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Landratsamt Würzburg informiert

Top 1: Wenn der Landrat den Fahrschein kontrolliert - Top 2: NEIN zu Gewalt an Frauen! - Top 3: Erfolgreicher Abschluss des Haselmausprojekts - Top 4: Oasen für Mensch und Tier: Fünf private Gärten erhielten eine Zertifizierung als Naturgarten

Landratsamt Würzburg

Top 1: Thomas Eberth unterstützt die APG für einen Tag im öffentlichen Nahverkehr

Zu seinem Amtsantritt versprach Würzburgs Landrat Thomas Eberth, alle Bereiche seiner Behörde genau unter die Lupe zu nehmen und den direkten Kontakt zu seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu pflegen. Dafür schlüpft er regelmäßig einen Tag lang selbst in deren Rolle.

Mitinbegriffen sind dabei natürlich auch die verschiedenen Tätigkeitsfelder des Kommunalunternehmens des Landkreises Würzburg (KU). Seniorenzentrum, Main-Klinik und die Abfallwirtschaft des Team Orange – die Arbeitsabläufe in diesen Fachbereichen des KU hat Landrat Thomas Eberth schon hautnah kennengelernt.

Jetzt war ein weiteres der fünf großen Betätigungsfelder (Main-Klinik, Senioreneinrichtungen, ÖPNV, Abfall und Wasserversorgung) des KUs an der Reihe. Im Fokus stand der ÖPNV – hierzu hospitierte Landrat Eberth für einen Tag bei der APG, dem Unternehmen für öffentlichen Personennahverkehr im Landkreis Würzburg.

 

Landrat Eberth zwischen Haltestelle, Kundencenter und Fahrscheinkontrolle

Am Morgen startete der Landrat gemeinsam mit Jürgen Reiniger, zuständig für die Organisation und Planung von Umleitungen sowie Beschwerden-Management und Qualitätssicherung, seinen Arbeitstag als „Praktikant Thomas Eberth“. Die Ersatzhaltestelle in der Bismarckstraße nähe Hauptbahnhof Würzburg musste nach abgeschlossenen Asphaltierungsmaßnahmen abgebaut werden. Danach ging es direkt weiter zur Baubesprechung, um die geplante Sperrung in Mühlhausen im Jahr 2023 und die dafür notwendigen Verkehrsumleitungen zu planen.

Die Fahrgäste beriet Landrat Thomas Eberth als Erstansprechpartner am Servicetelefon zum Fahrkartensortiment und übernahm im Anschluss auch den Verkauf von Fahrkarten an die Kundinnen und Kunden. Dabei weihte ihn Alexandra Lang, Mitarbeiterin im APG-Beratungscenter, in die Geheimnisse des guten Kundenkontakts ein.

Bei der Verkehrsplanerbesprechung kontrollierte Landrat Eberth die Pünktlichkeit des laufenden Busverkehrs mithilfe des rechnergestützten Betriebsleitsystems (RBL). Dabei unterstützten ihn Dominik Stiller, Betriebsleiter der APG und Julian Englert, APG-Verkehrsplaner mit hilfreichen Tipps. Zum Abschluss des Tages führte er noch Fahrscheinkontrollen auf der Linie 19 gemeinsam mit dem APG-Kontrollteam durch. „Ein Landrat, der Fahrscheine kontrolliert! Das ist doch mal was Besonderes“, so eine ÖPNV-Nutzerin sichtlich verblüfft.

Nach einem anstrengenden, aber auch schönen Tag als Unterstützung in der APG war Landrat Eberth sichtlich „stolz auf alle Mitarbeitenden der Kommunalunternehmen und des Landratsamtes Würzburg, die ihr Bestes für die Bürgerinnen und Bürger der Region geben und den Landkreis damit so lebenswert machen.“

 

Top 2: Eine orangefarbene Parkbank geht im Landkreis auf Reisen - Eindrucksvoller Aktionstag des Landkreises am Gymnasium Veitshöchheim

Nach wie vor zählt Gewalt an Frauen zu einer der am weitesten verbreiteten Menschenrechtsverletzungen. Der „Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen" ist ein jährlich am 25. November stattfindender Gedenk- und Aktionstag zur Bekämpfung von Diskriminierung und Gewalt jeder Form gegenüber Frauen und Mädchen. Hierzu wurde von UN Women die Kampagne "Orange the world" ins Leben gerufen, in orangener Farbe ein sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu setzen.  Bereits eine Woche vorher setzten der Landkreis Würzburg, die Gemeinde Veitshöchheim und der Zonta Club Würzburg am Gymnasium Veitshöchheim ein solch sichtbares Zeichen, über das am 25. November 2022 in der Frankenschau des Bayerischen Fernsehens berichtet wird.

