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Landratsamt Würzburg informiert

Top 1: Sichtbar und demokratisch: Warum der Jugendkreistag über die Einführung von Online-Wahlen diskutierte - Top 2: Amphibienretter im Landkreis Würzburg unterwegs: Landrat Thomas Eberth beim Krötensammeln mit dem Bund Naturschutz in Reichenberg

Landratsamt Würzburg

Top 1: Sichtbar und demokratisch: Warum der Jugendkreistag über die Einführung von Online-Wahlen diskutierte

Der Jugendkreistag des Landkreises Würzburg möchte sichtbarer werden, um mehr Jugendliche für politisches Engagement und damit für die Demokratie zu begeistern. Wie das gelingen kann, diskutierten die Jugendkreisrätinnen und -räte in ihrer jüngsten Sitzung im Landratsamt Würzburg.

 

Neben einheitlichen Pullovern für einen gemeinschaftlichen Auftritt plant der Jugendkreistag auch, über eigene Veranstaltungen bekannter zu werden. Da in diesem Jahr Landtagswahlen in Bayern stattfinden, soll es ein Diskussionsforum mit den Direktkandidatinnen und -kandidaten für den Stimmkreis Würzburg-Land geben. Bis zur nächsten Sitzung des Jugendkreistags am 4. Juli 2023 entwirft eine Arbeitsgruppe nun Ideen für die Veranstaltungsform. Angedacht ist etwa ein für alle Jugendlichen geöffneter Austausch, der von Jugendkreisrätinnen und -räten moderiert wird.

 

Auch der nächste Tagesordnungspunkt beschäftigte sich mit Wahlen. In seiner letzten Sitzung hatte der Jugendkreistag die Einführung einer Wahlordnung zwar abgelehnt, nun aber wagte eine Steuerungsgruppe aus Jugendkreisrätinnen und -räten einen erneuten Anlauf und beantragte die Einführung von Online-Wahlen. Derzeit findet die Auswahl der Jugendkreistags-Mitglieder an den Schulen statt, in der Regel durch Ernennung und oft nach einer persönlichen Ansprache durch Lehrkräfte.

Die Steuerungsgruppe favorisiert ein Verfahren, das im Jugendparlament der Stadt Kempten zum Einsatz kommt. Auf jede Schulart entfiele eine bestimmte Anzahl an Vertreterinnen und Vertretern. Hinzu käme ein freies Platzkontingent für alle 14- bis 20-Jährigen mit Wohnsitz im Landkreis Würzburg, die keine Schule besuchen, etwa Auszubildende oder Studierende. Die Wahl der Direktkandidatinnen und -kandidaten fände online statt und würde über die Schulen organisiert. Denn wie Jugendkreistags-Sprecherin Mia Morell aus einer Studie des Deutschen Kinderhilfswerks berichtete, sei die Wahlbeteiligung bei Jugendparlamenten dann am höchsten, wenn an den Schulen gewählt wird.

 

Landrat Thomas Eberth gab zu bedenken, dass offene Fragen wie zum Beispiel eine Mindestwahlbeteiligung der Landkreisschülerinnen und -schüler noch geklärt werden sollten, um die Wahl demokratisch zu legitimieren. Auch stellte er zur Diskussion, wie der Jugendkreistag damit umgehen wolle, wenn sich keine ausreichende Anzahl an Kandidatinnen und Kandidaten finde oder gerade eben so viele, wie Plätze zu vergeben seien. Das Team aus Sprecherin und Sprechern plädierte dafür, das Verfahren in der Praxis zu erproben, damit der Jugendkreistag sich demokratisch weiterentwickle und das Demokratieverständnis junger Menschen gefördert werden könne. Lebhaft diskutierten die Jugendkreistags-Mitglieder über die Einführung der Online-Wahl und brachten Argumente für und gegen das Verfahren ein. Letztlich wurde beschlossen, dass die Steuerungsgruppe eine Wahlordnung ausarbeitet und dem Jugendkreistag in der nächsten Sitzung zur Abstimmung vorlegt. Später muss dann der Kreistag des Landkreises Würzburg entscheiden, ob er Jugendwahlen oder das niederschwellige System der Ernennung beibehalten möchte.

 

Top 2: Amphibienretter im Landkreis Würzburg unterwegs: Landrat Thomas Eberth beim Krötensammeln mit dem Bund Naturschutz in Reichenberg

Jedes Frühjahr wandern Kröten, Frösche und Molche aus den Wäldern zu ihren Laichgewässern. Ihr innerer Kompass führt sie zielgenau zurück zu den Seen, Teichen und Tümpeln ihrer Geburt, um sich dort selbst fortzupflanzen. Dabei müssen die Tiere zum Teil viel befahrene Straßen überqueren. Ehrenamtliche Helfer und Helferinnen bauen daher Fangzäune auf und sammeln die Amphibien ein, um diese sicher zu ihrem Ziel zu bringen.

Landrat Thomas Eberth hilft schon seit seiner Jugend dabei, „Fröschli über die Straße zu tragen“, wie er selbst sagt. Bei Wind und Wetter ging er auch in diesem Jahr gemeinsam mit Vertretern der Ortsgruppe Reichenberg des BUND Naturschutz auf Kontrollgang entlang der Zäune. Ausgerüstet mit Stirnlampe und Eimer sammelte er gemeinsam mit der 1. Vorsitzenden Angelika Mayr und weiteren Mitgliedern Tiere auf. „Ich danke den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die mit ihrem Einsatz einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leisten“, lobte der Landrat.

 

Appell des Landrats: Autofahrer, bitte Rücksicht nehmen!

Je nach Witterung beginnt die Zeit der Amphibienwanderung zwischen Februar und März und dauert etwa drei Monate. Die Tiere werden meist bei Dunkelheit in den frühen Morgen- und späten Abendstunden an den Fangzäunen aufgelesen. Für Mensch und Tier sind diese Einsätze am Straßenrand nicht ungefährlich. „Für die Verkehrsteilnehmer heißt das unbedingt: Fuß vom Gas!“, appelliert Landrat Thomas Eberth. „Bitte achten Sie in den nächsten Wochen verstärkt auf die Tiere, aber auch auf die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer.“

 

Im Landkreis Würzburg werden in folgenden Bereichen vom Bund Naturschutz und dem Landschaftspflegeverband (LPV) organisierte Amphibienschutzmaßnahmen durchgeführt:

 

Bund Naturschutz: Rimpar/Güntersleben, Lindelbach, Kleinrinderfeld, Guttenberger Wald, Erlach, Gramschatz, Remlingen.

 

Landschaftspflegeverband (LPV): Erlabrunn, Margetshöchheim, Frickenhausen/Ochsenfurt, Bütthard, Altertheim, Irtenberger Forst.

Bildunterschrift: Wahl oder Ernennung? In seiner jüngsten Sitzung diskutierte der Jugendkreistag erneut über das richtige Verfahren zur Mitwirkung im Gremium. Foto: Kathrin Klotzbach

Bildunterschrift: Landrat Thomas Eberth war in dieser Woche als Amphibienretter unterwegs und sammelte Kröten, Frösche und Molche entlang der Fangzäune auf, um sie in ihre Laichgewässer zu bringen. Begleitet wurde er bei seiner Tour nahe des Guttenberger Forsts unter anderem von Angelika und Roman Mayr vom BUND Naturschutz Reichenberg. Foto: Michael Grönert