Würzburg
Top 1: Wenn Kindern das Lesen schwerfällt
Leseschwierigkeiten bei Kindern stehen im Mittelpunkt einer öffentlichen Informationsveranstaltung des psychologischen Instituts der Universität Würzburg am 19. Juli 2023. Die Teilnahme ist auch online möglich.
„Jeder vierte Viertklässler kann nicht richtig lesen“: Diese Schlagzeile hat vor wenigen Wochen in Deutschland für viel Wirbel gesorgt. Laut einer aktuellen Studie erreichen 25 Prozent aller Viertklässlerinnen und Viertklässler nicht das Mindestniveau beim Textverständnis, das für die Anforderungen im weiteren Verlauf der Schulzeit nötig wäre. Damit hat sich die Zahl der Grundschulkinder mit Schwächen beim Leseverständnis in den vergangenen Jahren deutlich erhöht.
Leseschwierigkeiten bei Kindern stehen jetzt im Mittelpunkt einer öffentlichen Informationsveranstaltung, zu der Wissenschaftler des Lehrstuhls für Psychologie IV der Universität Würzburg alle Interessierten, insbesondere aber Lehrkräfte und Schulpsychologinnen und -psychologen, einladen.
Zeit und Ort
Sie findet statt am Mittwoch, 19. Juli 2023, im Oswald-Külpe-Hörsaal der Universität Würzburg, Röntgenring 12; Beginn ist um 18 Uhr. Zusätzlich wird die Veranstaltung simultan per Zoom übertragen: go.uniwue.de/leseschwierigkeiten. Eine vorherige Anmeldung ist nicht nötig.
„Lesefähigkeiten haben eine immense Bedeutung für erfolgreiches Lernen. Schule, Beruf und gesellschaftliche Teilhabe hängen davon ab“, erklärt Professor Tobias Richter, Inhaber des Lehrstuhls für Psychologie IV. Auch durch digitale Medien steigt die Bedeutung des Lesens, beispielsweise wenn es darum geht, Fake News in Social Media zu erkennen oder Wissen zu erwerben, das über viele Internetseiten verstreut ist.
„Ein bedeutender Anteil von Kindern und Jugendlichen hat Probleme beim verstehenden Lesen, das haben Bildungsstudien wie PISA und IGLU immer wieder gezeigt“, sagt Richter. Die zentralen Fragen, die sich in diesem Fall stellen, lauten deshalb: Wo kann man ansetzen, um Leseschwierigkeiten
möglichst früh zu erkennen, und wie kann man Lesefähigkeiten fördern?
Forschung an Verfahren der Vorschulbildung
Antworten auf diese und weitere Fragen wollen Richter und sein Kollege, Professor Wolfgang Lenhard, im Rahmen der Informationsveranstaltung am 19. Juli geben. Die beiden Psychologen forschen seit vielen Jahren auf diesem Gebiet und haben sich intensiv mit Verfahren der Vorschulbildung wie beispielsweise „Hören, Lauschen, Lernen“, diagnostischen Ansätzen wie etwa dem Leseverständnistest ELFE-II oder dem Trainingsprogramm „Willi Wortbär“ auseinandergesetzt.
Gemeinsam mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern haben sie zahlreiche Instrumente entwickelt, mit deren Hilfe man Leseschwierigkeiten erkennen und diesen effektiv entgegenwirken kann. Durch seine Arbeit trägt der Lehrstuhl Psychologie IV somit nicht nur zur Weiterentwicklung des Forschungsstandes bei, sondern bietet konkrete Ansätze zur Erkennung von schulischen Problemen und zur Förderung betroffener Fähigkeiten.
In der Veranstaltung des Lehrstuhls für Psychologie IV, unterstützt durch den LIONS Club Würzburg Löwenbrücke, werden die psychologischen Grundlagen erfolgreichen Lesens, die Diagnostik von Leseschwierigkeiten und effektive Förderansätze vorgestellt. Die präsentierten Untersuchungsinstrumente und Fördermaterialien sind vor Ort vorhanden und können direkt eingesehen werden. Die Teilnahme ist kostenlos.