 

Orangenfarbene Wander-Parkbank als Zeichen der Solidarität

In der Schulaula des Gymnasiums fand eine beeindruckende Gedenkstunde statt, bei der erstmals die in oranger Signalfarbe gestrichene Wander-Parkbank des Landkreises Würzburg vorgestellt wurde. Es vervollständigten symbolhaft Landrat Thomas Eberth, Bürgermeister Jürgen Götz und die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Würzburg Carmen Schiller die Farbe auf der Bank, assistiert von den Schulleitern Gunnar Leuner und Bernhard Brunner sowie den Präsidentinnen Ilka Klose vom Zonta Club Würzburg und Annette Barreca vom Zonta Club Electra Würzburg, von denen die Idee mit der auffallenden Parkbank eingebracht wurde.

Gleichstellungsbeauftragte Carmen Schiller machte darauf aufmerksam, dass laut Bundeskriminalamt im Jahr 2020 ca. 120.000 Frauen von häuslicher Gewalt betroffen waren; für 139 Frauen endete dies tödlich. Ihr Dank gilt Veitshöchheims Bürgermeister Jürgen Götz, der gleich zwei Parkbänke zur Verfügung stellte.

Die farblich auffallende Parkbank, so Carmen Schiller, soll nicht nur wie die Fahne einmal im Jahr Solidarität mit den Betroffenen zum Ausdruck bringen, sondern das ganze Jahr über ein sichtbares Zeichen sein. Der auf dem Schild auf der Bank abgedruckte QR-Code ermöglicht den Betroffenen direkt den Zugang zu Hilfe-Notrufnummern.

 

Landkreis strebt Bau eines Frauenhauses an

Landrat Eberth ergänzte: "Die zwei Bänke sollen ein Symbol sein, dass wir als Landkreis in enger Verbundenheit mit unseren Schulen und Gemeinden Gewalt an Frauen nicht akzeptieren. Gewalt an Frauen ist ein Verbrechen. Wir solidarisieren uns, damit dieses Tabuthema Aufmerksamkeit in der Mitte der Gesellschaft bekommt." Hierzu wird eine Bank im Landratsamt Platz finden und die zweite in den Gemeinden des Landkreises auf Wanderschaft gehen, sei es auf Spielplätzen oder in öffentlichen Bereichen. Auch im Hinblick auf die beginnende Fußball-WM bekommen die Worte "gleichberechtigt, selbstbestimmt, frei" eine ganz andere Bedeutung", so Landrat Eberth.

Das Martyrium, das so viele Frauen durch häusliche Gewalt erleiden, sei nicht hinzunehmen, so der Landrat. Darum überlege sich auch der Landkreis Würzburg stetig, wie Frauenarbeit in den verschiedensten Facetten weiterentwickelt werden kann. Landrat Eberth meint "es brauche vielleicht auch hier im ländlichen Bereich Alternativen, beispielsweise ein Frauenhaus nicht nur in anonymer, sondern in sichtbarer Form."

 

Poetry-Slam Beitrag und Fairtrade-Schokolade

Die Gedenkstunde wurde mit einem Poetry Slam abgerundet, bei dem Lara-Fabienne Gottier ihre Gedanken zu den Begriffen "Toleranz - Solidarität - Freiheit" teilte. Als Fairtrade-School setzt sich das Gymnasium zudem auch für eine gerechte Bezahlung der Arbeitskräfte ein, lehnt ausbeuterische Kinderarbeit ab und unterstützt soziale Projekte. So wurde eine Fairtrade-Schokolade gestaltet und vorgestellt, bei der ein Euro des Verkaufspreises an eine Schule in Ghana für ein Projekt zur Stärkung von Mädchen geht, damit diese besser auf das Berufsleben vorbereitet werden können.

 

Stellenwert von Gewaltfreiheit und Wertschätzung

Wie stellvertretender Schulleiter Gunnar Leuner betonte, habe das Gymnasium die Veranstaltung sehr gerne für den Landkreis ausgerichtet, weil das Thema "NEIN zu Gewalt" am Gymnasium einen hohen Stellenwert. So orientiere sich die Schule nach ihrem Leitbild an zentralen Werten wie Respekt, Offenheit, Individualität, Nachhaltigkeit und Verantwortung. Als „Schule ohne Rassismus und Schule mit Courage“ werde durch vielfältige Aktionen und Projekte ein Klima der Gewaltfreiheit, Toleranz, Offenheit und Wertschätzung gefördert.

 

Kinoabend NEIN zu Gewalt an Frauen!

