- Würzburg -
Die Bildungsgewerkschaft GEW in Unterfranken fordert angesichts des Endes der Testungen ab 1. Mai weiterhin geeignete Testverfahren, also PCR Pooltests, um die Zahlen unten zu halten. "Damit kann man möglichst viele Infektionen und damit Ausbrüche vermeiden,“ sagt der Kindertagesstättenleiter und GEW-KiTa-Referent Christian Gündling."Daneben halten wir Masken für die Beschäftigten und Luftfilter für wichtige Bausteine im Infektionsschutz.“
Die GEW geht davon aus, dass nach den jetzigen (nicht ganz unumstrittenen) Lockerungen wieder mehr Infektionen auftreten und weiterhin viel Personal krankheitsbedingt ausfallen wird, vielleicht noch mehr als jetzt ohne klare Maskenpflicht. Der beste Schutz für alle und die Voraussetzung für einen normalen pädagogischen Alltag wären Niedriginzidenzen. Gerade die Masken könnten dann wegfallen, was der Pädagogik zugutekommen würde. "Die staatliche „Strategie“ geht aber genau in die andere Richtung, ohne die Folgeschäden in der frühen Bildung zu betrachten“, so Gündling.
Für die Beschäftigten in den Kitas ist die Situation weiterhin dramatisch, der jüngste Brandbrief beschreibt dies sehr treffend. Durch den Wegfall der Testpflicht wird sich der Virus nicht auflösen, sondern weiterhin in der Arbeit in den Kitas zur großen Herausforderung führen. Es sind schon mehrere Fälle von Wiederinfektionen innerhalb weniger Wochen aufgetreten. Personalausfälle durch Corona sind weiterhin an der Tagesordnung. Hinzu kommen weitere Herausforderungen durch die Integration von geflüchteten Kindern, dem Anlernen bzw. Aufnahme von neuem Fachpersonal und Kinder mit traumatischen Erfahrungen. Die Einarbeitung von Fachkräften auch der Ukraine dürfte auch demnächst auf der Tagesordnung stehen, die Fachlichkeit dürfte da weniger das Problem sein, eher ausreichende Sprachkenntnisse.
Dadurch, dass die Testungen vom Kita-Personal durchgeführt und/oder kontrolliert werden muss und es dafür keinen Ausgleich gab und gibt, ist eine Entlastung des Personals dringend erforderlich. Es müsste dafür eine personelle und/oder finanzielle Unterstützung der Kitas geben. Stattdessen gibt es seit Herbst Einschränkungen beim sog. Leitungsbonus, die befürchten lassen, dass in Bayern die Mittel aus dem Gute-Kita-Gesetz noch weniger bei den Kitas ankommen werden. Die Anforderungen an den Bezug der Sondermittel wurde erhöht bzw. durch Vollzugshinweise so kompliziert gestaltet, dass Rückforderungen befürchtet werden müssen.
Kontakt Christian Gündling, Leiter der Fachgruppe sozialpädagogische Berufe der GEW Würzburg und Leiter einer Kindertagesstätte in Würzburg: chris.gue(at)gew-unterfranken.de