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Letztes Arbeitstreffen des Landrats mit Feldgeschworenen-Obmännern

Viele der turnusmäßigen Termine, die Landrat Eberhard Nuß zurzeit wahrnimmt, stehen nun zum letzten Mal in seinem Kalender, da er zum 1. Mai 2020 aus dem Amt scheidet. So auch das traditionelle Treffen mit den Feldgeschworenen-Obmännern und Behördenvertretern, das Eberhard Nuß erstmals 2009 ins Leben gerufen hat.

 

Die Vernetzung der Obmänner mit den Behördenvertretern hat sich in den vergangenen elf Jahren sehr gut bewährt: So können anstehende Themen offen angesprochen und diskutiert werden, das Verständnis für die gegenseitigen Standpunkte steigt im direkten Gespräch. Die Obmänner aus den drei Feldgeschworenen-Vereinigungen im Landkreis Würzburg (rechts des Mains, links des Mains, Ochsenfurt) vertreten dabei die Interessen der rund 780 Feldgeschworenen in den 52 Landkreisgemeinden. Nachwuchsprobleme gebe es im Großen und Ganzen kaum. Die früheren „Feldrichter“ gibt es bereits seit dem 13. Jahrhundert, es ist somit das traditionsreichste Ehrenamt in Bayern und gilt seit 2016 auch als deutsches UNESCO-Kulturerbe.

 

„Früher wie heute sind Feldgeschworene anerkannte Personen des öffentlichen Lebens. Sie sind Garanten für Ehrlichkeit, Rechtmäßigkeit und als fränkische Landwirte tragen sie große Verantwortung für unsere natürlichen Lebensgrundlagen und den Anbau regionaler Lebensmittel. Darüber hinaus setzen sich Siebener in besonderem Maße für den Erhalt der heimischen Landwirtschaft ein“, so Eberhard Nuß. Besonders bei den Preisen wünsche er sich jedoch mehr Ehrlichkeit. Faire und gerechte Preise für die qualitativ hochwerten regionalen und saisonalen Produkte müsse es in besonderem Maß vor unserer Haustür geben. Zudem entfallen bei regionalen Produkten lange Transportwerte, was wiederum dem Klima nützt. „Die heimische Landwirtschaft hat ein Recht auf eine ordentliche Bezahlung ihrer Arbeit“, meinte Nuß.

 

Dem stimmten sowohl Michael Stolzenberger, Kreisobmann des Bauernverbandes, als auch die Feldgeschwornen-Obmänner zu. Letztlich habe es jedoch jeder Konsument selbst in der Hand, welche Produkte es in seinen Einkaufskorb schaffen. So nimmt nach der Meinung Stolzenbergers eine professionelle Öffentlichkeitsarbeit für regionale Produkte künftig einen besonderen Stellenwert ein.

 

Das Ehrenamt des Feldgeschworenen hat sich in den letzten Jahren deutlich verändert: Die zunehmende Digitalisierung und die Eigentümerbestimmung von Grundstücken in Zeiten der Datenschutzgrundverordnung sind nur zwei Themen, die die „Siebener“ aktuell intensiv beschäftigen. Einig waren sich alle Obmänner, dass die Zusammenarbeit mit den Behörden – auch ämterübergreifend – sehr gut funktioniert. Dies sei sicher auch eine positive Nebenwirkung der jährlichen Arbeitstreffen. Die Obmänner dankten dem Landrat für die jahrelange Vernetzung und gaben ihrer Hoffnung Ausdruck, dass diese Treffen auch unter einer neuen Führung im Landratsamt stattfinden.