Soziale Netzwerke

  

Anzeige

Landratsamt Schweinfurt informiert

Top 1: Blumenwunder für wenig Geld; Top 2: Zabelsteinturm soll ersetzt werden; Top 3: LEADER-Mittel für Freizeitpark Gerolzhofen Süd

 

Top 1: Mit wenig Aufwand einen blütenreichen Sommer für Insekten gestalten

Landkreis Schweinfurt. Egal ob im Baumarkt oder im Einrichtungshaus – immer beliebter werden kleine Samentüten als Werbegeschenke. Sie sind gefüllt mit Saatgut und dem Versprechen auf eine große Blütenfülle, die nicht nur dem Auge guttun, sondern auch als Nahrungsquelle für Bienen und anderen Insekten dienen.

 

Doch was macht man nun mit den Blumensamen? Brigitte Goss, die Kreisfachberaterin für Gartenkultur und Landespflege des Landkreises Schweinfurt hat dafür ein paar wichtige Tipps: Wichtig ist in erster Linie die richtige Standortwahl. Blütenpflanzen brauchen einen sonnigen Standort, ob im Blumenbeet, auf der Wiese oder dem Balkon. „Bei Blumenmischungen sollte man grundsätzlich zwischen einer Wildblumen- und einer Gartenblumenmischung unterscheiden. Wildblumen sind meist mehrjährig und benötigen einen nährstoffarmen Boden. Hingegen sind Gartenblumenmischungen meist ein- oder zweijährig und brauchen mehr Nährstoffe“, erklärt Goss. Beiden Mischungen gemeinsam ist, dass sie die ersten Wochen nie austrockenen dürfen.

 

Packpapier schützt Blumensämlinge vor unerwünschten Kräutern

Am besten sät man in lockeren unkrautfreien Boden, doch das ist in der gewachsenen Erde ohne Vorbereitung oft nicht möglich. Mit Wurzel- und Samenunkräuter ist zu rechnen, die vor allem als heranwachsende Pflanzen von den eingesäten Keimlingen schwer zu unterscheiden sind. Eine große Hilfe ist hier Papier, verspricht die Gartenexpertin. Auf eine vorbereitete und eingeebnete Fläche wird Packpapier in ein bis drei Lagen ausgelegt. Darauf verteilt man etwa 2-3 Zentimeter dick unkrautfreie Gartenerde oder Substrat.

 

Der Samen wird nicht zu dicht eingesät. Gartenfachfrau Goss gibt zu bedenken, dass aus einem Samenkorn eine Pflanze wächst, die auch entsprechend Platz von Anfang an braucht. Die Samen werden vorsichtig in die Erde gerecht und wiederum mit etwas Erde bestreut, so dass die Samen sicher bedeckt sind. Mit der flachen Seite des Rechens drückt man die Erde an. Dann wird sanft eingegossen. Erde und Packpapier sollten gut durchfeuchtet sein. Dann heißt es die Fläche die nächsten Wochen schön feucht halten.

 

Die Aussaat von Gartenblumenmischungen lohnt noch bis Juni. Diese Methode schafft den Blumensämlingen einen Vorsprung gegenüber den unerwünschten Kräutern, die durch das dicke Papier unterdrückt werden. Das Schöne: Das Packpapier schmeckt den Regenwürmern und löst sich bald auf.

 

Pflanzen, die Bienen mögen, gibt es schon für wenige Cent

Wer schneller Blüten für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge auf Balkon oder in den Garten pflanzen möchte, sollte sich in Gärtnereien beraten lassen. Viel besuchte Insektenpflanzen sind beispielsweise klassische Bauerngartenpflanzen, wie Kosmeen, Ringelblumen, Zinnien, Sommerastern, Malven, Tagetes, Levkojen und Löwenmäulchen, die schon für wenige Cent beim Gärtner zu bekommen sind. Bienenfreundlich sind besonders die Kräuter, meint die Kreisfachberaterin. „Basilikum, Thymian, Petersilie, Oregano, Schnittlauch und Kerbel sollte man blühen lassen. Dann finden sich neben Bienen, Hummeln und Schmetterlingen auch nützliche Schwebfliegen und Schlupfwespen ein.“

