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Nahverkehr stärken, Individualverkehr reduzieren und regional lenken

Halbleib: Verkehrskonferenz für den Würzburger Norden muss endlich stattfinden; „Dauerhafte Geschwindigkeitskontrolle ist wichtig für Maidbronnn“

RIMPAR/MAIDBRONN Über nachhaltige Konzepte und Überlegungen, dem wachsenden Verkehrsdruck im Würzburger Norden zu begegnen, wurde bei einer Veranstaltung der SPD Rimpar mit Bürgern aus dem Ort und den umliegenden Kommunen diskutiert. Der Landtagsabgeordnete für die Region, Volkmar Halbleib (SPD), war gekommen, um sich über die Einstellungen und Befürchtungen der Betroffenen zu informieren und gemeinsam Lösungsansätze zu entwickeln.

 

Im Mittelpunkt stand die Überlegung, im Hinblick auf die geplanten Umgehungen in Rimpar und Maidbronn auch die Gesamtverkehrssituation im Würzburger Norden in den Blick zu nehmen, so Rimpars stellvertretender Bürgermeister Harald Schmid (SPD). Deshalb kamen nicht nur Anwohner der jetzt stark belasteten Routen und die Anrainer der der geplanten neuen Umgehungsstraße, sondern auch die die Belange der Bürger in Güntersleben, vertreten durch die Ortsvereinsvorsitzende Angelika Hechelhammer, Veitshöchheim oder im Würzburger Norden, vertreten durch die SPD-Stadträtin Jutta Henzler, kamen in der Versammlung zur Sprache.

 

Im Einzelnen machen sich die Betroffenen Sorgen wegen weiterer Belastungen durch drohende Verkehrssperrungen des Würzburger Stadtrings (Dieselgrenzwerte und Feinstaub), zusätzlichen Verkehr im Bereich der Unikliniken sowie das Anziehen verstärkten Ost-West-Verkehrs durch den Bau der Umgehungen.

 

Verkehrsproblematiken würden stets sehr kontrovers diskutiert, was angesichts sich widerstreitender, unterschiedlicher Interessen verständlich sei, erläuterte der Abgeordnete. Wichtig sei schon deshalb, möglichst alle Bedenken und Sorgen zu hören, abzuwägen und weitestmöglich in den Planungen zu berücksichtigen.

 

Nach dem Motto: „Alles hängt mit allem zusammen“ wünschten sich die Anwesenden außerdem, dass die ihnen vor einem Jahr von CSU-Abgeordneten und dem damaligen Staatssekretär Gerhard Eck bereits versprochene Verkehrskonferenz für den Würzburger Norden endlich umgesetzt wird. Auch hierfür will sich der SPD-Abgeordnete einsetzen, zuvorderst mit einem Dialog aller beteiligten Kommunen. „Wir brauchen jetzt möglichst bald die zweite regionale Verkehrskonferenz.“

 

Wichtig ist für Halbleib, die Planungen für die Rimparer Umgehung dadurch nicht etwa zu stoppen, sondern sich auf Grundlage deren Umsetzung, mit der weiteren Entwicklung des Verkehrs in der Region und dem Umgang damit auseinanderzusetzen. Einbezogen werden soll auch der Verkehr im Norden Würzburgs. Verkehrsfragen lassen sich nur im regionalen Zusammenhang lösen, betonte der Abgeordnete. Grundsätzlich sieht er maximalen Lärmschutz als verpflichtend für alle Maßnahmen an.

 

Mittelfristig müsse außerdem das Ziel sein, den Individualverkehr zu reduzieren, etwa durch einen besser aufgestellten ÖPNV. Mit attraktiven Aktionen wie etwa einem Wochenendticket für einen Euro und kostenfreies Fahren für Kinder und Jugendliche könnte man die Akzeptanz weiter erhöhen

 

 

Intensive Diskussion über die hohe Verkehrsbelastung rund um Rimpar

MAIDBRONN Die Staatsstraße von Rimpar über Versbach nach Würzburg ist seit Juni 2019 gesperrt. Die Alternativroute führt durch Maidbronn, das seitdem im Verkehr erstickt. Diese zunehmende Verkehrsbelastung war Thema bei einer Veranstaltung, zu welcher der SPD Ortsverein Rimpar nicht nur Bürger aus dem Ort und den umliegenden Kommunen, sondern auch den Landtagsabgeordneten Volkmar Halbleib (SPD) eingeladen hatte. Dabei wurde deutlich, dass auch nach dem Ende der Sperrung die Ortsdurchfahrt Maidbronn hochbelastet bleiben wird.

 

Bei dem Ortstermin ging es deshalb zuallererst um die Befürchtungen der betroffenen Anlieger: das Festhalten der umgeleiteten Fahrzeuge an der neuen Route auch nach der Sperrung, weitere Belastung durch verkehrspolitsche Maßnahmen Würzburgs, wie die mögliche Sperrung der Stadtringes (Feinstaubbelastung), weitere Verzögerungen bei der geplanten Umgehungsstraße Maidbronns sowie die Sorge, gerade durch die neue Trasse zusätzlichen Transferverkehr anzuziehen.

 

In der anschließenden rund zweistündigen, vom stellvertretenden Bürgermeister Harald Schmid (SPD) moderierten, sehr sachlich geführten Diskussion, suchte man gemeinsam nach Lösungen, die kurz- und mittelfristig die Anwohner entlasten, die Lärm- und Abgasbelastung reduzieren und gleichzeitig die Verkehrssicherheit erhöhen.

 

Bereits mit wenigen, aber wirkungsvollen Maßnahmen, so Halbleibs Einschätzung, könne man auch jetzt, lange vor dem Bau der geplanten Umgehungsstraße zumindest etwas Abhilfe und Entlastung für die Anwohner der stark frequentierten Kreisstraße von Estenfeld über Maidbronn nach Rimpar schaffen. Er folgte damit den zahlreichen Anregungen der betroffenen Bürger, die vor allem deutlichere Beschilderungen, dauerhafte Geschwindigkeitsbegrenzungen auf der Kreisstraße sowie das Beibehalten der bislang provisorischen Ampellösung forderten.

 

Wichtig, so der Abgeordnete, sei in der Estenfelder Straße in Kombination mit der dauerhaften Tempobeschränkung auf 30 Stundenkilometer auch die Aufstellung einer stationären, dauerhaften Geschwindigkeitskontrolle. Das Problem dabei: Während in Baden-Württemberg 1700 stationäre Blitzgeräte im Einsatz sind, sind es sind Bayern gerade mal 90. Der Unterschied rührt daher, dass im Freistaat das Innenministerium selbst die Aufstellung genehmigt, während im benachbarten Bundesland nur die örtlichen Straßenverkehrsbehörden zustimmen müssen, erläuterte Halbleib. Es will sich jetzt dafür einsetzen, die unverständliche Zurückhaltung in Bayern zu ändern. „Natürlich sollen solche Blitzer nicht überall stehen. Aber es gibt eben Straßen, wie die in Maidbronn, wo sie Sinn machen – schon allein aus Sicherheitsgründen.“

 

Halbleib begrüßt, dass Landrat und Marktgemeinderat sehr rasch die Anregungen aus der SPD-Veranstaltung aufgegriffen haben. „Die Zeit des Redens ist damit vorbei“, so Halbleib, „jetzt müssen konkrete Lösungen umgesetzt werden.“