Landkreis Würzburg
Top 1: Bewerbungsfrist endet am 15. März 2023
Der Landkreis Würzburg sucht ab sofort Frauen und Männer, die am Amtsgericht und Landgericht Würzburg als Vertreter des Volkes an der Rechtsprechung in Jugendstrafsachen teilnehmen. Jugendschöffen sind ehrenamtliche Richter, müssen Beweise würdigen, Zeugenaussagen, Gutachten oder Urkunden interpretieren können und sollen über besondere Erfahrung in Fragen der Erziehung und Entwicklung junger Menschen verfügen.
Gesucht werden Bewerberinnen und Bewerber, die im Landkreis Würzburg wohnen und am 1.1.2024 mindestens 25 Jahre alt sind und höchstens 69 Jahre alt sein werden. Bewerben können sich deutsche Staatsangehörige, die die deutsche Sprache ausreichend beherrschen. Jugendschöffen sollen über soziale Kompetenz verfügen, also das Handeln eines jungen Menschen in seinem sozialen Umfeld beurteilen können. Lebenserfahrung und Menschenkenntnis sind hierfür gute Voraussetzungen.
Bewerbungen bis zum 15. März 2023 an das Amt für Jugend und Familie
Der Jugendhilfeausschuss des Landkreises Würzburg schlägt Kandidatinnen und Kandidaten vor. Aus diesen Vorschlägen wählt der Schöffenwahlausschuss beim Amtsgericht in der zweiten Jahreshälfte 2023 die Haupt- und Ersatzschöffen.
Interessenten für das Amt eines Jugendschöffen richten ihre Bewerbung bis zum 15.03.2023 an das Amt für Jugend und Familie FB31c, Zeppelinstr. 15, 97074 Würzburg, Tel.: 0931/8003 – 5827 oder – 5831, Mail: kreisjugendamt(at)lra-wue.bayern.de.
Ein Bewerbungsformular sowie weitere Informationen sind im Internet unter www.schoeffenwahl.de zu finden.
Verantwortungsvolles Amt mit hohem Anspruch
Das Amt eines Schöffen oder einer Schöffin verlangt in hohem Maße Unparteilichkeit, Selbstständigkeit und Reife des Urteils, aber auch geistige Beweglichkeit und – wegen des anstrengenden Sitzungsdienstes – gesundheitliche Eignung. Juristische Kenntnisse sind für das Amt nicht erforderlich. Schöffen müssen sich über die Ursachen von Kriminalität und den Sinn und Zweck von Strafe Gedanken gemacht haben. Sie müssen bereit sein, Zeit zu investieren, um sich über ihre Mitwirkungs- und Gestaltungsmöglichkeiten weiterzubilden.
Wer zum Richten über Menschen berufen ist, braucht Verantwortungsbewusstsein für den Eingriff durch das Urteil in das Leben anderer Menschen. Objektivität und Unvoreingenommenheit müssen auch in schwierigen Situationen gewahrt werden, etwa wenn der Angeklagte aufgrund seines Verhaltens oder wegen der vorgeworfenen Tat zutiefst unsympathisch ist oder die öffentliche Meinung bereits eine Vorverurteilung ausgesprochen hat.
Schöffen sind mit den Berufsrichtern gleichberechtigt. Jedes Urteil – gleichgültig ob Verurteilung oder Freispruch – haben die Schöffen daher mit zu verantworten. Wer die persönliche Verantwortung für eine Freiheitsstrafe, für die Versagung von Bewährung oder für einen Freispruch wegen mangelnder Beweislage nicht übernehmen kann, sollte das Schöffenamt nicht anstreben.
In der Beratung mit den Berufsrichtern müssen Schöffen ihren Urteilsvorschlag standhaft vertreten können, ohne besserwisserisch zu sein, und sich von besseren Argumenten überzeugen lassen, ohne opportunistisch zu sein. Ihnen steht in der Hauptverhandlung das Fragerecht zu. Sie müssen sich verständlich ausdrücken, auf den Angeklagten wie andere Prozessbeteiligte eingehen können und an der Beratung argumentativ teilnehmen. Ihnen wird daher Kommunikations- und Dialogfähigkeit abverlangt.