Top 2: Nachhaltigkeit in Bayern
Wie kann Bayern zur Bekämpfung der Klimakrise beitragen? Diese Frage steht im Zentrum einer öffentlichen Diskussion am 17. Juli 2023 an der Uni Würzburg. Auf dem Podium sitzen sechs Kandidatinnen und Kandidaten für den Landtag.
Der Landtagswahlkampf für die Wahlen im Herbst 2023 nimmt bereits an Fahrt auf, Wahlprogramme werden verabschiedet und die gesellschaftlichen Diskurse bewegen sich zunehmend um die Frage,wie der Freistaat künftig regiert werden soll und welche Themen und Problematiken dringend politisch gelöst werden müssen.
Die bereits seit mehreren Wochen anhaltende Dürre in Bayern, stark erhöhte Durchschnittstemperaturen und aktuelle Diskussionen zur Erreichung der Pariser Klimaziele, sind darüber hinaus Anlass, die Frage zu stellen, wie Bayern zur Bekämpfung der Klimakrise beitragen kann und welche Lösungspfade dazu gewählt werden müssen.
Das Forum Nachhaltigkeit des Instituts für Politikwissenschaft und Soziologie der Universität Würzburg setzt daher am Montag, 17. Juli 2023 die Frage, wie Bayern künftig nachhaltiger gestaltet werden kann und wie der Weg konkret aussehen soll, ganz oben auf die Diskussionsliste.
Die Podiumsdiskussion mit Vertreterinnen und Vertretern demokratischer Parteien dient dazu, deren Standpunkte zur sozial-ökologischen Transformation herauszuarbeiten und wichtige Fragen zu diskutieren. Naheliegende Themen sind der Ausbau der erneuerbaren Energien, die Verbesserung des ÖPNV oder auch die Frage, wie der rasante Verlust der Biodiversität abgebremst werden kann.Bildung für Nachhaltige Entwicklung, soziale Gerechtigkeit, nachhaltige Entwicklungen in den Bereichen Wohnen und Gesundheit sind weitere drängende Fragen unserer Zeit. Auf dem Podium
diskutieren:
Dr. Andrea Behr (CSU)
Kerstin Celina (BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN)
Tobias Dutta (FDP)
Volkmar Halbleib (SPD)
Dmitry Nekhoroshkov (DIE LINKE)
Felix von Zobel (FREIE WÄHLER / UWG-FW)
Unter der Moderation von Mainpost-Redakteur Folker Quack hat auch das Publikum die Möglichkeit Fragen zu stellen und in die Diskussion mit den Landtagskandidatinnen und -kandidaten einzusteigen.
Die Veranstaltung findet statt am Montag, 17. Juli 2023, im Forum am Wittelsbacherplatz 1. Beginn ist um 18:00 Uhr. Zur Teilnahme eingeladen sind alle Interessierten; eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich.
Top 3: Neue Reihe: Pädagogik und Recht
Das pädagogische Spektrum, in dem rechtliche Kenntnisse zum Tragen kommen, ist weit gefächert. Vage Rechtsbegriffe wie zum Beispiel das „Kindeswohl“ müssen auf Grund ihrer Unbestimmtheit interpretiert und pädagogisch ausgelegt werden. Lehrkräfte müssen einschlägige landesspezifische Regelungen ebenso kennen wie ihre Pflichten, sollte ein Verdacht auf Kindeswohlgefährdung vorliegen.
Auch im Bereich der Inklusion sind Rechtskenntnisse wichtig: Wenn Menschen mit Behinderung ihre esetzlich verankerten Rechte auf unabhängige Lebensführung und Einbeziehung in die Gemeinschaft durchsetzen wollen, profitieren sie erheblich von der professionellen Unterstützung durch Pädagoginnen und Pädagogen.
Ein weiteres Beispiel: Absolventinnen und Absolventen pädagogischer Masterstudiengänge benötigen für Leitungspositionen häufig arbeitsrechtliches Grundwissen, das ihnen beim professionellen Führen eines Teams hilft und ihnen Handlungssicherheit gibt.
