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Musikalische Bildung auf höchstem Niveau braucht Wertschätzung, Stellen und Geld!

MdL Volkmar Halbleib beim kulturpolitischen Informationsgespräch an der Hochschule für Musik Würzburg

WÜRZBURG Die personelle und finanzielle Ausstattung, die Situation der Lehrbeauftragten, die Erweiterung des Raumangebots, die Nachwuchsgewinnung für die musikalische Spitzenausbildung und Vollendung der großen Saal-Orgel standen im Mittelpunkt Informationsbesuch des Würzburger Landtagsabgeordneten Volkmar Halbleib (SPD) beim Präsidenten der Hochschule für Musik Würzburg Professor Dr. Christoph Wünsch.

 

Die Würzburger Hochschule für Musik genieße, so Halbleib einen guten Ruf. „Das zeigen die jährlich 1300 Bewerbungen aus der ganzen Welt für rund 150 offene Studienplätze.“ Halbleib, der auch dem für die Musikhochschulen zuständigen Landtagsausschuss für Wissenschaft und Kunst angehört, zeigte sich beeindruckt, vom breiten Spektrum, das an musikalischer Ausbildung mit höchstem Niveau angeboten wird: Neben klassischen Fachrichtungen wie Gesang, Orchesterinstrumente und Musiktheorie hat Würzburg als einzige Musikhochschule in Bayern auch einen Lehrstuhl für populäre Musik eingerichtet. Auch im Bereich der Nachwuchsgewinnung gehe man neue Wege. So habe die Musikhochschule mit dem Matthias-Grünewald-Gymnasium ein Zentrum für musikalische Exzellenzförderung Würzburg ins Leben gerufen mit jeweils ca. 40 Plätzen im Precollege der Hochschule und im Exzellenzzweig des Gymnasiums für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren. „Damit hat die Musikhochschule Würzburg ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal, das Nachwuchsmusiker nicht nur aus der Region Würzburg, sondern aus dem ganzen Bundesgebiet zur Verfügung steht.“, so Halbleibs Einschätzung.

 

Sorgen bereitet Halbleib die finanzielle und personelle Ausstattung, um diese Bandbreite und Qualität an Studienangeboten zu ermöglichen. Dass mittlerweile neben fest angestellten Dozenten Lehrbeauftragte fast die Hälfte des Lehrbetriebes übernehmen, ist für Halbleib keine gute Entwicklung. Zwar sei es ein im Landtag hart erkämpfter Erfolg, dass die Vergütung mittlerweile verbessert wurde, aber „leider bleibt es bei den größtenteils prekären und befristeten Arbeitsverhältnissen“, konstatierte Halbleib und forderte mehr feste Stellen, um Lehrbeauftragten auskömmliche Arbeits- und Lebensverhältnisse zu ermöglichen.“ Längerfristiges Ziel müsse es sein, so Halbleib, dass nur noch ein Drittel des Lehrbetriebs von Lehrbeauftragten übernommen wird.

 

Auch in der Verwaltung der Hochschule ist dringend eine Aufstockung erforderlich, so Halbleibs Eindruck nach dem Gespräch mit der Hochschulleitung. So kommen auf die 700 Studenten der Musikhochschule nur rund 50 Mitarbeiter in der Verwaltung. In der Musikhochschule Frankfurt, die mit rund 800 Studenten eine ähnliche Größe hat, sind es 30 Verwaltungsmitarbeiter mehr, machte Präsident Wünsch dem Abgeordneten deutlich. Dagegen zeigte sich die Musikhochschule mit der räumlichen Situation zufrieden, wenn durch die Kooperation von Stadt Würzburg und Freistaat Bayern im ehemaligen Mozartgymnasium wichtige Ensemble- und Gruppenräume zur Verfügung stehen. Bis dahin hofft Wünsch auch auf die Realisierung der zweiten Ausbaustufe der 2016 in Betrieb genommenen großen Saalorgel der Musikhochschule – auch im Hinblick auf die geplante internationale Orgelakademie. Auch hierfür will Halbleib bei Wissenschaftsminister Sibler und bei seinen Kollegen im Kultur- und Haushaltsausschuss des Landtags Werbung machen: „Es macht keinen Sinn auf halbem Weg stehen zu bleiben.“