 

 

Top 2: Landrat: Ganzheitliches Konzept mit einem Turm, der diesmal länger halten soll

Landkreis Schweinfurt. Das Wann und Wie steht zwar noch nicht konkret fest, doch sicher ist: Der marode Turm am Zabelstein wird durch einen Neuen ersetzt. „Bei einer Sanierung des jetzigen Turms würden Kosten, Aufwand und Nutzen in keinem vertretbaren Verhältnis stehen. Daher wollen wir den jetzigen Turm durch einen Neuen ersetzen, der dann im Übrigen auch länger als die bislang üblichen 20 Jahre Bestand haben soll“, sagt Landrat Florian Töpper.

Der Aussichtsturm am Zabelstein ist ein beliebtes Ausflugsziel. Seit Silvester 2017/2018 jedoch ist er für Besucher gesperrt. Eine Überprüfung der Statik durch externe Fachleute 2017 hatte gezeigt, dass der Turm inzwischen erhebliche Mängel aufweist. Das Landratsamt Schweinfurt musste ihn daher aus Sicherheitsgründen schließen. So bleibt es auch bis auf Weiteres.

 

Mehrere Beratungs- und Abstimmungsgespräche fanden bereits statt

„Aber unser Hochbauamt im Landratsamt arbeitet bereits intensiv an einer Lösung“, berichtet Töpper. Unter anderem fanden bereits diverse Beratungs- und Abstimmungsgespräche statt. Mit der Regierung von Unterfranken beispielsweise habe man sich über in Frage kommende Fördermöglichkeiten ausgetauscht.

Auch mit dem Naturpark Steigerwald e. V. ist das Landratsamt bezüglich eines neuen Turms in Kontakt. Inhalt dieses Gesprächs waren vor allem die Genehmigungs- und Förderverfahren, fachliche Stellungnahmen in Bezug auf den Natur- und Artenschutz sowie die Wirtschafts- und Tourismusförderung. Denn neben dem reinen Neubau des Turmes soll in einer ersten konzeptionellen Betrachtung auch die Besucherlenkung und der Artenschutz der Vogelwelt und von Fledermäusen eine Rolle spielen.

 

Landrat: „Chance für ein ganzheitliches Konzept nutzen“

Als nächster Schritt sollen daher die verantwortlichen Tourismusverbände in die Konzeptverfeinerung mit eingebunden werden. „Wir wollen nicht einfach nur den alten Turm ersetzen, sondern das Beste aus der doch für alle unerwarteten Situation machen und die Chance nutzen, um ein ganzheitliches Konzept zu erstellen“, sagt Landrat Töpper. Töpper wirbt gleichzeitig um Verständnis, dass sich dies nicht „von heute auf morgen“ umsetzen lasse. Dennoch sind alle Beteiligten an einer baldigen Lösung interessiert. Daher hat das Hochbauamt zwischenzeitlich auch Kontakt mit möglichen Planern aufgenommen, um dem Konzept einen konkreten Entwurf des Turmes als Grundlage mitzugeben.

 

Info:

Der heutige Aussichtsturm steht auf 489 Metern Höhe auf dem Zabelstein. Er wurde vom Landkreis Schweinfurt 1999 zum größten Teil aus Lärchenholz errichtet. Es ist bereits der dritte Turm an dieser Stelle: 1956 bis 1976 stand dort ein 15 Meter hoher Turm, der damals vom Steigerwaldklub Gerolzhofen gebaut wurde. Der zweite Turm wurde ebenfalls wie der jetzige vom Landkreis Schweinfurt errichtet und stand von 1978 bis 1999.