Dozentinnen möchten Diskurs eröffnen
Diese Beispiele zeigen: In pädagogischen Studiengängen sollte auch rechtliches Wissen im Fokus stehen. Davon sind drei Dozentinnen der Universität Würzburg überzeugt – auch weil sie bei ihren Studierenden immer wieder großes Interesse an rechtlichen Themen wahrnehmen.
„Es ist uns wichtig, diesen Diskurs zu eröffnen, in Bezug auf rechtliches Wissen in Handlungsfeldern pädagogischer Praxis, aber auch in Bezug auf die wissenschaftlichen Disziplinen Pädagogik und Rechtswissenschaft“, so Joana Rieger und Melissa Silva vom Lehrstuhl für Systematische Bildungswissenschaft und Anna-Lena Weber vom Lehrstuhl für Sonderpädagogik bei Lernbeeinträchtigungen.
Darum arbeiten die drei intensiv an der neuen Veranstaltungsreihe: „Pädagogik und Recht“. Diese startet voraussichtlich im Wintersemester 2023/24 und richtet sich an Studierende aller pädagogischen Fächer.
Studierende sollen Haltung entwickeln
Die neue Reihe ist auf zwei Semester angelegt und wird inhaltlich breit gefächert sein. Es geht dabei nicht um das Auswendiglernen von Rechtsparagrafen. Stattdessen sollen den Studierenden Beispiele für pädagogische Handlungsfelder aufgezeigt werden, in denen rechtliches Wissen relevant wird.
Die drei Würzburger Wissenschaftlerinnen haben noch ein weiteres Anliegen: Sie möchten erreichen, dass die Studierenden ihr im Studium erlerntes kritisches pädagogisches Denken auch auf relevante rechtliche Themen anwenden, dass sie eine Haltung entwickeln.
Den Studierenden soll bewusstwerden, dass sie daran mitwirken können, die Grenzen rechtlicher Regelungen aufzuzeigen und Rechtsnormen zu verbessern. Denn Rechte verwirklichen sich nicht von selbst, besonders dort, wo es um unbestimmte Rechtsbegriffe geht. Es bedarf an vielen gesellschaftlichen Schnittstellen des engagierten Eintretens professioneller Pädagoginnen und Pädagogen für ihr Klientel. Und es ist nötig aufzuzeigen, wo Rechtsnormen den Bedürfnissen bestimmter Gruppen nicht entsprechen, sondern ihnen widersprechen.
Gefördert aus dem Fonds für innovative Lehre
Bei ihrer Konzeptionsarbeit an der Reihe „Pädagogik und Recht“ haben die Pädagoginnen schnell gemerkt, dass viele andere Universitäten keine vergleichbaren Lehrangebote haben. Sie denken, dass ihr Projekt in der deutschen Hochschullandschaft einmalig sein dürfte.
„Rechtliches Wissen, Kenntnisse und die kritische Auseinandersetzung mit diesen für Pädagogikstudierende zu eröffnen, bietet großes Potential für unsere Studierenden. Durch die Förderung im Rahmen des Fonds für innovative Projekte in der Lehre können die Rahmenbedingungen für ein solches gewinnbringendes Lehrprojekt geschaffen werden“, schätzt
Universitätsvizepräsident Professor Andreas Dörpinghaus, der in der Universitätsleitung für die Bereiche Studium, Lehre und Qualitätsmanagement zuständig ist, das Vorhaben ein.
JMU-Fonds für innovative Projekte in der Lehre
Mit dem Fonds möchte die Universität ihre Lehrenden dabei unterstützen, innovative Ideen schnell und einfach zu realisieren. Der Fonds stellt Personal- und Sachmittel bedarfsorientiert und auch kurzfristig zur Verfügung. Er vergibt beispielsweise Mittel für eine wissenschaftliche Hilfskraft, die bei der Entwicklung und Umsetzung innovativer Konzepte helfen kann. Anträge können an Vizepräsident Andreas Dörpinghaus gerichtet werden.
Top 4: Astronomie für Nachhaltigkeit
Das internationale Netzwerk „Astronomers for Planet Earth“ will mehr Nachhaltigkeit in die Astronomie bringen. Auch Forschende der Uni Würzburg sind darin vertreten.