Top 2: Kreisverband für Gartenbau und Landespflege eröffnet gemeinsam gestaltetes Bienenhotel im Herzen Würzburgs
Ab sofort heißt es „Zimmer frei“ im Landratsamt – zumindest für Bienen und viele weitere Insekten. In einer tollen Gemeinschaftsaktion haben 25 von den 46 Obst- und Gartenbauvereinen im Landkreis Würzburg ein gemeinsames Bienenhotel geschaffen. Die Vereine haben dabei vom Kreisverband für Gartenbau und Landespflege jeweils eine Holzkiste zum Befüllen erhalten und diese nun verschiedenst bestückt zurückgebracht. Geschäftsführerin und Organisatorin Jessica Tokarek hat einen bienenfreundlichen Standort für das Hotel auf dem Landratsamts-Gelände in der Zeppelinstraße ausgewählt und vorbereitet.
Mit einer kleinen Feierstunde wurde das Bienenhotel eingeweiht und die Türen des Hotels erstmals geöffnet. Landrat Thomas Eberth freute sich in seiner Funktion als Vorsitzender des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege: „Mitten im Herzen der Stadt Würzburg können wir so einen wichtigen Beitrag für das Stadtklima leisten und die Stadtbienen sowie die Biodiversität in Würzburg hervorragend unterstützen.“ Er dankte den Obst- und Gartenbauvereinen für ihr Engagement und die liebevolle Kreativität, die bei der Gestaltung der einzelnen „Hotelzimmer“ zu sehen ist.
Die beiden Bienenhotels sind von der Zeppelinstraße aus gut sichtbar. Ergänzt wird das Hotel demnächst auch um eine Bienenweide und eine Naturblumenmischung, die den Vorgarten des historischen Amtsgebäudes in ein Blütenmeer verwandelt soll. „Nahrung und Wohnen für die Insekten, eine Steigerung der Aufenthaltsqualität für Mitarbeitende, Besucher und die Anwohner - alles passt schön zusammen“, fasst der Landrat freudig zusammen, der selbst auch einen „Zimmertrakt“ gebastelt hat.
Top 3: Verabschiedung von langjährigen Mitgliedern des Jagdbeirats für Stadt und Landkreis Würzburg
Der Jagdbeirat für Stadt und Landkreis Würzburg unterstützt die Behörden in allgemeinen Angelegenheiten und Grundsatzfragen rund um das Jagdwesen. Unter anderem durch das Mitwirken bei der Abschussplanung für Schalenwild soll dabei auf einen gerechten Ausgleich zwischen Grundeigentümern, Landwirtschaft, Jägerschaft, Naturschutz und Forstwesen hingearbeitet werden. Die Mitglieder sind ehrenamtlich tätig und werden für fünf Jahre bestellt.
Im Rahmen der vergangenen Sitzung des Jagdbeirats verabschiedete der Vorsitzende Landrat Thomas Eberth eine Reihe von verdienten Mitgliedern. Sie alle hatten in der zum Teil jahrzehntelangen, vorbildlichen Erfüllung ihrer Pflichten als ehrenamtliche Berater oder Vertreter von Interessensgemeinschaften ihre Expertise zum Wohle der heimischen Tierwelt und Vegetation eingebracht.
„Die Wälder unterliegen vielen Herausforderungen und Maßnahmen zu deren Erhalt sind heute wichtiger denn je. Mit Blick auf den Klimawandel und die Anpassung daran gehören der Schutz der Naturverjüngung und damit auch die Jagd zu den wichtigsten Naturschutzaufgaben in der heutigen Zeit“, betonte Landrat Thomas Eberth.
Für ihr langjähriges Engagement geehrt wurden Gerhard Klingler als Vertreter der Jägerschaft sowie die beiden Jagdberater Volker Groß und Dr. Sigurd Lehmann-Tolkmitt. Dank erging auch an Jagdberater Thomas Dümler und der stellvertretende Sprecher der Jägerschaft Werner Schreck.
