- Berlin/Schweinfurt -
Beeindruckt von der geleisteten Arbeit zeigte sich der SPD-Bundestagsabgeordnete Markus Hümpfer bei einem Besuch des Schweinfurter Leopoldina-Krankenhauses. Im Gespräch mit dem Geschäftsführer Jürgen Winter, Pflegedienstleiterin Theresa Helmschrott und Intensivstationsleiter Andreas Schenker informierte er sich über die Zukunft der Pflege, die einrichtungsbezogene Impfpflicht und die langfristige Versorgungssicherheit der Krankenhäuser. Geschäftsführer Winter plädierte für eine zukunftsfähige Krankenhausplanung mit Grund- und Regelversorgern sowie Schwerpunktkrankenhäuser, um die Gesundheitsversorgung in Zukunft effizient und versorgungssicher zu gestalten. Zur langfristigen Planung brauche es einen runden Tisch zwischen Krankenhäusern, Krankenkassen, und den öffentlichen Trägern. Markus Hümpfer pflichtete ihm bei und ergänzte, es sei wichtig, die Daseinsvorsorge in kommunaler Trägerschaft zu belassen. Dabei benötigen Krankenhäuser auch Luft für Innovation und Personalentwicklung, um die bestmögliche Versorgung dauerhaft leisten zu können. „Gerade in der Pandemie haben wir erkannt, dass wir in der Gesundheitsversorgung langstreckenfähig arbeiten müssen“, so Winter weiter.
„Die Pflege ist ein attraktiver Beruf, intellektuell und mental anspruchsvoll mit guten Aufstiegschancen gerade in großen Krankenhäusern wie dem Leopoldina“, so Intensivstationleiter Schenker. „Deswegen benötigen wir eine angemessene Wertschätzung unserer Arbeit statt Klatschen auf dem Balkon“. Dazu braucht es mehr Personal und eine langfristig gute Bezahlung.
Den langfristigen Erhalt von Fachkräften sichert das Leopoldina vor allem durch eine gute Ausbildung und Fortbildung. „Im Moment haben wir genug Auszubildende und wir sehen, dass wir weiterhin Begeisterung für den Pflegeberuf unter jungen Menschen auslösen können“, so die Pflegedienstleiterin Theresa Heimschrott. „Dafür gehen wir auch in die Schulen, organisieren Praktika, haben mehrere Bundesfreiwilligendienstende, Rettungssanitäter und bemühen uns um ein positives Bild unserer Pflegekräfte in unserer medialen Präsenz“.
Auf die Frage des Abgeordneten Markus Hümpfer nach den Auswirkungen der einrichtungsbezogenen Impfpflicht im Leopoldina bestätigte Andreas Schenker, dass die Impfquote steige und bei knapp 90 Prozent liege, bei den Ärzten sogar bei knapp 100 Prozent. Allerdings, so Geschäftsführer Winter, könnten rund 10 Prozent der über 2.000 Beschäftigten im Moment nicht überzeugt werden. Er hofft, dass der neue Totimpfstoff Novavax, welcher im Februar verfügbar sein sollte, weitere Mitarbeiter überzeugen kann. Wenn Personal durch die einrichtungsbezogene Impfpflicht wegfällt, muss das die übrige Belegschaft auffangen, erklärte Winter. Auch wenn man sich der Verpflichtung gegenüber den Patienten und dem Schutz der vulnerablen Gruppen bewusst sei, müssten die gleichen Spielregeln in allen Bereichen gelten. Deshalb sollte es eine allgemeine anstelle einer einrichtungsbezogenen Impflicht geben. Der Abgeordnete bedankte sich für den Austausch: „Die Rückspiegelung der Praxistauglichkeit von Maßnahmen, die wir in Berlin beschließen, ist für die Arbeit als Abgeordneter extrem wichtig. Umso dankbarer bin ich für den Einblick, den ich heute gewinnen konnte.“.
Markus Hümpfer sicherte einen regelmäßigen Dialog und weitere Unterstützung für das Leopoldina Krankenhaus und der Belegschaft zu.