Vor der Corona-Pandemie wurden in der Wissenschaft internationale Tagungen in Präsenz abgehalten. Dafür setzten sich viele bis sehr viele Menschen aus aller Welt in Flugzeuge oder Züge, um zu den Treffen in die USA, nach Australien oder Deutschland zu reisen.
Dann sorgte das Coronavirus dafür, dass ab dem Jahr 2020 die Tagungen zunehmend in die Online-
Welt verlagert wurden. Doch inzwischen kehrt die Wissenschaft wieder zurück zu ihren Vor-Corona-Gewohnheiten.
Mehr Nachhaltigkeit in das eigene Fach bringen
Aber warum sollten globale Tagungen nicht weiterhin online stattfinden? Mit Blick auf die Nachhaltigkeit erscheint das sinnvoll – zumal der CO2-Fußabdruck von Online-Kongressen deutlich kleiner ausfällt als der von Präsenz-Kongressen. Sollte die Menschheit nicht einige Vorzüge der Corona-Pandemie mitnehmen?
Diese Frage hat sich nicht nur Sarah Wagner-Hall gestellt, Doktorandin am Lehrstuhl für Astronomie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU). Auch Lehrstuhlleiter Professor Karl Mannheim und weitere Forschende, Promovierende und Studierende aus Würzburg und anderen Universitäten der Welt möchten mehr Nachhaltigkeit in ihr Fach bringen.
Gleiches wird von der Europäischen Südsternwarte ESO sowie vielen Astronomischen Instituten und Gesellschaften weltweit angestrebt. Schließlich sehen die Forschenden die Astronomie bestens gerüstet, um auch nach dem Ende der fossilen Ära zukunftsfähig zu bleiben.
Ein Netzwerk mit rund 1.600 Mitgliedern
Um dieses Ziel zu erreichen, hat sich 2019 das Netzwerk „Astronomers for Planet Earth“ zusammengefunden. Rund 1.600 Menschen haben sich bereits angeschlossen. Am ersten offiziellen Symposium des Netzwerks nahmen Ende 2022 rund 500 Personen teil. Federführend organisiert wurde die Veranstaltung von Astronominnen und Astronomen aus Würzburg.
Am Ende wurde das Netzwerk vom Journal „Nature Astronomy“ sogar dazu eingeladen, einen Bericht über die Tagung einzureichen. Sarah Wagner-Hall hat ihn zusammen mit weiteren Forschenden geschrieben; veröffentlicht wurde er Anfang März 2023 unter der Überschrift „A more sustainable future for astronomy“.
Am 9. Juni 2023 wurde nun in Würzburg offiziell der Verein A4E e.V. gegründet (die Abkürzung steht für Astronomers for Earth). Dieser deutsche Verein will auf internationaler Basis die Interessen von Astronominnen und Astronomen für mehr Nachhaltigkeit in ihrem Forschungsbereich vertreten. Erster Vorsitzender ist Leonard Burtscher, ein Alumnus der JMU, zweite Vorsitzende ist Sarah Wagner-Hall.
Großteleskope nachhaltiger betreiben
Tagungen und Treffen online abzuhalten, ist die eine Sache. Die „Astronomers for Planet Earth“ wollen aber noch mehr erreichen. Sie stellen auch Überlegungen an, wie sie ihre gemeinschaftlich betriebenen Großteleskope nachhaltiger machen können. Etwa indem sie diese wissenschaftlichen Großforschungsanlagen auf eine Versorgung mit regenerativen Energien umstellen.
Konkret wird dies bereits bei der Energieversorgung des MAGIC-Observatoriums auf dem Roque de los Muchachos auf der Kanareninsel La Palma. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert ein Projekt der Würzburger Astronomen, dort erstmals einen innovativen nachhaltigen Stromspeicher unter extremen Bedingungen zum Einsatz zu bringen. Mit diesem Speicher wird es öglich, die tagsüber durch Photovoltaik gewonnene elektrische Energie nachts im
Beobachtungsbetrieb zu nutzen.