Jagdberater Dr. Sigurd Lehmann-Tolkmitt und Volker Groß
Volker Groß aus Ochsenfurt bekleidete das Ehrenamt seit 1987. Dr. Sigurd Lehmann-Tolkmitt aus Würzburg stellte sein Fachwissen sogar bereits seit 1983, also runde 40 Jahre in den Dienst von Stadt und Landkreis. „Sie haben in den vielen Jahren den Wandel von Klima, Natur oder auch das Verständnis der Jagd unter den Jägern miterlebt und die Arbeit des Jagdbeirats durch Ihre Expertise geprägt“, richtete sich Landrat Eberth an die beiden „Urgesteine“.
Als Jagdberater hätten sie ihr Fachwissen dabei stets dazu eingebracht, um zwischen den vielen Interessensgruppen zu vermitteln und kontinuierlich für die Ausgewogenheit zwischen Wald und Wild zu werben – lange noch, bevor das Verständnis für Biodiversität und Klimaschutz in der Mitte der Gesellschaft ankam.
„Sie beide haben mit Ihrer Arbeit einen wichtigen Beitrag zum Jagdwesen in Stadt und Landkreis Würzburg geleistet und Nachhaltigkeit im Waldbau gelebt“, so der Landrat.
Vertreter der Jägerschaft Gerhard Klingler
Gerhard Klingler aus Gaukönigshofen vertrat mehr als 20 Jahre die Anliegen der Jägerschaft in Stadt und Landkreis Würzburg. Sein Amt als Vertreter der Interessensgemeinschaft von Weidmännern und –frauen bekleidete er bereits seit 2002 zunächst in stellvertretender Funktion, später als erster Sprecher.
Klingler legte während seiner Tätigkeit dabei stets Wert darauf, dass die Jägerinnen und Jäger, wie alle anderen Naturnutzer auch, die Herausforderungen zum Gelingen von Jagd und Naturschutz sowie Land- und Forstwirtschaft angehen. Auch Wissensvermittlung der Zusammenhänge von Jahreszeiten und Natur an Kinder und Jugendliche sind ihm bis heute ein großes Anliegen.
Landrat Thomas Eberth: Enormer Beitrag für aktiven Natur- und Umweltschutz
„Als ehrenamtlich engagierter Bürger Wissen zu teilen und dabei Entwicklungen zu erkennen und zu benennen, aber auch Konflikte klar anzusprechen, ist eine der höchsten Tugenden der gesellschaftlichen Teilhabe“, lobte Landrat Thomas Eberth die Geehrten. „Sie alle haben sich für das Jagdwesen mit Leidenschaft eingebracht und einen nachthaltigen Umgang mit Wald und Flur in der Region Würzburg mitgeprägt. Für diesen großartigen Beitrag für den aktiven Natur- und Umweltschutz danke ich Ihnen von ganzem Herzen und wünsche jedem von Ihnen alles erdenklich Gute.“
Zur Würdigung des Engagements überreichte Landrat Thomas Eberth den Geehrten jeweils – zusammen mit einem üppigen Präsentkorb – eine Ehrenurkunde des Landkreises Würzburg. Die Geehrten geben ihre Aufgabe allesamt zum 31.03.2023 verdient ab. Die Nachfolger sollen in der Sitzung des Jagdbeirats im April 2023 bestellt werden.
Top 4: Gymnasium Veitshöchheim weiht neues Lernatelier ein
Am Gymnasium Veitshöchheim sollen junge Menschen allen voran zu selbstbewussten, leistungswilligen und verantwortungsvollen Persönlichkeiten herangezogen werden. Der Schulfamilie steht nun ein Raum zur Verfügung, mit dem dies ganz besonders gut gelingen soll: Die in die Jahre gekommene Bibliothek wurde in den vergangenen Monaten in eine moderne, lichtdurchflutete Lernwerkstatt umgestaltet. Schulleiter Dr. Bernhard Brunner übergab den Raum kürzlich in einer kleinen Feierstunde gemeinsam mit Landrat Thomas Eberth und Veitshöchheims Bürgermeister Jürgen Götz an die Schulfamilie.
