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Mönche als Gestalter unserer Landschaft

Zisterziensische Klöster prägten unsere Heimat: Ebracher Höfe im Landkreis Kitzingen

Iphofen-Mönchsondheim. Eine Wanderausstellung über Herrschaftsbesitze des Zisterzienser-Ordens ist zu Gast im Kirchenburgmuseum Mönchsondheim. Die Sonderausstellung „VIELFALT IN DER EINHEIT – ZISTERZIENSISCHE KLOSTERLANDSCHAFTEN IN MITTELEUROPA“ beginnt am Samstag, 27. April, und ist bis Sonntag, 10. Juni im Obergeschoss des historischen Gasthauses „Zum Schwarzen Adler“ zu sehen.

 

Das Dorf Mönchsondheim gehörte mehr als 500 Jahre zum Herrschaftsbesitz der ehemaligen Zisterzienser-Abtei in Ebrach. Die Ausstellung zeigt, wie sich die Klostergründungen in der Gestaltung der Landschaft auswirkten und bis heute sichtbar sind. Die Besucher erfahren Wissenswertes über Wasserbaukunst der Zisterzienser, Acker- und Obstbau, Fischzucht, Weinbau und Waldnutzung oder die Siedlungskultur der Mönche. Außerdem werden die „Ebracher Höfe“ im Landkreis Kitzingen vorgestellt. Die Sonderausstellung kann während der Öffnungszeiten des Museums besucht werden und ist im Eintrittspreis des Museums enthalten. Weitere Informationen: www.kirchenburgmuseum.de.

 

Klosterlandschaften als Kulturerbe

Das Kloster Ebrach im Steigerwald war 1127 als erstes rechtsrheinisches Zisterzienserkloster in Ebrach im Erzbistum Bamberg gegründet worden und war dem Mutterkloster Morimond im französischen Burgund unterstellt. Das Dorf Mönchsondheim gehörte von Ende des 13. Jahrhunderts bis zur Säkularisation 1803 zum Herrschaftsbesitz der ehemaligen Abtei. Die Ausstellung „Vielfalt in der Einheit – Zisterziensische Klosterlandschaften in Mitteleuropa“ entstand als Beitrag des Landkreises Bamberg zum Europäischen Kulturerbejahr 2018. Das grenzübergreifende Projekt vergleicht die Landschaft um Ebrach und weitere fünf Klosterlandschaften miteinander: das ehemalige Mutterkloster von Morimond in Frankreich, die Abtei Waldsassen in der Oberpfalz, die Stifte Rein und Zwettl in Österreich sowie Kloster Plasy in Tschechien. Wissenschaftler untersuchten, wie sich die Klostergründungen in der Gestaltung der Landschaft auswirkten und bis heute sichtbar sind. Denn für den Bau der Klöster mit Kirche, Konvents- und Wirtschaftsgebäuden wurde Wald gerodet, es entstanden Dörfer, Kanäle, Teiche und Mühlen. Wallfahrtswege, Gärten und Amtsschlösser lassen sich heute noch aufspüren. Auch Mönchsondheim ist somit Teil einer weiträumigen Klosterlandschaft rund um das herrschaftliche Kloster Ebrach im Steigerwald.

 

Mönche gestalteten Landschaft

Die Ausstellung zeigt die Bedeutung des Zisterzienserordens als europäische Bewegung und stellt dar, wo sich europäische Wurzeln in der Heimat entdecken lassen. Sie will neugierig machen, die Landschaft um Ebrach und die anderen Orte zu besuchen und mit interessiertem Blick die von den Mönchen vor Jahrhunderten gestaltete Landschaft zu betrachten. Es wird anhand von Abbildungen historischer Landschaftskarten und Landschaftsaufnahmen der sechs Klöster dokumentiert, welche Gemeinsamkeiten es in der Gestaltung der Landschaften rund um die Klöster gab, aber auch, ob Besonderheiten festzustellen waren. Außerdem werden die Wasserbaukunst der Zisterzienser, Acker- und Obstbau, Fischzucht, Weinbau und Waldnutzung, die Siedlungskultur der Mönche und weitere Bereiche dargestellt. Die Erläuterungen auf 20 Tafeln in den drei Projektsprachen Deutsch, Tschechisch und Französisch sollen das Thema für alle verständlich machen.

 

Ebracher Höfe im Landkreis Kitzingen

Ergänzt wird die Ausstellung in Mönchsondheim mit einer Vorstellung der erhaltenen „Ebracher Höfe“ im Landkreis Kitzingen. Es handelt sich dabei sowohl um Verwaltungssitze, als auch um Sammelstätten für die Ablieferung von Naturalabgaben, wie Getreide und Wein. „Ebracher Höfe“ als historische Gebäude finden sich heute noch in Mainstockheim, Hüttenheim, Iphofen, Rödelsee, Volkach und Mönchsondheim.