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Reichsparteitagsgelände und Rock im Park als demokratische Bannmeile ohne Hass und Menschenfeindlichkeit

Nürnberg: Die Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg brachte sich in den letzten Tagen und Wochen aktiv in die Diskussion ein, ob eine Band, deren Frontmann sich in der Vergangenheit mehrfach rassistisch und rechtsextrem geäußert hat, auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände bei Rock im Park spielen sollte. „Nach wie vor freuen wir uns sehr, dass die Stimme der Zivilgesellschaft gehört wurde und die Metallband Pantera aufgrund vielfältiger Proteste ausgeladen wurde“, sagt Stephan Doll, Vorsitzender der Allianz.

Es gibt nun weitere Vorwürfe gegen Bands, die entgegen demokratischer Werte auffällig wurden oder Verschwörungserzählungen verbreiteten. „Die ganze Diskussion zeigt aus Sicht der Allianz eines auf: Es gibt anscheinend ein
strukturelles Problem in dieser Branche. Um in Zukunft zu vermeiden, dass Künstler*innen zu Rock im Park eingeladen werden, die rassistisch, menschenfeindlich oder rechtsextrem aufgefallen sind, schlagen wir einen Runden Tisch vor, an dem auch die Veranstalter*innen von Rock im Park sowie die Booking- Firma teilnehmen. In anderen Zusammenhängen hat so eine vertrauensvolle Diskussion im Vorfeld sehr geholfen.

Als Allianz lernen wir aus diesen Vorgängen auch, dass wir in Zukunft nicht nur aktiv gegen Rechtsrockkonzerte vorgehen. Wir fordern ein, dass sich Veranstalter*innen im Kulturbereich eine Selbstverpflichtungserklärung geben, in der sie deutlich machen, bei ihren Veranstaltungen Menschen- und Demokratiefeind*innen keine Bühne zu geben. Das sollte aus unserer Sicht der Maßstab sein und nicht, ob sich eine Veranstaltung gut vermarkten lässt,“ so Stephan Doll weiter.

„Dieses Gelände darfnie wieder Bühne für rechtsextreme und menschenfeindliche Hetze werden. Gerade vor dem Hintergrund der kulturellen Erschließung des Geländes müssen alle Akteur*innen genau hinsehen, was dort gesprochen, entworfen, und gesungen wird. Es wäre aus meiner Sicht zudem sinnvoll, das Gelände zu einer „politischen Bannmeile ohne Hass und Menschenfeindlichkeit“ zu erklären. Auf dem Gelände befinden sich u. a. das Max-Morlock-Stadion, die Messe Nürnberg, die Meistersingerhalle und wie vom Stadtrat beschlossen, zukünftig das Ausweichquartier des Opernhauses sowie neue Räume für Kultur. Auch darum sollten alle rechtlichen Möglichkeiten von der Stadt Nürnberg ausgeschöpft werden“, so Doll abschließend.

Foto: by Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg