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Mainberg soll von der Städtebauförderung profitieren

Denkmalkonzept lüftet Mainbergs geschichtliche Geheimnisse

Das Interesse war erfreulicherweise groß und so war im Mainberger Pfarrheim Stühlerücken angesagt, als es um das Denkmalkonzept und die Städtebauförderung in Mainberg ging. „Es muss etwas passieren!“, macht Bürgermeister Stefan Rottmann unmissverständlich klar. Vor allem geht es aber darum, dass die Bürger zu Wort kommen und sich mit Ideen und Vorschlägen aktiv einbringen können.

 

Die Lage zwischen Maintal, Mainleite mit den lieblichen Weinbergen und der tief eingeschnittene Meerbachgrund machen Mainberg so beson-ders und einzigartig – vor allem aber die hohe Dichte an historischer Bausubstanz, vorneweg natürlich das weithin bekannte Schloss – zudem es nur Tage zuvor eine Informationsveranstaltung gegeben hatte. Das nun vorliegende Denkmalkonzept verschafft allen Interessierten einen eindrucksvollen Überblick über die geschichtlichen Entwicklungen, gerade im Hinblick auf den Ortskern. Die Gemeinde will die Ergebnisse allen Bürgern zugänglich machen.

 

Über Monate hinweg recherchierten und studierten die beauftragten Planer Klaus Herta und Marion Dubler (beide aus Bamberg) akribisch die Geschichte des so stolzen Häcker- und Winzerortes. Sie wälzten Archive, sichteten alte Schriften, historisches Fotomaterial und  lüfteten so manches sagenumwobene Geheimnis. Alleine das Denkmalkonzept (Modul 1) das Klaus Herta in Auszügen vorstellte beläuft sich auf fast hundert Seiten. Marion Dubler befasste sich schwerpunktmäßig mit dem unteren und oberen Schlosspark sowie dem Mainberger Friedhof.

Der Ort hat großes Potenzial, stellten beide Planer unmissverständlich fest. Die Städtebauförderung könnte Mainberg am Ende zum entscheidenden Durchbruch verhelfen. Ein so genanntes Sanierungsgebiet liefert durch attraktive Abschreibungsmöglichkeiten dann entscheidende Anreize für Privatinvestitionen – dagegen profitiert die öffentliche Hand durch attraktive Fördertöpfe.

 

Ganz oben auf der Agenda steht für Bürgermeister Stefan Rottmann die Neuordnung und Neugestaltung der Grundstraße. „Das ist die Visi-tenkarte unseres historischen Mainbergs!“, konstatiert Rottmann. Es gibt alle Hände voll zu tun: Undurchsichtige Gründstücksgrenzen die berei-nigt werden, unterschiedlichste Interessen (Anlieger, Verkehr, Fußgänger, Handwerk…) die zusammengeführt, aber auch die unterirdische Versorgung (Kanal, Strom, Glasfaser, Gas, Wasser…), die gegebenenfalls erneuert werden muss.

 

Vor allem die Städtebauförderung eröffnet der Gemeinde ganz neue Optionen. Damit gelangt Mainberg in ein Förderverfahren, von dem in der Regel nur urbane Zentren und Städte profitieren. Nur eine Hand voll Gemeinden im Landkreis gehören der Städtebauförderung an. Worum aber geht’s: Vorhandene Potenziale erkennen und neue Perspektiven schaffen, so lautet die Devise. Alles wird untersucht und kommt auf dem Prüfstand: Straßen, Wege, Plätze, Grünflächen, Öffentliche Gebäude, Gewerbe – eben die ganze Infrastruktur. Am Ende erhoffens ich die Verantwortlichen mithilfe von Fachexperten und Bürgerbeteiligung ein belastbares Konzept für künftige Projekte. Bis Sommer nächsten Jahres soll bereits das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept, kurz ISEK, vorliegen.

 

Das Stadtplanungsbüro Betram Wegner  (Veitshöchheim) ist mit der Erarbeitung des ISEKs betraut. Die Ergebnisse der Denkmalerhebung sollen dort nun einfließen. Ab dem kommenden Frühjahr soll es öffentliche Versammlungen, Arbeitskreise und Ortsbegehungen geben: „Im Idealfall treffen wir uns dann alle vier Wochen!“, kündigt Wegner an. Es soll keine Zeit verloren werden, denn neben der Gemeinde stehen auch viele Bürger mit Privatmaßnahmen in den Startlöchern.