Anlässlich des Internationalen Tages „Gegen Gewalt an Frauen“ lädt die Gleichstellungsstelle des Landratsamtes Würzburg am Freitag, 25. November 2022 ins Kino Central im Bürgerbräu ein (Frankfurter Straße 87, 97082 Würzburg). Die Teilnahme ist kostenlos.

Der Empfang mit Landrat Thomas Eberth findet im Tagungsraum „04. Box Feiern&Tagen“ ab 17 Uhr statt. Um 18 Uhr beginnt der Film „Mustang“. Nach Ende des Filmes besteht die Möglichkeit, sich über den Film und die Thematik auszutauschen und sich zu vernetzen. Für das leibliche Wohl ist gesorgt.

 

Top 3: Untere Naturschutzbehörde gewinnt neue Erkenntnisse

Im Jahr 2022 hat die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt Würzburg ein Projekt zur Erfassung der Haselmaus im südlichen Landkreis Würzburg beauftragt. Das Projekt ist mittlerweile abgeschlossen und hat interessante und aufschlussreiche Ergebnisse geliefert.

Bei der Haselmaus (wissenschaftlicher Name Muscardinus avellanarius) handelt es sich nicht wie der Name vermuten lässt um eine Maus, sondern um die kleinste Vertreterin europäischer Bilche. Mit gerade einmal durchschnittlich 30 Gramm und einer Körperlänge von maximal 15 Zentimetern (inkl. Schwanz) wäre das possierliche Tierchen leicht zu übersehen, wenn es nicht eine auffällig fuchsrote Fellfärbung hätte. Trotzdem bekommt man die streng geschützte Art nur selten zu Gesicht, da sie relativ verborgen in dichten Hecken und Gebüschen haust, in ihren Kobeln (kugelförmige Nester aus Gras, Blättern und Moos) den Tag verschläft und besonders in der Dämmerung und Nacht aktiv ist. Von Oktober bis etwa April, abhängig von der vorherrschenden Temperatur, hält die Haselmaus Winterschlaf, meist dicht am Boden im Laub oder im Wurzelbereich der Bäume.

Um die Art nachweisen zu können, werden Niströhren (Tubes) in den vermuteten Lebensraum gehängt und in regelmäßigen Abständen kontrolliert. Dabei kann es sein, dass man das Tier direkt im Tube antrifft oder nur Nutzungsspuren wie angefressene Nüsse oder das Kugelnest vorfindet.

Im Landkreis Würzburg waren bislang nur Vorkommen im nördlichen Bereich des Landkreises bekannt. Durch das vom Umweltbüro Fabion GbR durchgeführte und vom Freistaat Bayern finanzierte Kartierungsprojekt sind nun auch Nachweise im Maintal bei Sommerhausen, Winterhausen und Ochsenfurt gelungen.

Bemerkenswert sind auch die Nachweise aus dem Gemeindegebiet Kirchheim. Ein Hotspot der Haselmausvorkommen scheint sich nach den Ergebnissen der Kartierungen im Taubertal bei Tauberrettersheim, Röttingen und Bieberehren zu finden. Allerdings konnten die Tiere dort hauptsächlich auf nach Süden exponierten Flächen mit Ost-West-verlaufender Gehölzstruktur nachgewiesen werden.

Bei den Kartierungen gelangen den Expertinnen der Fabion GbR auch interessante Beibeobachtungen wie Gelbbauchunken, Schlingnattern oder Hügelbauende Waldameisen.

Für die Untere Naturschutzbehörde können durch diese Ergebnisse nun Erkenntnislücken bezüglich der Verbreitung der Haselmaus geschlossen werden. Zudem können dem Ergebnisbericht Maßnahmen zur Stärkung der Art entnommen werden, die in den nächsten Jahren umgesetzt werden sollen.

 

Top 4: Naturnah bewirtschaftete Gärten sichern die Vielfalt der Tier- und Pflanzenarten

Immer mehr heimische Wildbienen, Vögel und Fledermäuse, Kriechtiere und Pflanzenarten verschwinden aus der fränkischen Kulturlandschaft. Als Zufluchtsstätte bieten sich private Gärten an - vor allem, wenn sie naturnah bewirtschaftet sind. Die Initiative „Bayern blüht – Naturgarten“ hat fünf Gärten im Landkreis Würzburg für ihren Beitrag zum Artenschutz ausgezeichnet. So unterschiedlich die einzelnen Gärten sind, gemeinsam sei ihnen, dass sie Lebensräume für die heimische Pflanzen- und Tierwelt schaffen, erklärte Jessica Tokarek, Kreisfachberaterin für Gartenkultur und Landespflege am Landratsamt Würzburg, bei der Verleihung der Urkunden: „Jeder Naturgarten sieht anders aus, gemeinsam ist ihnen aber ein besonderer Reichtum an Pflanzen- und Tierarten.“