Öffentlichkeit für die Klimakrise sensibilisieren
Die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die globale Klimakrise ist ein weiterer Punkt auf der Agenda. Der nächste bewohnbare Planet ist mehr als 40 Billionen Kilometer entfernt und damit für die Menschheit unerreichbar, heißt es auf der Webseite des Netzwerks.
Wie einzigartig und schön die Erde ist, möchte eine Gruppe um die Würzburger Astrophysikerin und Informationsdesignerin Dr. Annika Kreikenbohm mit der Veranstaltungsreihe „Register des Universums“ zeigen, in der sich Orgelmusik mit Bild- und Lichtkompositionen verbindet. Im September 2022 fand ein solcher Event in Erlangen statt. Die nächste Show ist geplant für den 28. Oktober 2023 – dann ebenfalls wieder in Erlangen.
Die Frau hinter dem Impfstoff-Durchbruch
Die Biochemikerin Katalin Karikó hat mit ihrer Forschung die Grundlage gelegt für die Entwicklung der RNA-Impfstoffe gegen das Coronavirus. Jetzt kommt sie an die Universität Würzburg und hält einen öffentlichen Vortrag.
Sie gilt als „eine maßgebliche Wegbereiterin für die Entwicklung von mRNA-basierten Impfstoffen“, wie die Frankfurter Rundschau schreibt. Sie machte „eine Entdeckung, die vielen Fachleuten nobelpreiswürdig erscheint“, so die Süddeutsche Zeitung. Und für die New York Times ist sie „die Frau, die dabei half, die Welt vor dem neuen Corona-Virus zu schützen“.
Gemeint ist in allen drei Fällen die Biochemikerin Katalin Karikó. Die gebürtige Ungarin lebt und forscht seit 1985 in den USA an der University of Pennsylvania. Von 2013 bis Ende September 2022 war sie Senior Vice President bei der Firma BioNTech in Mainz. Seitdem ist sie außerdem Professorin an der Universität Szeged (Ungarn).
Im Mittelpunkt ihrer Forschung steht die RNA-vermittelte Aktivierung der Immunantwort. Damit ebnete sie den Weg für die Herstellung mRNA-basierter Impfstoffe. Mit dem von ihr mitentwickelten Verfahren konnte nicht nur die Corona-Pandemie wirksam bekämpft werden. Es soll in Zukunft auch bei der Prävention und Behandlung vieler weiterer Krankheiten zum Einsatz kommen – angefangen bei HIV und Grippe bis zu Krebs.
Zeit und Ort
Jetzt kommt Katalin Karikó für einen Vortrag an die Universität Würzburg. Am Mittwoch, 26. Juli 2023, spricht sie über das Thema „Developing mRNA for therapy“, Beginn ist um 17:15 Uhr. Die Vortragssprache ist Englisch. Utz Fischer, Inhaber des Lehrstuhls für Biochemie an der Universität Würzburg, gibt eine kurze Einführung. Zuvor halten Wolfgang Rössler, der Sprecher des Biozentrums, und Unipräsident Paul Pauli Grußworte.
Der Vortrag findet statt im Biozentrum am Campus Hubland Süd, Hörsaal A101. Ein Live-Stream wird
auf dieser Seite zur Verfügung stehen: https://go.uniwue.de/bzkolloqium
Theodor-Boveri-Preis für Katalin Karikó
Karikó kommt auf Einladung der Würzburger Physikalisch-Medizinischen Gesellschaft (Physico-Medica) ans Biozentrum. Die Gesellschaft wurde 1849 als eine der ersten medizinisch-naturwissenschaftlichen Gesellschaften in Deutschland gegründet.
Alljährlich verleiht sie den „Theodor-Boveri-Preis“ an eine herausragende Wissenschaftlerin beziehungsweise einen herausragenden Wissenschaftler, deren exzellente Arbeiten neue Möglichkeiten in der biomediz inischen Forschung und ihrer Anwendung am Menschen eröffnet haben. Damit verbunden ist die Einladung zu einer Theodor-Boveri-Vorlesung.
Karikó hatte diesen Preis im Jahr 2021 verliehen bekommen. Aufgrund der Coronapandemie konnte sie erst jetzt nach Würzburg kommen.
