SCHWEINFURT -Die Corona-Pandemie prägt seit über einem Jahr das Leben in Bayern. Dabei sind die Städte in einem besonderem Maße betroffen. Dort wo sonst die kurze Wege, die nahen Verbindungen und die Konzentration von Kultur, Bildung und Einzelhandel für Lebensqualität sprechen, konzentrieren sich heute die Probleme und Folgen der Pandemie in einem dramatischen Ausmaß: wegbrechende Gewerbesteuereinnahmen, rasant steigende Sozialausgaben, leere Innenstädte mit einer drohenden Pleitewelle im Bereich der Gastronomie und des Einzelhandels, stillgelegte Kultureinrichtungen, der Betrieb von Impf- und Testzentren und die teilweise prekäre Situation von Familien die auf engstem Raum ohne Garten und Balkon leben müssen. Und das Alles ohne eine greifbare Perspektive.
Grundlage für alle unsere Vorschläge sind:
✓ zweifach geimpfte Personen und Genesene werden negativ getesteten Personen gleichgestellt und werden von Quarantäne-Maßnahmen befreit. Zusätzlich sollten für zweifach geimpfte Personen und Genesene perspektivisch weitere Erleichterungen ermöglicht werden.
✓ Schnellstmöglich braucht es einen fälschungssicheren Nachweis für Genesene und zweifach Geimpfte.
✓ Konsequente, vernetzte Kontaktnachverfolgung in Geschäften, Restaurants, Behörden, Freizeit, Kultur und Sporteinrichtungen mittels digitaler Lösungen. Bestehende Apps müssen permanent weiterentwickelt werden.
✓ Prüfung von Alternativen zum Inzidenzwert als Grundlage aller Maßnahmen. Bspw. unter Einbeziehung der Intensivbettenkapazität sowie der Verfügbarkeit von Klinikpersonal.
Einzelhandel und Gastronomie:
➡Ausweitung der Schnelltestangebote in den Innenstädten und Stadtteilen für eine Öffnung des Einzelhandels für die oben genannten Gruppen ohne Terminvereinbarung bei gleichzeitiger Kontaktverfolgung. Für Personenbeschränkungen werden Alternativen wie bspw. Luftvolumina und Belüftungsanlagen als Kriterium herangezogen.
➡Märkte und Messen mit Hygienekonzepten unter freiem Himmel als innenstadtbelebende und sichere Elemente wieder zulassen.
➡Öffnung der Außengastronomie mit Hygienekonzepte für die oben genannten Personen.
➡bayernweite einheitliche und verbindliche Regelung zur Verkürzung der Nachtruhe auf mindestens 23 Uhr für mehr Kapazitäten in der Außengastronomie. Schulen: ➡Förderung von Luftfilteranlagen in Klassenzimmern auch auf Räume mit Fenster ausweiten.
➡Finanzielle Sicherheit für die Kommunen als Sachaufwandsträger bei den langfristigen Anschaffungs- und Wiederbeschaffungskosten für Schüler- und Lehrerlaptops sowie Anpassung der Gastschulbeiträge.
Kultur, Freizeit, Sport und Gesellschaft:
➡Vereinssport, Bäder sowie Fitnessstudios mit Hygienekonzepten für die oben genannte Personengruppe öffnen. Kontaktfreie Sportangebote im Freien auch ohne Tests gestatten.
➡In der Kommunikation mehr Wert auf die Themen Sport und gesunde Ernährung legen als Baustein für einen indirekten Corona-Schutz durch ein gesundes Immunsystem. Sport ist nicht das Problem, sondern Teil der Lösung.
➡Kulturangebote im Freien mit den geltenden Hygienemaßnahmen für die oben genannte Personengruppe zulassen. Ein bayernweites Förderprogramm für Open Air Bühnen garantiert einen Re-Start der Kulturszene.
➡Kulturangebote in geschlossenen Räumen wie Theater und Museen mit Hygienekonzept für die oben genannte Gruppe ermöglichen.
➡Hotels, Ferienwohnungen und Campingplätze sind für die oben genannte Personengruppe mit Hygienekonzept wieder zu öffnen.
➡Für die oben genannte Personengruppe sind Zusammenkünfte mit maximal 15 Personen wieder zu ermöglichen.
Als Arbeitskreis „Große Städte der CSU in Bayern“ machen wir konkrete Vorschläge um den Menschen wieder eine Perspektive zu geben, jedoch ohne die Sicherheit aufs Spiel zu setzen. Das funktioniert nur, wenn wir mehr und vernetzt testen und die Kontaktverfolgung konsequent digitalisieren. Wenn die neusten Forschungsergebnisse in Bezug auf die Verbreitung von Aerosolen an der frischen Luft verifiziert sind und berücksichtigt werden, sind diese Schritte möglich.