Ein Naturgarten ist durch vielseitige Strukturen gekennzeichnet und wird ohne Torf, künstliche Dünger oder Spritzmittel zurückhaltend bewirtschaftet. Auch kommen vor allem regional-typische Materialien zum Einsatz. Ausdrücklich willkommen sind „wilde Ecken“ wie Naturhecken oder Brennnessel-Quartiere. Naturgarten bedeutet allerdings nicht der Wildnis freien Lauf zu lassen, sondern meint das bewusste Gestalten im Einklang mit der Natur. Die Eigentümer der ausgezeichneten Naturgärten haben eine Plakette für den Gartenzaun erhalten, die auf den besonderen Charakter ihres Gartens hinweist. Gastgeber war der Obst- und Gartenbauverein Thüngersheim, dessen Vereinsgarten inmitten der Weinberge seit längerem ein ausgezeichneter Naturgarten ist.

Die in diesem Jahr ausgezeichneten Gärten sind sehr unterschiedlich. Die Zertifizierten sind Rouven Baumann aus Erlabrunn, Horst und Beate Wagner aus Lengfeld, Familie Mannheim aus Zell, Anna Maria Reich aus Obereisenheim und Marielena Lorrmann aus Güntersleben. Allesamt beweisen mit verschiedensten Blühflächen, Wildpflanzen, Totholzecken, Wasserelementen und Nisthilfen in ihren Naturgärten, dass diese ökologisch wertvoll sind und zudem Ruhe, Entspannung und Schönheit nicht zu kurz kommen.

Die Initiative „Bayern blüht - Naturgarten“ wird vom Landesverband für Gartenbau und Landespflege e. V., der Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege in Bayern, der Bayerische Landesanstalt für Wein- und Gartenbau Veitshöchheim und der Landesvereinigung Gartenbau Bayern getragen. In vielen bayerischen Landkreisen gibt es ein fachlich qualifiziertes Team, das den Garten nach festgelegten Kriterien zertifiziert. Nähere Informationen gibt es auf der Website des Landratsamtes Würzburg https://www.landkreis-wuerzburg.de/gartenkultur.

Bild 1 Top 1: Gemeinsam mit Jürgen Reiniger (rechts) baute Landrat Thomas Eberth (links) die Ersatzhaltestelle in der Bismarckstraße in Würzburg ab. Foto: Julian Englert

Bild 2 Top 1: Bei der Verkehrsplanerbesprechung erklärten Dominik Stiller (vorne), Betriebsleiter der APG und Julian Englert, APG-Verkehrsplaner Landrat Eberth (links) die Kontrolle der laufenden Busverkehre. Foto: Sibylle Holste

Bilder 1 und 2 Top 2: Eine orangene Bank als sichtbares Zeichen „Nein zu Gewalt gegen Frauen!“: Symbolhaft vervollständigen (v.l.n.r. vorne) Landrat Thomas Eberth, Bürgermeister Jürgen Götz und Carmen Schiller die Farbe auf der Bank, hinten Gunnar Leuner, Bernhard Brunner und die Präsidentinnen Ilka Klose vom Zonta Club Würzburg  und  Annette Barreca vom Zonta Club Electra Würzburg. Foto: Dieter Gürz

Bild 1 Top 3: (Haselmaus Jungtiere): Im südlichen und nördlichen Landkreis ist die Haselmaus nachgewiesen. Im Bild sind schlafende Jungtiere der Haselmaus in einer Niströhre zu sehen. Foto: Juliane Schenkel

Bild 2 Top 3: (Haselmaus im Gehölz versteckt): Eine junge Haselmaus versteckt sich im Gehölz. Eine Kartierung ergab neue Erkenntnisse über die Vorkommnisse der Haselmaus im Landkreis Würzburg. Foto: Anna Hilbert

Bild 3 Top 3: (Haselmaus, typische Fraßspuren an Walnüssen): So sehen typische Fraßspuren an Walnüssen aus, an denen sich die Haselmaus gütlich getan hat. Foto: Anna Hilbert

Bild 1 Top 4: Fünf Naturgärten im Landkreis Würzburg wurden ausgezeichnet: Jessica Tokarek (Mitte), Kreisfachberaterin vom Landratsamt Würzburg und Claudia Klähn (vorne links), 3. Vorsitzende des Kreisverbands für Gartenbau und Landespflege Würzburg überreichten (v.l.n.r.) Beate und Horst Wagner (Lengfeld), Rouven Baumann (Erlabrunn), Marielena Lorrmann (Güntersleben), Susanne Mannheim (Zell a. Main) mit Ehemann Karl die Zertifizierungs-Urkunde. ​​​​​​​Foto: Christian Ammon