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„Respekt für Verantwortungsübernahme und schnelle Papstentscheidung“

München: Bei allen Verdiensten, die Bischof Dr. Franz-Josef Bode in seinem Bistum und für die Kirche in Deutschland zuletzt auch beim Synodalen Weg erworben hat: Sein Rücktrittsgesuch und die schnelle Annahme durch Papst Franziskus zeigen, wie Verantwortungsübernahme von Bischöfen und hohen Kirchenverantwortlichen praktiziert werden muss, wenn gravierende Fehler begangen wurden.

Mit seinem, wenn auch verspäteten Rücktrittsgesuch, hat Bischof Bode als stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz und Präsidiumsmitglied des Synodalen Weges einen beispielhaften Schritt getan, der anderen Bischöfen und kirchlichen  Personalverantwortlichen als Vorbild dienen muss. Es bleibt ein Skandal, dass mehr als vier Jahre nach Ende der MHG-Missbrauchsstudie im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz einige Bistümer noch immer keine eigenen Studien in Auftrag gegeben haben und die Aufarbeitung in den Diözesen sehr unterschiedlich verläuft.

Wir sind Kirche begrüßt die schnelle Entscheidung von Papst Franziskus ausdrücklich: Dagegen ist es nach wie vor zutiefst irritierend, dass über das Rücktrittsgesuch von Kardinal Rainer Maria Woelki immer noch nicht entschieden wurde, was dramatische Vertrauensverluste und in der Folge zahlreiche Kirchenaustritte zur Folge hat.

Der Rücktritt von Bischof Bode sollte den Synodalen Prozess in Deutschland und jetzt auf Weltebene keineswegs bremsen, sondern vielmehr beschleunigen. Denn nur dann kann es der römisch-katholischen Weltkirche gelingen, die Fehlentwicklungen der Vergangenheit endlich zu bewältigen.

In den bald drei Jahrzehnten im Bistum Osnabrück und innerhalb der Deutschen Bischofskonferenz hat Bischof Bode sehr wesentlich zu einem nachhaltigen pastoralen Umdenken beigetragen und sich sehr für die Gleichberechtigung der Frauen in Leitungs- und Weiheämterneingesetzt.  Dafür ist ihm sehr zu danken.

 

Föto: by " Wir sind Kirche "