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MdB Markus Hümpfer

Söders Atomideen unsinnig, teuer und gefährlich

- Berlin/Schweinfurt -

„Ich verstehe, dass alle versuchen, Ideen in den Raum zu werfen, um unabhängiger von russischem Gas zu werden. Aber eine Laufzeitverlängerung der verbleibenden AKW, wie von Markus Söder und Hubert Aiwanger gefordert, ist ein völliger Irrweg“, so der Schweinfurter SPD-Bundestagsabgeordnete und Energieexperte Markus Hümpfer.

 

Die verbleibenden deutschen Atomkraftwerke werden planmäßig zum 31. Dezember 2022 abgeschaltet. Die Betreiber haben sich seit Jahren darauf eingestellt und ihrerseits auch kein Interesse, diesen Plan noch einmal zu verändern. Die Vorbereitungen sind schon so weit fortgeschritten, dass ein Weiterbetrieb nur mit hohen Sicherheitsbedenken möglich wäre. „Ein Atomkraftwerk kann man nicht auf Knopfdruck an- oder ausschalten. Man muss kurzfristig irgendwo Brennelemente beschaffen und dann auch so lange laufen lassen, bis sie verbraucht sind, das heißt einige Jahre lang.“, erklärt Hümpfer. Das sei teuer, gefährlich und vor allem auch nicht zielführend. Denn das Hauptproblem liege an anderer Stelle: „Wer eine Öl- oder Gasheizung zu Hause hat, wird die Wohnung mit Atomstrom nicht warm bekommen“.

 

Die Vorräte an Öl, Gas und Kohle in Deutschland reichen bis in den Sommer. Damit der kommende Winter nicht von russischem Gas abhänge, werde die Bundesregierung eine nationale Gasreserve und Anlandekapazitäten für Flüssiggas schaffen. Außerdem soll die Energiewende mit Sofortmaßnahmen beschleunigt werden, die im Sommer bereits Wirkung entfalten. „Die Haltung der Bundesregierung trifft auch in der Energiewirtschaft und Gesellschaft auf breite Zustimmung. Für die Position von Herrn Söder und Herrn Aiwanger gilt das nicht.“

 

Zur Person:

Markus Hümpfer ist Bundestagsabgeordneter der SPD für Schweinfurt, Kitzingen und Würzburg. Der Wirtschaftsingenieur ist Mitglied im Ausschuss für Klima und Energie.