 

 

Top 3: Lenkungsausschuss beschließt weitere Projekte der Regionalentwicklung

Landkreis Schweinfurt. In der jüngsten Sitzung des Lenkungsausschusses der Lokalen Aktionsgruppe Schweinfurter Land e. V. (LAG) hat das Gremium einstimmig den Weg frei gemacht für die Bereitstellung von LEADER-Mitteln in Höhe von rund 151.100 Euro für das Projekt „Freizeitpark Gerolzhofen Süd“. Die Stadt Gerolzhofen beabsichtigt die Errichtung einer innovativen Sport- und Freizeiteinrichtung mit neuen Angeboten wie einem Skateparkt, einer Pumptrack-Strecke sowie einem Streetballfeld und Streetworkout-Bereich.

 

Abschließend vorgestellt wurde auch das Projekt „Franziskusweg Handthal“. Der Markt Oberschwarzach plant die Erstellung eines etwa zwei Kilometer langen Wanderwegs zum Thema Franz von Assisi und seiner Tierfabeln in Handthal. Entlang des Wanderweges sollen Thementafeln sowie erlebnispädagogische Elemente aufgestellt werden. Die Gesamtkosten betragen aktuell rund 51.000 Euro. Über eine Bereitstellung von LEADER-Mitteln von ca. 25.000 Euro ist noch final abzustimmen.

 

Zudem beschloss das Gremium die Unterstützung weiterer Kleinprojekte: Einstimmig war der Beschluss über die Bereitstellung von Unterstützungsbeträgen in Höhe von insgesamt rund 9.200 Euro an fünf lokale Akteure. Ein weiterer Bewerbungsaufruf für Kleinprojekte ist für das 2019 vorgesehen.

 

Erstmals Beteiligung an transnationalem LEADER-Projekt

Daneben wurden auch neue Projektideen vorgestellt und beraten: Die LAG Schweinfurter Land möchte sich erstmals an einem transnationalen LEADER-Projekt beteiligen. Unter der Projektträgerschaft des Landkreises Bamberg soll das Projekt „Europäisches Kulturerbesiegel – Zisterziensische Klosterlandschafen in Mitteleuropa“ initiiert werden. Ziel ist die europäische Bedeutung der zisterziensischen Klosterlandschaften als grenzübergreifende Verbindung und gemeinsames Erbe für den mitteleuropäischen Raum herauszustellen und zu vermitteln. Geplant ist eine Berücksichtigung von 20 Klosterstätten in sieben Ländern (Belgien, Frankreich, Tschechien, Slowenien, Polen, Österreich und Deutschland).

 

Erneut wurde aufgrund von Kostensteigerungen über das Projekt „Energielehrpfad“ beraten. Der Landkreis Schweinfurt beabsichtigt den Ausbau des bestehenden Windstützpunktes Schwanfeld zu einem Zentrum für Erneuerbare Energien. Die beiden Vorhaben wurden zur Weiterentwicklung zu einem LEADER-Projekt befürwortet.

 

Info:

Mit dem LEADER-Programm des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) fördern die EU und das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten die ländlichen Regionen auf ihrem Weg einer selbstbestimmten Entwicklung – ganz nach dem Motto „Bürger gestalten ihre Heimat“. LEADER ist eine Abkürzung der französischen Begriffe: Liaison entre les actions de développement de l'économie rurale; zu Deutsch: Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft.

 

LEADER ist ein seit Jahrzehnten bewährtes Förderinstrument, das auf die Zusammenarbeit und den Zusammenhalt ganzer Regionen ausgerichtet ist. Beim LEADER-Ansatz geht es um neue Wege und Ideen, wie vorhandene Stärken und Potenziale der ländlichen Regionen noch besser genutzt, Synergieeffekte geschaffen und eventuelle Entwicklungshemmnisse beseitigt werden können.

 

Im Landkreis Schweinfurt ist die Lokale Aktionsgruppe Schweinfurter Land e. V. (LAG) seit 2008 verantwortlich für die Umsetzung ihrer lokalen Entwicklungsstrategie (LES) sowie von LEADER-Projekten und -Maßnahmen. Weitere Infos dazu gibt es im Internet unter www.lag-schweinfurterland.de