der aktuelle Block des Kunstkurses für die Selbsthilfegruppe steht unter dem Thema Abstrakte Kunst“, erklärte die akademische Malerin Constanze Hochmuth-Simonetti. Frau Hochmuth-Simonetti arbeitet als freischaffende Künstlerin und war Gestaltungslehrerin an der Fachoberschule in Würzburg. Sie gibt ebenfalls in der Jugendkunstschule „JuKu-karawane“ Kunstkurse für Kinder und Jugendliche. „Die Teilnehmenden der Selbsthilfegruppe bekommen einen Einblick in kunsttheoretische Hintergründe und gestalten anschließend ihre eigenen Kunstwerke“ so die Künstlerinnen.

 

Die Teilnehmerinnen waren sich einig, dass der Kurs die Laune hebt, das Schmerzempfinden reduziert und für Entspannung im Alltag sorgt. Zudem stärkt die gemeinsam erlebte Aktivität den Gruppenzusammenhalt. „Während ich male, nehme ich meine Schmerzen weniger stark wahr“, berichtet eine Teilnehmerin. Besonders stolz war die gesamte Selbsthilfegruppe darauf, dass Frau Schmidt und Frau Hochmuth-Simonetti einige der Werke der Gruppe im Rahmen der Tage des offenen Ateliers 2021 auf dem Gelände des Bürgerbräus gemeinsam mit ihren eigenen ausstellten. Die Künstlerinnen schätzten die Zeit mit der Gruppe sehr und betonten die erfolgreiche zusammenarbeit: „Wir merken während des Kurses nicht, dass die Teilnehmerinnen Schmerzen haben“.

 

Das kreative Angebot der Würzburger Künstlerinnen weckte Freude am künstlerischen Schaffen, steigerte das Wohlbefinden und stellte für die Betroffenen der Selbsthilfegruppe eine effektive und bereichernde Bewältigungsstrategie im Umgang mit ihrer Erkrankung dar. Aktuell wird leider aufgrund der aktuellen Coronasituation nicht weiter miteinander gemalt, eine Fortsetzung ist jedoch geplant.

 

Bildunterzeilen: (1) Maria Bass (Leiterin der Selbsthilfegruppe „Chronischer Schmerz“) Foto: Saskia Müller, Aktivbüro (2) von links nach rechts: Künstlerin Birgit Schmidt, Künstlerin Constanze Hochmuth-Simonetti, Elisabeth Henning (Teilnehmerin der Selbsthilfegruppe „Chronischer Schmerz“ Foto: Saskia Müller, Aktivbüro