Sommerfest mit Preisverleihung und Ausstellungseröffnung
Eingebettet ist der Vortrag in das Sommerfest des Biozentrums. In dessen Rahmen wird Dr. Sarah Redlich, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Tierökologie und Tropenbiologie (Zoologie
III) der Universität Würzburg, mit dem Marcella-Boveri-Preis ausgezeichnet. Der Preis geht an exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zwischen Postdoktorat und Professur.
Außerdem wird im Rahmen des Sommerfests die neue Theodor-Boveri-Ausstellung im Foyer des Biozentrums eröffnet, die in Zusammenarbeit mit der Würzburger Museologie, der TH Würzburg-Schweinfurt und der Biologie-Didaktik entwickelt wurde. Sie zeigt das Leben und (Nach-)Wirken von Theodor und Marcella Boveri und soll besonders junge, wissenschaftlich interessierte Menschen ansprechen. Während des Festes besteht die Möglichkeit, an Führungen durch die Ausstellung teilzunehmen.
Top 5: Digitale Souveränität für Lehrkräfte
Der digitale Wandel erfordert auch im Unterricht Anpassungen. Ein deutschlandweites Projekt soll deshalb Weiterbildungsmodule entwickeln. Mit dabei ist auch der Lehrstuhl für Fachdidaktik – Moderne Fremdsprachen der Uni Würzburg.
Mit der Ausschreibung „Kompetenzzentrum für digitales und digital gestütztes Unterrichten in Schule und Weiterbildung in den Sprachen, Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaften“ möchte das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die digitale Souveränität von Lehrkräften stärken.
In diesem Rahmen hat sich der Lehrstuhl für Fachdidaktik – Moderne Fremdsprachen an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) erfolgreich um eine Förderung beworben und kooperiert in einem deutschlandweiten Verbundprojekt mit zwölf Universitäten und Instituten.
Übergeordnetes Thema der Zusammenarbeit ist die digitale Souveränität als Ziel wegweisender
Lehrerinnen- und Lehrerbildung für Sprachen, Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaften in der
digitalen Welt (DiSo-SGW).
Entwicklung von Modulen
Konkret sollen dabei in allen Fachbereichen evidenzbasiert Module weiterentwickelt, optimiert und implementiert werden. Die empirisch geprüften und innovativen Ergebnisse werden schließlich über ein barrierefreies Webportal zugänglich gemacht. Strukturell gliedert sich das Projekt in drei Entwicklungs-, Forschungs- und Transfergruppen: Fachliches Lehren und Lernen, Digitale Tools und Konzepte sowie Evaluation und Dissemination.
Das Würzburger Teilprojekt beschäftigt sich im Bereich Sprache mit Fortbildungsmodulen, die Lehrkräfte im Umgang mit dem digitalen Wandel Sicherheit verleihen sollen. Der Lehrstuhl für Fachdidaktik – Moderne Fremdsprachen bringt dabei spezifische Expertise im Bereich Social Virtual Reality (SVR) im Englischunterricht zur Förderung von digitaler Souveränität in das Projekt ein.
„Das Leitziel des Projektes besteht vor allem darin, für Lehrkräfte der zweiten und dritten Phase Fortbildungsmodule zur fachspezifischen Erweiterung digitaler Souveränität in anwendungsorientierter und ethisch-reflexiver Perspektive gemeinsam durch VR-Applikationen zu entwickeln, zu evaluieren, zu optimieren und zu implementieren,“ erläutert Professorin Maria Eisenmann, Lehrstuhlinhaberin Fachdidaktik – Moderne Fremdsprachen.
Innerhalb der Fortbildungsmodule liege der Fokus auf inter- und transkulturellem Lernen, um den Fremdsprachenunterricht passgenau zu verbessern und somit Lernenden nachhaltige Bildungserfahrungen in der digitalen Welt zu ermöglichen, so Eisenmann weiter.
Das BMBF fördert das Projekt mit insgesamt mehr als sechs Millionen Euro. Knapp zweihunderttausend davon stehen für die Arbeit an der JMU zur Verfügung.