Mit Bedauern habe man schon länger beobachtet, dass die Bibliothek in den vergangenen Jahren zunehmend weniger genutzt worden sei, so Brunner. Was viele engagierte Menschen nun daraus gemacht hätten, sei ein großes Geschenk. „Bahnbrechend“, laut Schulleiter Dr. Bernhard Brunner, sei vor allem die modulare Einrichtung mit mobilen Trennwänden, rollenden Regalen und Sitzmöbeln. Schülerinnen und Schülern können den Raum in Eigenverantwortung ganz nach ihren jeweiligen Vorhaben umgestalten.
Den Platz dafür hatte die Schulfamilie gemeinsam geschaffen: Ein Team aus Schüler- und Lehrerschaft hatte einige alte Bücherregale samt Inhalt aussortiert – wenn auch schwermütig. Eine Auswahl an traditionellen Werken in Papierform blieb natürlich erhalten. Mit einem offenen Internet-Zugang solle hier aber ausdrücklich auch das Lernen in Kombination mit digitalen Medien ermöglicht werden, so Schulleiter Brunner. Im Fokus stehe bei alledem das eigenständige Lernen mit kreativen Methoden in einem außergewöhnlichen Umfeld.
Brunner: Landkreis erfüllt Auftrag als „Bildungsermöglicher“ vorbildlich
Genügend Platz zur freien Entfaltung bietet die neue Lernstätte im Gegensatz zu den üblichen Klassenzimmern mit starren Bankreihen allemal. So fanden bei der kleinen Einweihungsfeier ein Jonglage-Duo, eine kleine Theater-Gruppe und ein rund 25-köpfiger Schülerchor problemlos Platz für beeindruckende Auftritte.
Schulleiter Brunner freute sich überschwänglich über die neuen Räumlichkeiten und bedankte sich bei den Projekt-Beteiligten aus Lehrerkollegium, Elternbeirat und den Schülerreihen. „Dass sich so viele Menschen dafür eingesetzt haben, um die Entstehung dieses Raumes zu verwirklichen, ist keine Selbstverständlichkeit“, so Brunner.
Einen ganz besonderen Dank richtete er an Landrat Thomas Eberth, die Vertreterinnen und Vertreter des Fachbereichs Kreiseigene Schulen, Liegenschaften, Straßen und Hochbau am Landratsamt und nicht zuletzt der Kreispolitik. Mit der nicht geringen Investition von rund 100.000 Euro und der ausgezeichneten fachlichen Betreuung habe man „weit mehr als einen schönen Raum“ geschaffen. „Der Landkreis ist seinem Auftrag als „Bildungsermöglicher“ hier vorbildlich nachgekommen.“
Götz: Mögliche Kooperation mit Gemeindebücherei
Dass der Landkreis als Sachaufwandsträger seit Jahren in den Schulstandort investiert und auch diesmal die Kosten übernimmt, freute besonders auch Bürgermeister Jürgen Götz. Weitere Investitionen umfassen als nächstes die Sanierung der Fassaden und den Einbau von Lüftungsgeräten. Die Einrichtung der Lernwerkstatt sei deshalb „ein weiterer Schritt zu einer modernen Lehr- und Lernumgebung“, war er sich mit Landrat Thomas Eberth sicher. Um das fehlende Inventar der Bücherei müssten die Schüler und Lehrer übrigens nicht trauern, da eine Kooperation mit der Gemeindebücherei angedacht sei.
Landrat Eberth betonte abschließend, dass der Landkreis Würzburg in Kooperation mit seinen Schulfamilien den Herausforderungen von Lernen und Schule im Wandel aktiv begegnen wolle: Die Schulentwicklung im Kontext G8 und G9, Gruppenarbeit, Kreativität und veränderte Unterrichtsformen würden dabei zunehmend wichtiger. „Ich bin dem Kreistag sehr dankbar dafür, dass Gelder auch für neue Konzepte freigegeben werden. Ich wünsche den Schülerinnen und Schülern in Veitshöchheim viel Freude am Lernen in ihrem neuen Atelier."